Diese getrockneten Fische umfassen nur drei Arten; zwei davon sind Süss- wasserfische, die dritte ein Seefisch unter dem Namen "platu" bekannt, welcher dem Häring gleicht und nur in den Monaten November, December und Jänner ge- fangen wird. Die Versorgung mit Fischen ist für die Ernährung, sowohl der europäischen wie der eingeborenen Bevölkerung von Bangkok von grosser Bedeu- tung. Das Fischereirecht in den Binnengewässern ist ein, gewöhnlich einem Siamesen von der Regierung verliehenes Monopol. Derselbe, "Farmer" genannt, hat nun seine Fischer, die ihm nach der Preislage eine 10 %ige Taxe von jedem Fange bezahlen müssen und überdiess verpflichtet sind, ihre Ladungen in der "Far- mer Station" ihres Pachtherrn zu Bangkok zu entladen und zu Markte zu bringen.
Von einiger Bedeutung für den Export von Bangkok ist ferner Pfeffer, dessen Ausfuhrmenge während des Bericht-jahres sich auf 1125 T im Werthe von 60.571 L belief.
Von Interesse ist ferner die Ausfuhr verschiedener Holzgattungen, wie Rosenholz und Sapanholz. Von ersterem wurden im Berichtsjahre ausgeführt 3465 T im Werthe von 19.919 L, von letzterem 2027 T für 10.910 L.
Die Ausfuhr lebender Rinder spielt eine grosse Rolle im Exporte Bangkoks. Regelmässiger Abnehmer ist Singapore. Der Preis eines guten Rindes stellte sich im letzten Jahre auf 191/2 Dollars, etwas mehr als 3 L, frei an Bord gestellt. Die Ausfuhr lebender Rinder hat sich während der letzten fünf Jahre mehr als verdoppelt. So exportirte Bangkok im Jahre
1889 25.770 Stück im Werthe von 51.993 L
1888 27.118 " " " " 60.394 "
1887 15.263 " " " " 32.039 "
1886 14.141 " " " " 31.693 "
1885 12.654 " " " " 26.555 "
Die Ausfuhr von rohen Häuten ist gleichfalls bemerkenswerth. Sie betrug im Berichtsjahre 1227 T im Werthe von 31.603 L.
Hervorzuheben ist ferner der Export von Muscheln, der sich 1889 auf 998 T im Werthe von 16.855 L belief.
Einen ganz merkwürdigen Ausfuhrartikel bilden Vogelnester, die ein ganz stattliches Erträgniss liefern, wenn man bedenkt, dass für 7 T 13.184 L erlöst wurden.
Die im Berichtsjahre zur Ausfuhr gelangten Cardamomen werden auf 9503 L veranschlagt und der Werth aller übrigen nicht speciell benannten Artikel be- zifferte sich auf 145.923 L.
Bei Betrachtung der Einfuhr von Bangkok, welche sich vornehmlich aus Industrieerzeugnissen zusammensetzt, findet man Baumwollfabricate an erster Stelle. Im Jahre 1889 wurden nicht weniger als 1,349.476 Stück im Werthe von 356.581 L importirt. Die letzten Jahre weisen eine stete und beträchtliche Zu- nahme in der Einfuhr dieser Erzeugnisse auf. Im Jahre 1886 betrug der Einfuhrs- werth solcher Waaren 251.860 L, im Jahre 1887 302.746 L, und stieg im fol- genden Jahre auf 342.202 L. Die wichtigsten Artikel darunter sind weisse Shirtings, die aus England kommen, und "Chawls" von Bombay Provenienz, die den Manchester-Erzeugnissen vorgezogen werden.
Daneben werden ansehnliche Quantitäten an Baumwollgarnen bezogen, im Berichtsjahre 4643 Ballen im Werthe von 57.533 L.
Der Import von Seidenwaaren betrug 1889 59.132 Stück für 50.112 L gegen 80.372 Stück im Werthe von 26.325 L des vorhergehenden Jahres.
Der grosse Ocean.
