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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Der grosse Ocean.
35,000.000 Dollars, zusammen 76,274.077 Dollars, die gesammte Waareneinfuhr zur
See und zu Lande 94,000.000 Dollars erreichte.

Der auswärtige Schiffsverkehr von San Francisco umfasste:

[Tabelle]

Nicht weniger als vier Siebentel des auswärtigen Verkehres werden von
ausländischen, vor allem von englischen Schiffen vermittelt. San Francisco ist ein
Hafen, in welchem Segelschiffe lohnende Frachten nach Europa finden.

Regelmässige Dampfschiffsverbindungen unterhalten die Pacific Mail Steam-
ship Cy. und die Occidental and Oriental Steamship Cy. abwechselnd einmal nach
11--12 Tagen mit Yokohama (4750 Seemeilen, 18 Tage) und Hongkong (6370 See-
meilen, 26 Tage), die Ocean Steamship Cy. einmal in vier Wochen über Honolulu
(2100 Seemeilen, 7 Tage) und Auckland (5910 Seemeilen, 21 Tage) nach Sydney
(7191 Seemeilen, 28 Tage). Ausserdem besteht eine 14tägige Verbindung mit
Honolulu. Die Pacific Mail Steamship Cy. unternimmt endlich alle 10 Tage eine
Fahrt nach Panama. Ebenso bestehen Verbindungen nach Norden bis in die Häfen
des Territoriums Alaska.

San Francisco besass am 30. Juni eine eigene Rhederei von 882 Schiffen
mit 299.641 t; von diesen waren 325 Dampfer mit 118.893 t.

Beim Fange der Stockfische und Makrelen waren 1889/90 9 Schiffe mit
1750 t, beim Walfischfange 6 Schiffe mit 3022 t beschäftigt.

Was New-York im Osten, ist San Francisco im Westen für den Reise-
verkehr
und die Einwanderung; doch hat letztere durch das Verbot der
Einwanderung der Chinesen einen riesigen Rückschlag erfahren. 1889/90 landeten
in San Francisco 8233 Menschen, die meisten aus Australien, Columbia und Hawaii.
Der Einwanderer waren 3606. Es gingen von hier ab 12.025 Menschen, darunter
7303 Chinesen. Der Verkehr mit Mexico, Centralamerika, British Columbia und
der Union ist hier nicht eingerechnet.

San Francisco ist Sitz einer Münze der Vereinigten Staaten, einer Geld-
und einer Waarenbörse. Die berühmte Goldbörse von San Francisco, in
welcher jährlich Millionen an tausenden von Minenactien gewonnen und verloren
werden, fand einen gefährlichen Rivalen in der neu errichteten Goldbörse in
New-York.

Das hiesige Clearinghouse hatte 1889 einen Umsatz von
843,778.581 Dollars.

Ende 1889 bestanden hier 33 Banken mit Depositen in der Höhe von
911,125.903 Dollars.

In San Francisco sind Consulate folgender Staaten: Argentinien, Belgien,
Bolivia, Chile, China, Costa-Rica, Dänemark, Deutsches Reich, Frankreich, Griechen-
land, Grossbritannien, Guatemala, Hawaii, Honduras, Italien, Japan, Mexico, Nieder-
lande, Nicaragua, Oesterreich-Ungarn, Paraguay, Peru, Portugal, Russland, Salva-
dor, Schweden und Norwegen, Schweiz, Spanien, Uruguay, Venezuela.



Der grosse Ocean.
35,000.000 Dollars, zusammen 76,274.077 Dollars, die gesammte Waareneinfuhr zur
See und zu Lande 94,000.000 Dollars erreichte.

Der auswärtige Schiffsverkehr von San Francisco umfasste:

[Tabelle]

Nicht weniger als vier Siebentel des auswärtigen Verkehres werden von
ausländischen, vor allem von englischen Schiffen vermittelt. San Francisco ist ein
Hafen, in welchem Segelschiffe lohnende Frachten nach Europa finden.

Regelmässige Dampfschiffsverbindungen unterhalten die Pacific Mail Steam-
ship Cy. und die Occidental and Oriental Steamship Cy. abwechselnd einmal nach
11—12 Tagen mit Yokohama (4750 Seemeilen, 18 Tage) und Hongkong (6370 See-
meilen, 26 Tage), die Ocean Steamship Cy. einmal in vier Wochen über Honolulu
(2100 Seemeilen, 7 Tage) und Auckland (5910 Seemeilen, 21 Tage) nach Sydney
(7191 Seemeilen, 28 Tage). Ausserdem besteht eine 14tägige Verbindung mit
Honolulu. Die Pacific Mail Steamship Cy. unternimmt endlich alle 10 Tage eine
Fahrt nach Panamá. Ebenso bestehen Verbindungen nach Norden bis in die Häfen
des Territoriums Alaska.

San Francisco besass am 30. Juni eine eigene Rhederei von 882 Schiffen
mit 299.641 t; von diesen waren 325 Dampfer mit 118.893 t.

Beim Fange der Stockfische und Makrelen waren 1889/90 9 Schiffe mit
1750 t, beim Walfischfange 6 Schiffe mit 3022 t beschäftigt.

