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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Hongkong.
nach Hongkong befördert. Der Verkehr ist zumeist nach den Straits Settlements
gerichtet. Der Passagierverkehr mit Hongkong und Macao weist im selben Jahre
857.542 Menschen aus.

Von Hongkong gehen fünf Kabel der Eastern Extension Australasia and
China Telegraph Cy. aus, und zwar nach Macao, Haiphong, Saigon, Bolinao auf
Luzon und Shanghai, und ein Kabel der Great Northern Telegraph Cy. nach
Nordchina und Japan. Ueber Kaulung besteht ein Anschluss an den kaiserlich
chinesischen Telegraphen.

Hongkong ist Sitz eines Obersten Gerichtshofes und einer Handels-
kammer
.

Von Banken seien hier folgende erwähnt: Agra Bank (Agentie), Bank of
India, Australia and China, Mercantile Bank of India, London and China, China
Import, Export and Bank Cy., Comptoir National d'Escompte de Paris, Hongkong
and Shanghai Banking Corporation, Hongkong Savings Bank, New Oriental Bank
Corporation, Trust and Svan Company of China, Japan and the Straits.

In Hongkong unterhalten Consulate: Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutsches
Reich, Frankreich, Hawaii, Italien, Japan, Niederlande, Oesterreich-Ungarn, Peru,
Portugal, Russland, Schweden und Norwegen, Siam, Spanien, Vereinigte Staaten
von Amerika.



Neben dem englischen Hongkong ist dem portugiesischen Frei-
hafen Macao heute nur eine bescheidene Rolle geblieben. Die über-
aus malerisch gelegene Stadt, deren Häuserwände bemalt sind, be-
findet sich an der Südspitze der gleichnamigen Insel, welche die Ein-
fahrt in den Tschukiang im Westen begrenzt.

Der Handel der Stadt, die 70.000 Einwohner zählt, erhält sich
auf einer gewissen Höhe durch die mannigfaltigen Bedrückungen,
welche der Verkehr der benachbarten chinesischen Gebiete von den
Mandarinen zu erleiden hat, vor denen er sich ins Ausland flüchtet.

Die Zufahrt zu dem seichten Hafen versandet rasch, man erwartet
aber von den neuen Strombauten in Kürze eine Besserung der Ver-
hältnisse.

Thee, Seide, Sternanis, Cassiaöl, flüssiges Indigo sind die Hauptartikel der
Ausfuhr, Opium, indisches Garn, Baumwollgüter und Petroleum die der Einfuhr.

Im Hafen verkehren zahlreiche Dschunken; zwei chinesische Dampfer unter-
halten den regelmässigen Verkehr mit Hongkong, und deutsche Dampfer unter-
halten seit September 1890 einen regelmässigen Verkehr mit Mexico, wohin sie
Kulis bringen.

Macao ist durch ein Kabel mit Hongkong verbunden.

Von den Häfen an der Ostseite Hinterindiens, die erst seit
wenigen Jahren unter der umsichtigen Verwaltung Frankreichs stehen,
ist der wichtigste Haiphong (15.000 Einwohner) am Flusse Cua
Cam, der durch Wasserläufe mit dem Songka- oder rothen Flusse in
Verbindung steht. Die Messageries fluviales unterhalten auf ihnen

Hongkong.
nach Hongkong befördert. Der Verkehr ist zumeist nach den Straits Settlements
gerichtet. Der Passagierverkehr mit Hongkong und Macao weist im selben Jahre
857.542 Menschen aus.

Von Hongkong gehen fünf Kabel der Eastern Extension Australasia and
China Telegraph Cy. aus, und zwar nach Macao, Haiphong, Saigon, Bolinao auf
Luzon und Shanghai, und ein Kabel der Great Northern Telegraph Cy. nach
Nordchina und Japan. Ueber Kaulung besteht ein Anschluss an den kaiserlich
chinesischen Telegraphen.

Hongkong ist Sitz eines Obersten Gerichtshofes und einer Handels-
kammer
.

Von Banken seien hier folgende erwähnt: Agra Bank (Agentie), Bank of
India, Australia and China, Mercantile Bank of India, London and China, China
Import, Export and Bank Cy., Comptoir National d’Escompte de Paris, Hongkong
and Shanghai Banking Corporation, Hongkong Savings Bank, New Oriental Bank
Corporation, Trust and Svan Company of China, Japan and the Straits.

In Hongkong unterhalten Consulate: Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutsches
Reich, Frankreich, Hawaïi, Italien, Japan, Niederlande, Oesterreich-Ungarn, Peru,
Portugal, Russland, Schweden und Norwegen, Siam, Spanien, Vereinigte Staaten
von Amerika.