Diese getrockneten Fische umfassen nur drei Arten; zwei davon sind Süss- wasserfische, die dritte ein Seefisch unter dem Namen „platu“ bekannt, welcher dem Häring gleicht und nur in den Monaten November, December und Jänner ge- fangen wird. Die Versorgung mit Fischen ist für die Ernährung, sowohl der europäischen wie der eingeborenen Bevölkerung von Bangkok von grosser Bedeu- tung. Das Fischereirecht in den Binnengewässern ist ein, gewöhnlich einem Siamesen von der Regierung verliehenes Monopol. Derselbe, „Farmer“ genannt, hat nun seine Fischer, die ihm nach der Preislage eine 10 %ige Taxe von jedem Fange bezahlen müssen und überdiess verpflichtet sind, ihre Ladungen in der „Far- mer Station“ ihres Pachtherrn zu Bangkok zu entladen und zu Markte zu bringen.
Von einiger Bedeutung für den Export von Bangkok ist ferner Pfeffer, dessen Ausfuhrmenge während des Bericht-jahres sich auf 1125 T im Werthe von 60.571 ₤ belief.
Von Interesse ist ferner die Ausfuhr verschiedener Holzgattungen, wie Rosenholz und Sapanholz. Von ersterem wurden im Berichtsjahre ausgeführt 3465 T im Werthe von 19.919 ₤, von letzterem 2027 T für 10.910 ₤.
Die Ausfuhr lebender Rinder spielt eine grosse Rolle im Exporte Bangkoks. Regelmässiger Abnehmer ist Singapore. Der Preis eines guten Rindes stellte sich im letzten Jahre auf 19½ Dollars, etwas mehr als 3 ₤, frei an Bord gestellt. Die Ausfuhr lebender Rinder hat sich während der letzten fünf Jahre mehr als verdoppelt. So exportirte Bangkok im Jahre
1889 25.770 Stück im Werthe von 51.993 ₤
1888 27.118 „ „ „ „ 60.394 „
1887 15.263 „ „ „ „ 32.039 „
1886 14.141 „ „ „ „ 31.693 „
1885 12.654 „ „ „ „ 26.555 „
Die Ausfuhr von rohen Häuten ist gleichfalls bemerkenswerth. Sie betrug im Berichtsjahre 1227 T im Werthe von 31.603 ₤.
Hervorzuheben ist ferner der Export von Muscheln, der sich 1889 auf 998 T im Werthe von 16.855 ₤ belief.
Einen ganz merkwürdigen Ausfuhrartikel bilden Vogelnester, die ein ganz stattliches Erträgniss liefern, wenn man bedenkt, dass für 7 T 13.184 ₤ erlöst wurden.
Die im Berichtsjahre zur Ausfuhr gelangten Cardamomen werden auf 9503 ₤ veranschlagt und der Werth aller übrigen nicht speciell benannten Artikel be- zifferte sich auf 145.923 ₤.
Bei Betrachtung der Einfuhr von Bangkok, welche sich vornehmlich aus Industrieerzeugnissen zusammensetzt, findet man Baumwollfabricate an erster Stelle. Im Jahre 1889 wurden nicht weniger als 1,349.476 Stück im Werthe von 356.581 ₤ importirt. Die letzten Jahre weisen eine stete und beträchtliche Zu- nahme in der Einfuhr dieser Erzeugnisse auf. Im Jahre 1886 betrug der Einfuhrs- werth solcher Waaren 251.860 ₤, im Jahre 1887 302.746 ₤, und stieg im fol- genden Jahre auf 342.202 ₤. Die wichtigsten Artikel darunter sind weisse Shirtings, die aus England kommen, und „Chawls“ von Bombay Provenienz, die den Manchester-Erzeugnissen vorgezogen werden.
Daneben werden ansehnliche Quantitäten an Baumwollgarnen bezogen, im Berichtsjahre 4643 Ballen im Werthe von 57.533 ₤.
Der Import von Seidenwaaren betrug 1889 59.132 Stück für 50.112 ₤ gegen 80.372 Stück im Werthe von 26.325 ₤ des vorhergehenden Jahres.
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Der grosse Ocean.
