Portugiesen es nicht verstanden, an Stelle des "schwarzen Casimirs" andere Handelsartikel treten zu lassen, wie dieses den Franzosen und Briten gelang.
Ein grosser Uebelstand S. Paolos ist der Wassermangel, und erst in jüngster Zeit hat man Unterhandlungen wegen Erbauung einer eigenen Wasserleitung angebahnt, welche durch eine englische Gesellschaft hergestellt werden soll. Man will hiezu den nahen Beugo-Fluss benützen.
[Abbildung]
S. Paolo de Loanda (Sonden in Metern).
[Abbildung]
A Einfahrt, B Ankerplatz, C Friedhof, D Hospital, E Sternwarte, F Leuchtfeuer, G Marine-Depot.
Eine Vorstadt von S. Paolo bildet, wie schon angedeutet, das nur von Negern bewohnte Quartier. Hier findet man nur Lehm- und Bambushütten und alle bei Negerniederlassungen unvermeidlichen Eigenthümlichkeiten abstossender Art. Mangel an Reinlichkeit und übler Geruch sind charakteristisch.
In S. Paolo de Loanda ist das Klima keineswegs günstig. Es herrscht eine grosse, trockene Hitze, welche sehr leicht zu Sonnen- stichen Anlass gibt und den Europäern höchst empfindlich ist, wes- halb auch manche derselben Landhäuser mit hübschen Gärten auf
S. Paolo de Loanda.
Portugiesen es nicht verstanden, an Stelle des „schwarzen Casimirs“ andere Handelsartikel treten zu lassen, wie dieses den Franzosen und Briten gelang.
Ein grosser Uebelstand S. Paolos ist der Wassermangel, und erst in jüngster Zeit hat man Unterhandlungen wegen Erbauung einer eigenen Wasserleitung angebahnt, welche durch eine englische Gesellschaft hergestellt werden soll. Man will hiezu den nahen Beugo-Fluss benützen.
[Abbildung]
S. Paolo de Loanda (Sonden in Metern).
[Abbildung]
A Einfahrt, B Ankerplatz, C Friedhof, D Hospital, E Sternwarte, F Leuchtfeuer, G Marine-Depôt.
Eine Vorstadt von S. Paolo bildet, wie schon angedeutet, das nur von Negern bewohnte Quartier. Hier findet man nur Lehm- und Bambushütten und alle bei Negerniederlassungen unvermeidlichen Eigenthümlichkeiten abstossender Art. Mangel an Reinlichkeit und übler Geruch sind charakteristisch.
In S. Paolo de Loanda ist das Klima keineswegs günstig. Es herrscht eine grosse, trockene Hitze, welche sehr leicht zu Sonnen- stichen Anlass gibt und den Europäern höchst empfindlich ist, wes- halb auch manche derselben Landhäuser mit hübschen Gärten auf
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0709"n="693"/><fwplace="top"type="header">S. Paolo de Loanda.</fw><lb/>
Portugiesen es nicht verstanden, an Stelle des „schwarzen Casimirs“<lb/>
andere Handelsartikel treten zu lassen, wie dieses den Franzosen und<lb/>
Briten gelang.</p><lb/><p>Ein grosser Uebelstand S. Paolos ist der Wassermangel, und erst in<lb/>
jüngster Zeit hat man Unterhandlungen wegen Erbauung einer eigenen<lb/>
Wasserleitung angebahnt, welche durch eine englische Gesellschaft<lb/>
hergestellt werden soll. Man will hiezu den nahen Beugo-Fluss<lb/>
benützen.</p><lb/><figure><head><hirendition="#b">S. Paolo de Loanda</hi> (Sonden in Metern).</head></figure><lb/><figure><p><hirendition="#b">A</hi> Einfahrt, <hirendition="#b">B</hi> Ankerplatz, <hirendition="#b">C</hi> Friedhof, <hirendition="#b">D</hi> Hospital, <hirendition="#b">E</hi> Sternwarte, <hirendition="#b">F</hi> Leuchtfeuer, <hirendition="#b">G</hi> Marine-Depôt.</p></figure><lb/><p>Eine Vorstadt von S. Paolo bildet, wie schon angedeutet, das<lb/>
nur von Negern bewohnte Quartier. Hier findet man nur Lehm- und<lb/>
Bambushütten und alle bei Negerniederlassungen unvermeidlichen<lb/>
Eigenthümlichkeiten abstossender Art. Mangel an Reinlichkeit und<lb/>
übler Geruch sind charakteristisch.</p><lb/><p>In S. Paolo de Loanda ist das Klima keineswegs günstig. Es<lb/>
herrscht eine grosse, trockene Hitze, welche sehr leicht zu Sonnen-<lb/>
stichen Anlass gibt und den Europäern höchst empfindlich ist, wes-<lb/>
halb auch manche derselben Landhäuser mit hübschen Gärten auf<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[693/0709]
S. Paolo de Loanda.
Portugiesen es nicht verstanden, an Stelle des „schwarzen Casimirs“
andere Handelsartikel treten zu lassen, wie dieses den Franzosen und
Briten gelang.
Ein grosser Uebelstand S. Paolos ist der Wassermangel, und erst in
jüngster Zeit hat man Unterhandlungen wegen Erbauung einer eigenen
Wasserleitung angebahnt, welche durch eine englische Gesellschaft
hergestellt werden soll. Man will hiezu den nahen Beugo-Fluss
benützen.
[Abbildung S. Paolo de Loanda (Sonden in Metern). ]
[Abbildung A Einfahrt, B Ankerplatz, C Friedhof, D Hospital, E Sternwarte, F Leuchtfeuer, G Marine-Depôt. ]
Eine Vorstadt von S. Paolo bildet, wie schon angedeutet, das
nur von Negern bewohnte Quartier. Hier findet man nur Lehm- und
Bambushütten und alle bei Negerniederlassungen unvermeidlichen
Eigenthümlichkeiten abstossender Art. Mangel an Reinlichkeit und
übler Geruch sind charakteristisch.
In S. Paolo de Loanda ist das Klima keineswegs günstig. Es
herrscht eine grosse, trockene Hitze, welche sehr leicht zu Sonnen-
stichen Anlass gibt und den Europäern höchst empfindlich ist, wes-
halb auch manche derselben Landhäuser mit hübschen Gärten auf
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 693. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/709>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.