Neben dem englischen Hongkong ist dem portugiesischen Frei-
hafen Macao heute nur eine bescheidene Rolle geblieben. Die über-
aus malerisch gelegene Stadt, deren Häuserwände bemalt sind, be-
findet sich an der Südspitze der gleichnamigen Insel, welche die Ein-
fahrt in den Tschukiang im Westen begrenzt.

Der Handel der Stadt, die 70.000 Einwohner zählt, erhält sich
auf einer gewissen Höhe durch die mannigfaltigen Bedrückungen,
welche der Verkehr der benachbarten chinesischen Gebiete von den
Mandarinen zu erleiden hat, vor denen er sich ins Ausland flüchtet.

Die Zufahrt zu dem seichten Hafen versandet rasch, man erwartet
aber von den neuen Strombauten in Kürze eine Besserung der Ver-
hältnisse.

Thee, Seide, Sternanis, Cassiaöl, flüssiges Indigo sind die Hauptartikel der
Ausfuhr, Opium, indisches Garn, Baumwollgüter und Petroleum die der Einfuhr.

Im Hafen verkehren zahlreiche Dschunken; zwei chinesische Dampfer unter-
halten den regelmässigen Verkehr mit Hongkong, und deutsche Dampfer unter-
halten seit September 1890 einen regelmässigen Verkehr mit Mexico, wohin sie
Kulis bringen.

Macao ist durch ein Kabel mit Hongkong verbunden.

Von den Häfen an der Ostseite Hinterindiens, die erst seit
wenigen Jahren unter der umsichtigen Verwaltung Frankreichs stehen,
ist der wichtigste Haiphong (15.000 Einwohner) am Flusse Cua
Cam, der durch Wasserläufe mit dem Songka- oder rothen Flusse in
Verbindung steht. Die Messageries fluviales unterhalten auf ihnen

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[461/0477] Hongkong. nach Hongkong befördert. Der Verkehr ist zumeist nach den Straits Settlements gerichtet. Der Passagierverkehr mit Hongkong und Macao weist im selben Jahre 857.542 Menschen aus. Von Hongkong gehen fünf Kabel der Eastern Extension Australasia and China Telegraph Cy. aus, und zwar nach Macao, Haiphong, Saigon, Bolinao auf Luzon und Shanghai, und ein Kabel der Great Northern Telegraph Cy. nach Nordchina und Japan. Ueber Kaulung besteht ein Anschluss an den kaiserlich chinesischen Telegraphen. Hongkong ist Sitz eines Obersten Gerichtshofes und einer Handels- kammer. Von Banken seien hier folgende erwähnt: Agra Bank (Agentie), Bank of India, Australia and China, Mercantile Bank of India, London and China, China Import, Export and Bank Cy., Comptoir National d’Escompte de Paris, Hongkong and Shanghai Banking Corporation, Hongkong Savings Bank, New Oriental Bank Corporation, Trust and Svan Company of China, Japan and the Straits. In Hongkong unterhalten Consulate: Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutsches Reich, Frankreich, Hawaïi, Italien, Japan, Niederlande, Oesterreich-Ungarn, Peru, Portugal, Russland, Schweden und Norwegen, Siam, Spanien, Vereinigte Staaten von Amerika. Neben dem englischen Hongkong ist dem portugiesischen Frei- hafen Macao heute nur eine bescheidene Rolle geblieben. Die über- aus malerisch gelegene Stadt, deren Häuserwände bemalt sind, be- findet sich an der Südspitze der gleichnamigen Insel, welche die Ein- fahrt in den Tschukiang im Westen begrenzt. Der Handel der Stadt, die 70.000 Einwohner zählt, erhält sich auf einer gewissen Höhe durch die mannigfaltigen Bedrückungen, welche der Verkehr der benachbarten chinesischen Gebiete von den Mandarinen zu erleiden hat, vor denen er sich ins Ausland flüchtet. Die Zufahrt zu dem seichten Hafen versandet rasch, man erwartet aber von den neuen Strombauten in Kürze eine Besserung der Ver- hältnisse. Thee, Seide, Sternanis, Cassiaöl, flüssiges Indigo sind die Hauptartikel der Ausfuhr, Opium, indisches Garn, Baumwollgüter und Petroleum die der Einfuhr. Im Hafen verkehren zahlreiche Dschunken; zwei chinesische Dampfer unter- halten den regelmässigen Verkehr mit Hongkong, und deutsche Dampfer unter- halten seit September 1890 einen regelmässigen Verkehr mit Mexico, wohin sie Kulis bringen. Macao ist durch ein Kabel mit Hongkong verbunden. Von den Häfen an der Ostseite Hinterindiens, die erst seit wenigen Jahren unter der umsichtigen Verwaltung Frankreichs stehen, ist der wichtigste Haiphong (15.000 Einwohner) am Flusse Cua Cam, der durch Wasserläufe mit dem Songka- oder rothen Flusse in Verbindung steht. Die Messageries fluviales unterhalten auf ihnen

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/477>, abgerufen am 23.11.2024.