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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Chinesische Häfen.
Amtshaus umfasst. Alle Bauten sind im Villenstyle aus solidem Mauer-
werk hergestellt und von dichten Kronen in reicher Zahl angepflanzter
Bäume beschattet. Die drei Brücken, welche die Verbindung der Insel
mit dem Festlande herstellen, stehen unter scharfer militärischer Be-
wachung, nachdem die friedliche Niederlassung häufig der Schauplatz
arger Ausschreitungen chinesischer Volksmengen gegen die Fremden
[Abbildung] Canton (Sonden in Metern).
[Abbildung]

A Rothes Gebäude, B Grasbewachsene Hügel, C Strasse nach In Tang, D Aufenthaltsort der Aus-
sätzigen, E Paradeplatz, F Leuchtfeuer, G Heim der alten Frauen, H Heim der alten Männer, J Heim
der Blinden, K Findelhaus, L Tempel, M Pagode, N Stadtthor, O Gräber, P Teich, Q Ansiedlung der
Europäer, R Reisfelder, S Vorstadt, T Stadtviertel der Kiha, U Stadtviertel der Manntschen, V Residenz
des Tartaren-Generals, W Residenz des Gouverneurs, X Glockenthurm, Y Pilotenhäuser, Z Zollamt,
I Riff, II Napierinsel, III Kupferinsel.

war und man chinesischerseits die Wiederholung solcher noch in
neuester Zeit vorgekommenen Fälle zu verhindern bestrebt ist.

Die Insel war früher eine Schlammbank, in den Jahren 1859 bis
1861 wurde hier mit einem Aufwande von 325.000 Pfund Sterling
fester Boden geschaffen und die Concession errichtet. Von den Kosten
trug die englische Regierung vier Fünftel, die französische ein Fünftel
bei, und in demselben Verhältnisse wurde der Grund und Boden
unter beiden Nationen getheilt. Der französische Theil der Concession

Chinesische Häfen.
Amtshaus umfasst. Alle Bauten sind im Villenstyle aus solidem Mauer-
werk hergestellt und von dichten Kronen in reicher Zahl angepflanzter
Bäume beschattet. Die drei Brücken, welche die Verbindung der Insel
mit dem Festlande herstellen, stehen unter scharfer militärischer Be-
wachung, nachdem die friedliche Niederlassung häufig der Schauplatz
arger Ausschreitungen chinesischer Volksmengen gegen die Fremden
[Abbildung] Canton (Sonden in Metern).
[Abbildung]

A Rothes Gebäude, B Grasbewachsene Hügel, C Strasse nach In Tang, D Aufenthaltsort der Aus-
sätzigen, E Paradeplatz, F Leuchtfeuer, G Heim der alten Frauen, H Heim der alten Männer, J Heim
der Blinden, K Findelhaus, L Tempel, M Pagode, N Stadtthor, O Gräber, P Teich, Q Ansiedlung der
Europäer, R Reisfelder, S Vorstadt, T Stadtviertel der Kiha, U Stadtviertel der Manntschen, V Residenz
des Tartaren-Generals, W Residenz des Gouverneurs, X Glockenthurm, Y Pilotenhäuser, Z Zollamt,
I Riff, II Napierinsel, III Kupferinsel.

war und man chinesischerseits die Wiederholung solcher noch in
neuester Zeit vorgekommenen Fälle zu verhindern bestrebt ist.

Die Insel war früher eine Schlammbank, in den Jahren 1859 bis
1861 wurde hier mit einem Aufwande von 325.000 Pfund Sterling
fester Boden geschaffen und die Concession errichtet. Von den Kosten
trug die englische Regierung vier Fünftel, die französische ein Fünftel
bei, und in demselben Verhältnisse wurde der Grund und Boden
unter beiden Nationen getheilt. Der französische Theil der Concession

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[445/0461] Chinesische Häfen. Amtshaus umfasst. Alle Bauten sind im Villenstyle aus solidem Mauer- werk hergestellt und von dichten Kronen in reicher Zahl angepflanzter Bäume beschattet. Die drei Brücken, welche die Verbindung der Insel mit dem Festlande herstellen, stehen unter scharfer militärischer Be- wachung, nachdem die friedliche Niederlassung häufig der Schauplatz arger Ausschreitungen chinesischer Volksmengen gegen die Fremden [Abbildung Canton (Sonden in Metern).] [Abbildung A Rothes Gebäude, B Grasbewachsene Hügel, C Strasse nach In Tang, D Aufenthaltsort der Aus- sätzigen, E Paradeplatz, F Leuchtfeuer, G Heim der alten Frauen, H Heim der alten Männer, J Heim der Blinden, K Findelhaus, L Tempel, M Pagode, N Stadtthor, O Gräber, P Teich, Q Ansiedlung der Europäer, R Reisfelder, S Vorstadt, T Stadtviertel der Kiha, U Stadtviertel der Manntschen, V Residenz des Tartaren-Generals, W Residenz des Gouverneurs, X Glockenthurm, Y Pilotenhäuser, Z Zollamt, I Riff, II Napierinsel, III Kupferinsel.] war und man chinesischerseits die Wiederholung solcher noch in neuester Zeit vorgekommenen Fälle zu verhindern bestrebt ist. Die Insel war früher eine Schlammbank, in den Jahren 1859 bis 1861 wurde hier mit einem Aufwande von 325.000 Pfund Sterling fester Boden geschaffen und die Concession errichtet. Von den Kosten trug die englische Regierung vier Fünftel, die französische ein Fünftel bei, und in demselben Verhältnisse wurde der Grund und Boden unter beiden Nationen getheilt. Der französische Theil der Concession

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 445. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/461>, abgerufen am 22.11.2024.