der vier von Eingeborenen bewohnte Vorstädte enthält; westlich von Kampongchina dehnt sich der am dünnsten und ausschliesslich von Javanen und Malayen bevölkerte Westdistrict aus. Der siebente Bezirk, Kampongbali, zu dessen Bewohnern nur wenige Europäer zählen, bildet den Abschluss der Stadt gegen Süden.
Batavia war ehemals durch 27 Batterien gegen feindliche An- griffe geschützt, insbesondere waren die Aussenwerke Fort Antjol, Jakatra, Nordwijk, Rijswijk, Vyfhoek und Angki mächtig und vor- trefflich bewehrt. Von allen diesen Fortificationen sind heutzutage nur mehr zwei an der Westseite des Tjiliwong erhalten geblieben, die seinerzeit die Namen Kuilenburg und Middelburg erhalten haben.
Das Klima Batavias ist tropisch feucht, besonders in den Monaten Jänner und Februar, welche die wenigst warmen Monate sind; im April herrscht die grösste Hitze, von Juni bis August sind die Morgen- und Abendtemperaturen relativ kühl.
Batavia hat fast 200.000 Einwohner, darunter 6000 Europäer und 66.000 Chinesen. Die Europäer sind im Allgemeinen genöthigt, ihre Vergnügungen in der Häuslichkeit zu suchen. Sie wohnen in den Vorstädten, und regelmässig begeben sich die Männer des Mor- gens nach der Altstadt, um dort ihre Geschäfte zu besorgen; da sie erst des Abends in ihr Heim zurückkehren, haben sie eigentlich nur die Abende zur freien Verfügung. Immerhin bestehen einige Musik-, Gesangs- und Theatervereine, zwei Ruderclubs und drei Turnvereine. Das Leben ist in Batavia theuer, die Preise von Lebensmitteln sind ungemein hohe. Jede europäische Familie muss der herrschenden Sitte nach, Wagen und Pferde, sowie eine grosse Anzahl inländischer Bedienten halten, kurz einen nach europäischen Begriffen auf grossem Fusse eingerichteten Haushalt führen.
Wenngleich in Batavia eine grössere Anzahl von Schulen existirt, so lässt doch das gouvernementale Schulwesen noch so Manches in Bezug auf Lehrpläne und Hygiene der Schulräumlichkeiten zu wünschen übrig; nur die Mädchenschulen der Ursulinerinnen zu Weltevreden und Noordwijk sind geradezu mustergiltig.
Von der grösseren Zahl wissenschaftlicher Vereine sind an erster Stelle zu nennen: die Gesellschaft für indische Sprachen-, Länder- und Völkerkunde, die Gesellschaft für Künste und Wissenschaften und schliesslich die königliche naturhistorische Vereinigung. Das Museum der Stadt befand sich früher in Rijswijk, ist aber derzeit in einem sehr schönen Hause am Konings-Plein untergebracht. Vor dem Ein- gange befindet sich ein Elefant aus Bronze auf steinernem Piedestal;
Javanische Häfen.
der vier von Eingeborenen bewohnte Vorstädte enthält; westlich von Kampongchina dehnt sich der am dünnsten und ausschliesslich von Javanen und Malayen bevölkerte Westdistrict aus. Der siebente Bezirk, Kampongbali, zu dessen Bewohnern nur wenige Europäer zählen, bildet den Abschluss der Stadt gegen Süden.
Batavia war ehemals durch 27 Batterien gegen feindliche An- griffe geschützt, insbesondere waren die Aussenwerke Fort Antjol, Jakatra, Nordwijk, Rijswijk, Vyfhoek und Angki mächtig und vor- trefflich bewehrt. Von allen diesen Fortificationen sind heutzutage nur mehr zwei an der Westseite des Tjiliwong erhalten geblieben, die seinerzeit die Namen Kuilenburg und Middelburg erhalten haben.
Das Klima Batavias ist tropisch feucht, besonders in den Monaten Jänner und Februar, welche die wenigst warmen Monate sind; im April herrscht die grösste Hitze, von Juni bis August sind die Morgen- und Abendtemperaturen relativ kühl.
