Dass trotz der grossen Ueberschwemmungen, welche 1889 grosse Theile der Provinz Hupe heimsuchten, der Handelsumsatz nicht zurückgegangen ist, be- weist die ausgezeichnete Handelsstellung von Hankou.
Hankou hat einen unbedeutenden Zwischenhandel; die Ziffern bei der Ein- fuhr beziehen sich daher auf die Gesammt- (Brutto-) Einfuhr.
Für diesen Ort ist auswärtiges Opium nicht mehr ein wichtiger Han- delsartikel (1890 450 q). Einheimisches Opium wird hier nicht versteuert, sondern geschwärzt.
Die Gesammteinfuhr von Baumwollstoffen hat, beständig steigend, 1890 einen Werth von 5,692.868 Hk. Tls, die Gesammteinfuhr von Baumwoll- garnen ist von 19.148 q (Netto 14.227 q) im Jahre 1889, sprungartig auf 90.000 q im Jahre 1890 gestiegen. Das ganze Plus, das offenbar zur Ausfuhr nach Sz'tschwan bestimmt ist, kam aus Indien.
Die Einfuhr von Schafwollwaaren, für die das hiesige Klima nicht mehr günstig ist, erreicht trotzdem einen Werth von fast 2 Millionen Hk. Tls.
Die Einfuhr von Metallen (Blei, Zinn, Kupfer, Nageleisen, Draht) ist nicht umfangreich. Maschinen führt in neuerer Zeit die Regierung ein; die Concession zur Ausbeutung der Kohlenlager der Provinz und Erbauung von Eisen- bahnen lässt für diesen Artikel viel hoffen.
Den Reichthum der Provinz Hupe zeigt die Zunahme der Einfuhr von Zucker: 1890 93.115 q, 1889 56.650 q.
Als bedeutende Einfuhrartikel sind ferner Holothurien, Pfeffer, Cardamomen, Cassia, Ginseng, Sandel- und Sapanholz, Seegras aus Japan, Hausenblase und Petroleum (1890 138.375 hl) zu nennen; auf diesem Platze kann das russische Petroleum gegen das amerikanische nicht aufkommen.
Von Industrieartikeln führen wir an: Glaswaaren, Messingknöpfe, Far- ben, Zündhölzchen (1890 564.720 Gross), Regenschirme und Schafwollbänder (Llama braid).
Thee, Seide und Seidenwaaren, Rohbaumwolle, Moschus, Zucker, Medicinen, weisses Wachs, präparirter Tabak, Bambussprösslinge, Fächer und Rhabarber sind die ersten Waaren der Ausfuhr einheimischer Producte.
Schwarzer Thee geht nach Odessa in steigenden Mengen, die Ausfuhr nach London nimmt ab. Die feinsten Theesorten werden nur für Russland gekauft. Gesammtausfuhr von schwarzem Thee 1890 305.464 q, 1889 343.560 q, von Thee in Ziegeln und Täfelchen 1890 140.693 q, 1889 140.653 q, endlich von Thee- staub, der wegen seines ausgezeichneten Aromas von den Russen zu Täfelchen (Ausfuhr 1890 6972 q) verarbeitet, von den Engländern in losem Zustande gekauft wird, 1890 3296 q.
Der grosse Ocean.
[Tabelle]
Dass trotz der grossen Ueberschwemmungen, welche 1889 grosse Theile der Provinz Hupe heimsuchten, der Handelsumsatz nicht zurückgegangen ist, be- weist die ausgezeichnete Handelsstellung von Hankou.
Hankou hat einen unbedeutenden Zwischenhandel; die Ziffern bei der Ein- fuhr beziehen sich daher auf die Gesammt- (Brutto-) Einfuhr.
Für diesen Ort ist auswärtiges Opium nicht mehr ein wichtiger Han- delsartikel (1890 450 q). Einheimisches Opium wird hier nicht versteuert, sondern geschwärzt.
Die Gesammteinfuhr von Baumwollstoffen hat, beständig steigend, 1890 einen Werth von 5,692.868 Hk. Tls, die Gesammteinfuhr von Baumwoll- garnen ist von 19.148 q (Netto 14.227 q) im Jahre 1889, sprungartig auf 90.000 q im Jahre 1890 gestiegen. Das ganze Plus, das offenbar zur Ausfuhr nach Sz’tschwan bestimmt ist, kam aus Indien.
Die Einfuhr von Schafwollwaaren, für die das hiesige Klima nicht mehr günstig ist, erreicht trotzdem einen Werth von fast 2 Millionen Hk. Tls.
Die Einfuhr von Metallen (Blei, Zinn, Kupfer, Nageleisen, Draht) ist nicht umfangreich. Maschinen führt in neuerer Zeit die Regierung ein; die Concession zur Ausbeutung der Kohlenlager der Provinz und Erbauung von Eisen- bahnen lässt für diesen Artikel viel hoffen.