Was New-York im Osten, ist San Francisco im Westen für den Reise-
verkehr
und die Einwanderung; doch hat letztere durch das Verbot der
Einwanderung der Chinesen einen riesigen Rückschlag erfahren. 1889/90 landeten
in San Francisco 8233 Menschen, die meisten aus Australien, Columbia und Hawaïi.
Der Einwanderer waren 3606. Es gingen von hier ab 12.025 Menschen, darunter
7303 Chinesen. Der Verkehr mit Mexico, Centralamerika, British Columbia und
der Union ist hier nicht eingerechnet.

San Francisco ist Sitz einer Münze der Vereinigten Staaten, einer Geld-
und einer Waarenbörse. Die berühmte Goldbörse von San Francisco, in
welcher jährlich Millionen an tausenden von Minenactien gewonnen und verloren
werden, fand einen gefährlichen Rivalen in der neu errichteten Goldbörse in
New-York.

Das hiesige Clearinghouse hatte 1889 einen Umsatz von
843,778.581 Dollars.

Ende 1889 bestanden hier 33 Banken mit Depositen in der Höhe von
911,125.903 Dollars.

In San Francisco sind Consulate folgender Staaten: Argentinien, Belgien,
Bolivia, Chile, China, Costa-Rica, Dänemark, Deutsches Reich, Frankreich, Griechen-
land, Grossbritannien, Guatemala, Hawaiï, Honduras, Italien, Japan, Mexico, Nieder-
lande, Nicaragua, Oesterreich-Ungarn, Paraguay, Peru, Portugal, Russland, Salva-
dor, Schweden und Norwegen, Schweiz, Spanien, Uruguay, Venezuela.



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[338/0354] Der grosse Ocean. 35,000.000 Dollars, zusammen 76,274.077 Dollars, die gesammte Waareneinfuhr zur See und zu Lande 94,000.000 Dollars erreichte. Der auswärtige Schiffsverkehr von San Francisco umfasste: Nicht weniger als vier Siebentel des auswärtigen Verkehres werden von ausländischen, vor allem von englischen Schiffen vermittelt. San Francisco ist ein Hafen, in welchem Segelschiffe lohnende Frachten nach Europa finden. Regelmässige Dampfschiffsverbindungen unterhalten die Pacific Mail Steam- ship Cy. und die Occidental and Oriental Steamship Cy. abwechselnd einmal nach 11—12 Tagen mit Yokohama (4750 Seemeilen, 18 Tage) und Hongkong (6370 See- meilen, 26 Tage), die Ocean Steamship Cy. einmal in vier Wochen über Honolulu (2100 Seemeilen, 7 Tage) und Auckland (5910 Seemeilen, 21 Tage) nach Sydney (7191 Seemeilen, 28 Tage). Ausserdem besteht eine 14tägige Verbindung mit Honolulu. Die Pacific Mail Steamship Cy. unternimmt endlich alle 10 Tage eine Fahrt nach Panamá. Ebenso bestehen Verbindungen nach Norden bis in die Häfen des Territoriums Alaska. San Francisco besass am 30. Juni eine eigene Rhederei von 882 Schiffen mit 299.641 t; von diesen waren 325 Dampfer mit 118.893 t. Beim Fange der Stockfische und Makrelen waren 1889/90 9 Schiffe mit 1750 t, beim Walfischfange 6 Schiffe mit 3022 t beschäftigt. Was New-York im Osten, ist San Francisco im Westen für den Reise- verkehr und die Einwanderung; doch hat letztere durch das Verbot der Einwanderung der Chinesen einen riesigen Rückschlag erfahren. 1889/90 landeten in San Francisco 8233 Menschen, die meisten aus Australien, Columbia und Hawaïi. Der Einwanderer waren 3606. Es gingen von hier ab 12.025 Menschen, darunter 7303 Chinesen. Der Verkehr mit Mexico, Centralamerika, British Columbia und der Union ist hier nicht eingerechnet. San Francisco ist Sitz einer Münze der Vereinigten Staaten, einer Geld- und einer Waarenbörse. Die berühmte Goldbörse von San Francisco, in welcher jährlich Millionen an tausenden von Minenactien gewonnen und verloren werden, fand einen gefährlichen Rivalen in der neu errichteten Goldbörse in New-York. Das hiesige Clearinghouse hatte 1889 einen Umsatz von 843,778.581 Dollars. Ende 1889 bestanden hier 33 Banken mit Depositen in der Höhe von 911,125.903 Dollars. In San Francisco sind Consulate folgender Staaten: Argentinien, Belgien, Bolivia, Chile, China, Costa-Rica, Dänemark, Deutsches Reich, Frankreich, Griechen- land, Grossbritannien, Guatemala, Hawaiï, Honduras, Italien, Japan, Mexico, Nieder- lande, Nicaragua, Oesterreich-Ungarn, Paraguay, Peru, Portugal, Russland, Salva- dor, Schweden und Norwegen, Schweiz, Spanien, Uruguay, Venezuela.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/354>, abgerufen am 21.05.2024.