Batavia hat fast 200.000 Einwohner, darunter 6000 Europäer und 66.000 Chinesen. Die Europäer sind im Allgemeinen genöthigt, ihre Vergnügungen in der Häuslichkeit zu suchen. Sie wohnen in den Vorstädten, und regelmässig begeben sich die Männer des Mor- gens nach der Altstadt, um dort ihre Geschäfte zu besorgen; da sie erst des Abends in ihr Heim zurückkehren, haben sie eigentlich nur die Abende zur freien Verfügung. Immerhin bestehen einige Musik-, Gesangs- und Theatervereine, zwei Ruderclubs und drei Turnvereine. Das Leben ist in Batavia theuer, die Preise von Lebensmitteln sind ungemein hohe. Jede europäische Familie muss der herrschenden Sitte nach, Wagen und Pferde, sowie eine grosse Anzahl inländischer Bedienten halten, kurz einen nach europäischen Begriffen auf grossem Fusse eingerichteten Haushalt führen.
Wenngleich in Batavia eine grössere Anzahl von Schulen existirt, so lässt doch das gouvernementale Schulwesen noch so Manches in Bezug auf Lehrpläne und Hygiene der Schulräumlichkeiten zu wünschen übrig; nur die Mädchenschulen der Ursulinerinnen zu Weltevreden und Noordwijk sind geradezu mustergiltig.
Von der grösseren Zahl wissenschaftlicher Vereine sind an erster Stelle zu nennen: die Gesellschaft für indische Sprachen-, Länder- und Völkerkunde, die Gesellschaft für Künste und Wissenschaften und schliesslich die königliche naturhistorische Vereinigung. Das Museum der Stadt befand sich früher in Rijswijk, ist aber derzeit in einem sehr schönen Hause am Konings-Plein untergebracht. Vor dem Ein- gange befindet sich ein Elefant aus Bronze auf steinernem Piedestal;
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Javanische Häfen.
der vier von Eingeborenen bewohnte Vorstädte enthält; westlich von
Kampongchina dehnt sich der am dünnsten und ausschliesslich von
Javanen und Malayen bevölkerte Westdistrict aus. Der siebente
Bezirk, Kampongbali, zu dessen Bewohnern nur wenige Europäer
zählen, bildet den Abschluss der Stadt gegen Süden.
Batavia war ehemals durch 27 Batterien gegen feindliche An-
griffe geschützt, insbesondere waren die Aussenwerke Fort Antjol,
Jakatra, Nordwijk, Rijswijk, Vyfhoek und Angki mächtig und vor-
trefflich bewehrt. Von allen diesen Fortificationen sind heutzutage
nur mehr zwei an der Westseite des Tjiliwong erhalten geblieben,
die seinerzeit die Namen Kuilenburg und Middelburg erhalten haben.
Das Klima Batavias ist tropisch feucht, besonders in den Monaten
Jänner und Februar, welche die wenigst warmen Monate sind; im
April herrscht die grösste Hitze, von Juni bis August sind die Morgen-
und Abendtemperaturen relativ kühl.
Batavia hat fast 200.000 Einwohner, darunter 6000 Europäer
und 66.000 Chinesen. Die Europäer sind im Allgemeinen genöthigt,
ihre Vergnügungen in der Häuslichkeit zu suchen. Sie wohnen in
den Vorstädten, und regelmässig begeben sich die Männer des Mor-
gens nach der Altstadt, um dort ihre Geschäfte zu besorgen; da sie
erst des Abends in ihr Heim zurückkehren, haben sie eigentlich nur
die Abende zur freien Verfügung. Immerhin bestehen einige Musik-,
Gesangs- und Theatervereine, zwei Ruderclubs und drei Turnvereine.
Das Leben ist in Batavia theuer, die Preise von Lebensmitteln sind
ungemein hohe. Jede europäische Familie muss der herrschenden
Sitte nach, Wagen und Pferde, sowie eine grosse Anzahl inländischer
Bedienten halten, kurz einen nach europäischen Begriffen auf grossem
Fusse eingerichteten Haushalt führen.
Wenngleich in Batavia eine grössere Anzahl von Schulen existirt,
so lässt doch das gouvernementale Schulwesen noch so Manches in
Bezug auf Lehrpläne und Hygiene der Schulräumlichkeiten zu wünschen
übrig; nur die Mädchenschulen der Ursulinerinnen zu Weltevreden
und Noordwijk sind geradezu mustergiltig.
Von der grösseren Zahl wissenschaftlicher Vereine sind an erster
Stelle zu nennen: die Gesellschaft für indische Sprachen-, Länder-
und Völkerkunde, die Gesellschaft für Künste und Wissenschaften und
schliesslich die königliche naturhistorische Vereinigung. Das Museum
der Stadt befand sich früher in Rijswijk, ist aber derzeit in einem
sehr schönen Hause am Konings-Plein untergebracht. Vor dem Ein-
gange befindet sich ein Elefant aus Bronze auf steinernem Piedestal;
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 503. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/519>, abgerufen am 23.11.2024.
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