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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Die atlantische Küste von Amerika.
zuführen. Heute verräth schon der erste Blick auf die regelmässig gebaute Stadt
mit ihren grossen Docks, dass man sich in einem der grössten Handelshäfen
Ostcanadas befindet.

Der Schiffsverkehr von Halifax betrug 1886/87:

[Tabelle]

Die britische Flagge hat im Verkehre von Halifax das Uebergewicht; die
canadische aber auch eine viel grössere Bedeutung als die fremden Flaggen. Unter
den letzteren ragen hervor die der Vereinigten Staaten von Amerika, von Schweden
und Norwegen und des Deutschen Reiches.

Ein Viertel des gesammten Tonnengehaltes der einlaufenden Schiffe kommt
in Ballast.

Halifax ist der Ausgangspunkt (vom atlantischen Ocean gerechnet) der
ausschliesslich britischen Eisenbahnlinie, welche durch den Continent von Nord-
amerika führt.

In demselben Masse als dieser grosse "Cultur-Pionnier" das Hinterland bis
Columbia hebt, in demselben Masse steigt Halifax an Bedeutung. Schon heute ist
es End- oder doch Anlaufstation für zahlreiche Dampferlinien.

Die Verbindung mit Europa besorgt neben den Linien, die nur im Winter
Halifax anlaufen, die Allan-Line, die jeden zweiten Dienstag von Liverpool über
Queenstown, St. Johns (Neufoundland) nach Halifax und Baltimore geht. Halifax
liegt für den Verkehr mit Europa günstig, da seine Entfernung vom St. Georgs-
Canal um 800 Seemeilen kleiner ist als die New-Yorks. Daher landen auch nicht
weit von ihm im Nordwesten fünf von den zehn transatlantischen Kabeln,
die für den telegraphischen Verkehr Europas mit Nordamerika bestimmt sind.
Drei Kabelleitungen gehen von dort weiter nach den Vereinigten Staaten.

Consulate: Belgien, Dänemark, Deutsches Reich, Frankreich (V. C.),
Hawaii, Italien, Niederlande (V. C.), Oesterreich-Ungarn, Portugal, Schweden und
Norwegen (V. C.), Vereinigte Staaten von Nordamerika (G. C.), Uruguay.

Wir schliessen hier, wie wir glauben ganz naturgerecht, die
Beschreibung von St. John in Neubraunschweig an, das berufen
scheint, einen Theil des Exportes aus dem Innern Canadas, soweit er
heute über Halifax geht, an sich zu ziehen.

St. John hat 26.127 Einwohner (1881); es liegt an der Fundy-
Bai und an der linken Seite der Mündung des St. John River, der bis
Fredericktown aufwärts von Seedampfern befahren wird.

Neu-Braunschweig ist ein Land der Zukunft; heute ist sein In-
neres fast zu vier Fünftel von Urwald bedeckt, der nur durch die
Läufe der Flüsse und zahlreiche Seen unterbrochen wird. Auf diese

Die atlantische Küste von Amerika.
zuführen. Heute verräth schon der erste Blick auf die regelmässig gebaute Stadt
mit ihren grossen Docks, dass man sich in einem der grössten Handelshäfen
Ostcanadas befindet.

Der Schiffsverkehr von Halifax betrug 1886/87:

[Tabelle]

Die britische Flagge hat im Verkehre von Halifax das Uebergewicht; die
canadische aber auch eine viel grössere Bedeutung als die fremden Flaggen. Unter
den letzteren ragen hervor die der Vereinigten Staaten von Amerika, von Schweden
und Norwegen und des Deutschen Reiches.

Ein Viertel des gesammten Tonnengehaltes der einlaufenden Schiffe kommt
in Ballast.

Halifax ist der Ausgangspunkt (vom atlantischen Ocean gerechnet) der
ausschliesslich britischen Eisenbahnlinie, welche durch den Continent von Nord-
amerika führt.

In demselben Masse als dieser grosse „Cultur-Pionnier“ das Hinterland bis
Columbia hebt, in demselben Masse steigt Halifax an Bedeutung. Schon heute ist
es End- oder doch Anlaufstation für zahlreiche Dampferlinien.