Diese getrockneten Fische umfassen nur drei Arten; zwei davon sind Süss-
wasserfische, die dritte ein Seefisch unter dem Namen „platu“ bekannt, welcher
dem Häring gleicht und nur in den Monaten November, December und Jänner ge-
fangen wird. Die Versorgung mit Fischen ist für die Ernährung, sowohl der
europäischen wie der eingeborenen Bevölkerung von Bangkok von grosser Bedeu-
tung. Das Fischereirecht in den Binnengewässern ist ein, gewöhnlich einem
Siamesen von der Regierung verliehenes Monopol. Derselbe, „Farmer“ genannt,
hat nun seine Fischer, die ihm nach der Preislage eine 10 %ige Taxe von jedem
Fange bezahlen müssen und überdiess verpflichtet sind, ihre Ladungen in der „Far-
mer Station“ ihres Pachtherrn zu Bangkok zu entladen und zu Markte zu bringen.
Von einiger Bedeutung für den Export von Bangkok ist ferner Pfeffer,
dessen Ausfuhrmenge während des Bericht-jahres sich auf 1125 T im Werthe
von 60.571 ₤ belief.
Von Interesse ist ferner die Ausfuhr verschiedener Holzgattungen, wie
Rosenholz und Sapanholz. Von ersterem wurden im Berichtsjahre ausgeführt
3465 T im Werthe von 19.919 ₤, von letzterem 2027 T für 10.910 ₤.
Die Ausfuhr lebender Rinder spielt eine grosse Rolle im Exporte
Bangkoks. Regelmässiger Abnehmer ist Singapore. Der Preis eines guten Rindes
stellte sich im letzten Jahre auf 19½ Dollars, etwas mehr als 3 ₤, frei an Bord
gestellt. Die Ausfuhr lebender Rinder hat sich während der letzten fünf Jahre
mehr als verdoppelt. So exportirte Bangkok im Jahre
1889 25.770 Stück im Werthe von 51.993 ₤
1888 27.118 „ „ „ „ 60.394 „
1887 15.263 „ „ „ „ 32.039 „
1886 14.141 „ „ „ „ 31.693 „
1885 12.654 „ „ „ „ 26.555 „
Die Ausfuhr von rohen Häuten ist gleichfalls bemerkenswerth. Sie
betrug im Berichtsjahre 1227 T im Werthe von 31.603 ₤.
Hervorzuheben ist ferner der Export von Muscheln, der sich 1889 auf
998 T im Werthe von 16.855 ₤ belief.
Einen ganz merkwürdigen Ausfuhrartikel bilden Vogelnester, die ein ganz
stattliches Erträgniss liefern, wenn man bedenkt, dass für 7 T 13.184 ₤ erlöst wurden.
Die im Berichtsjahre zur Ausfuhr gelangten Cardamomen werden auf 9503 ₤
veranschlagt und der Werth aller übrigen nicht speciell benannten Artikel be-
zifferte sich auf 145.923 ₤.
Bei Betrachtung der Einfuhr von Bangkok, welche sich vornehmlich aus
Industrieerzeugnissen zusammensetzt, findet man Baumwollfabricate an erster
Stelle. Im Jahre 1889 wurden nicht weniger als 1,349.476 Stück im Werthe von
356.581 ₤ importirt. Die letzten Jahre weisen eine stete und beträchtliche Zu-
nahme in der Einfuhr dieser Erzeugnisse auf. Im Jahre 1886 betrug der Einfuhrs-
werth solcher Waaren 251.860 ₤, im Jahre 1887 302.746 ₤, und stieg im fol-
genden Jahre auf 342.202 ₤. Die wichtigsten Artikel darunter sind weisse
Shirtings, die aus England kommen, und „Chawls“ von Bombay Provenienz,
die den Manchester-Erzeugnissen vorgezogen werden.
Daneben werden ansehnliche Quantitäten an Baumwollgarnen bezogen,
im Berichtsjahre 4643 Ballen im Werthe von 57.533 ₤.
Der Import von Seidenwaaren betrug 1889 59.132 Stück für 50.112 ₤
gegen 80.372 Stück im Werthe von 26.325 ₤ des vorhergehenden Jahres.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/498>, abgerufen am 22.11.2024.
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