Den Reichthum der Provinz Hupe zeigt die Zunahme der Einfuhr von Zucker: 1890 93.115 q, 1889 56.650 q.
Als bedeutende Einfuhrartikel sind ferner Holothurien, Pfeffer, Cardamomen, Cassia, Ginseng, Sandel- und Sapanholz, Seegras aus Japan, Hausenblase und Petroleum (1890 138.375 hl) zu nennen; auf diesem Platze kann das russische Petroleum gegen das amerikanische nicht aufkommen.
Von Industrieartikeln führen wir an: Glaswaaren, Messingknöpfe, Far- ben, Zündhölzchen (1890 564.720 Gross), Regenschirme und Schafwollbänder (Llama braid).
Thee, Seide und Seidenwaaren, Rohbaumwolle, Moschus, Zucker, Medicinen, weisses Wachs, präparirter Tabak, Bambussprösslinge, Fächer und Rhabarber sind die ersten Waaren der Ausfuhr einheimischer Producte.
Schwarzer Thee geht nach Odessa in steigenden Mengen, die Ausfuhr nach London nimmt ab. Die feinsten Theesorten werden nur für Russland gekauft. Gesammtausfuhr von schwarzem Thee 1890 305.464 q, 1889 343.560 q, von Thee in Ziegeln und Täfelchen 1890 140.693 q, 1889 140.653 q, endlich von Thee- staub, der wegen seines ausgezeichneten Aromas von den Russen zu Täfelchen (Ausfuhr 1890 6972 q) verarbeitet, von den Engländern in losem Zustande gekauft wird, 1890 3296 q.
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Der grosse Ocean.
Dass trotz der grossen Ueberschwemmungen, welche 1889 grosse Theile
der Provinz Hupe heimsuchten, der Handelsumsatz nicht zurückgegangen ist, be-
weist die ausgezeichnete Handelsstellung von Hankou.
Hankou hat einen unbedeutenden Zwischenhandel; die Ziffern bei der Ein-
fuhr beziehen sich daher auf die Gesammt- (Brutto-) Einfuhr.
Für diesen Ort ist auswärtiges Opium nicht mehr ein wichtiger Han-
delsartikel (1890 450 q). Einheimisches Opium wird hier nicht versteuert, sondern
geschwärzt.
Die Gesammteinfuhr von Baumwollstoffen hat, beständig steigend,
1890 einen Werth von 5,692.868 Hk. Tls, die Gesammteinfuhr von Baumwoll-
garnen ist von 19.148 q (Netto 14.227 q) im Jahre 1889, sprungartig auf 90.000 q
im Jahre 1890 gestiegen. Das ganze Plus, das offenbar zur Ausfuhr nach Sz’tschwan
bestimmt ist, kam aus Indien.
Die Einfuhr von Schafwollwaaren, für die das hiesige Klima nicht
mehr günstig ist, erreicht trotzdem einen Werth von fast 2 Millionen Hk. Tls.
Die Einfuhr von Metallen (Blei, Zinn, Kupfer, Nageleisen, Draht) ist
nicht umfangreich. Maschinen führt in neuerer Zeit die Regierung ein; die
Concession zur Ausbeutung der Kohlenlager der Provinz und Erbauung von Eisen-
bahnen lässt für diesen Artikel viel hoffen.
Den Reichthum der Provinz Hupe zeigt die Zunahme der Einfuhr von
Zucker: 1890 93.115 q, 1889 56.650 q.
Als bedeutende Einfuhrartikel sind ferner Holothurien, Pfeffer, Cardamomen,
Cassia, Ginseng, Sandel- und Sapanholz, Seegras aus Japan, Hausenblase und
Petroleum (1890 138.375 hl) zu nennen; auf diesem Platze kann das russische
Petroleum gegen das amerikanische nicht aufkommen.
Von Industrieartikeln führen wir an: Glaswaaren, Messingknöpfe, Far-
ben, Zündhölzchen (1890 564.720 Gross), Regenschirme und Schafwollbänder
(Llama braid).
Thee, Seide und Seidenwaaren, Rohbaumwolle, Moschus, Zucker, Medicinen,
weisses Wachs, präparirter Tabak, Bambussprösslinge, Fächer und Rhabarber sind
die ersten Waaren der Ausfuhr einheimischer Producte.
Schwarzer Thee geht nach Odessa in steigenden Mengen, die Ausfuhr
nach London nimmt ab. Die feinsten Theesorten werden nur für Russland gekauft.
Gesammtausfuhr von schwarzem Thee 1890 305.464 q, 1889 343.560 q, von Thee
in Ziegeln und Täfelchen 1890 140.693 q, 1889 140.653 q, endlich von Thee-
staub, der wegen seines ausgezeichneten Aromas von den Russen zu Täfelchen
(Ausfuhr 1890 6972 q) verarbeitet, von den Engländern in losem Zustande gekauft
wird, 1890 3296 q.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/446>, abgerufen am 23.11.2024.
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