Die Verbindung mit Europa besorgt neben den Linien, die nur im Winter
Halifax anlaufen, die Allan-Line, die jeden zweiten Dienstag von Liverpool über
Queenstown, St. Johns (Neufoundland) nach Halifax und Baltimore geht. Halifax
liegt für den Verkehr mit Europa günstig, da seine Entfernung vom St. Georgs-
Canal um 800 Seemeilen kleiner ist als die New-Yorks. Daher landen auch nicht
weit von ihm im Nordwesten fünf von den zehn transatlantischen Kabeln,
die für den telegraphischen Verkehr Europas mit Nordamerika bestimmt sind.
Drei Kabelleitungen gehen von dort weiter nach den Vereinigten Staaten.

Consulate: Belgien, Dänemark, Deutsches Reich, Frankreich (V. C.),
Hawaiï, Italien, Niederlande (V. C.), Oesterreich-Ungarn, Portugal, Schweden und
Norwegen (V. C.), Vereinigte Staaten von Nordamerika (G. C.), Uruguay.

Wir schliessen hier, wie wir glauben ganz naturgerecht, die
Beschreibung von St. John in Neubraunschweig an, das berufen
scheint, einen Theil des Exportes aus dem Innern Canadas, soweit er
heute über Halifax geht, an sich zu ziehen.

St. John hat 26.127 Einwohner (1881); es liegt an der Fundy-
Bai und an der linken Seite der Mündung des St. John River, der bis
Fredericktown aufwärts von Seedampfern befahren wird.

Neu-Braunschweig ist ein Land der Zukunft; heute ist sein In-
neres fast zu vier Fünftel von Urwald bedeckt, der nur durch die
Läufe der Flüsse und zahlreiche Seen unterbrochen wird. Auf diese

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[26/0042] Die atlantische Küste von Amerika. zuführen. Heute verräth schon der erste Blick auf die regelmässig gebaute Stadt mit ihren grossen Docks, dass man sich in einem der grössten Handelshäfen Ostcanadas befindet. Der Schiffsverkehr von Halifax betrug 1886/87: Die britische Flagge hat im Verkehre von Halifax das Uebergewicht; die canadische aber auch eine viel grössere Bedeutung als die fremden Flaggen. Unter den letzteren ragen hervor die der Vereinigten Staaten von Amerika, von Schweden und Norwegen und des Deutschen Reiches. Ein Viertel des gesammten Tonnengehaltes der einlaufenden Schiffe kommt in Ballast. Halifax ist der Ausgangspunkt (vom atlantischen Ocean gerechnet) der ausschliesslich britischen Eisenbahnlinie, welche durch den Continent von Nord- amerika führt. In demselben Masse als dieser grosse „Cultur-Pionnier“ das Hinterland bis Columbia hebt, in demselben Masse steigt Halifax an Bedeutung. Schon heute ist es End- oder doch Anlaufstation für zahlreiche Dampferlinien. Die Verbindung mit Europa besorgt neben den Linien, die nur im Winter Halifax anlaufen, die Allan-Line, die jeden zweiten Dienstag von Liverpool über Queenstown, St. Johns (Neufoundland) nach Halifax und Baltimore geht. Halifax liegt für den Verkehr mit Europa günstig, da seine Entfernung vom St. Georgs- Canal um 800 Seemeilen kleiner ist als die New-Yorks. Daher landen auch nicht weit von ihm im Nordwesten fünf von den zehn transatlantischen Kabeln, die für den telegraphischen Verkehr Europas mit Nordamerika bestimmt sind. Drei Kabelleitungen gehen von dort weiter nach den Vereinigten Staaten. Consulate: Belgien, Dänemark, Deutsches Reich, Frankreich (V. C.), Hawaiï, Italien, Niederlande (V. C.), Oesterreich-Ungarn, Portugal, Schweden und Norwegen (V. C.), Vereinigte Staaten von Nordamerika (G. C.), Uruguay. Wir schliessen hier, wie wir glauben ganz naturgerecht, die Beschreibung von St. John in Neubraunschweig an, das berufen scheint, einen Theil des Exportes aus dem Innern Canadas, soweit er heute über Halifax geht, an sich zu ziehen. St. John hat 26.127 Einwohner (1881); es liegt an der Fundy- Bai und an der linken Seite der Mündung des St. John River, der bis Fredericktown aufwärts von Seedampfern befahren wird. Neu-Braunschweig ist ein Land der Zukunft; heute ist sein In- neres fast zu vier Fünftel von Urwald bedeckt, der nur durch die Läufe der Flüsse und zahlreiche Seen unterbrochen wird. Auf diese

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/42>, abgerufen am 23.11.2024.