Die Ankerplätze der Bucht sind ungeachtet des schlammigen Grundes nicht immer verlässlich, bei Pamperos und anderen heftigen Winden kommen die Schiffe leicht ins Treiben. Den östlichen Ufer- theil der Bucht bildet sandiger Strand, die Westseite, namentlich der Abhang des Cerro ist durchwegs felsig. Von Punta San Jose bis Punta Funda führt ein fast 6 m hoher Quai, an welchen mehrere kurze Steindämme und hölzerne Landungsbrücken angebaut wurden. Zwischen Punta und Punta San Jose Saranda befinden sich zwei circa 10 m lange Steinmolen, doch sind alle diese Uferbauten nur dem Bootsverkehr zugänglich.
Die in die Bucht von Montevideo mündenden Flüsse Miquelete, Secco und Pantanosa können nur von Flachboten befahren werden.
Der Umstand, dass die Einwohner von Montevideo fast ein Viertel der Gesammtbevölkerung der Republik betragen und dass die Landbewohner im Gegensatze zu den einen Hang nach Luxus besitzenden Städtern verhältnissmässig wenig Bedürfnisse haben, be- dingt, dass das Schwergewicht des Seehandels von Uruguay sich in der Landeshauptstadt concentrirt.
So bewegten sich 1888 88·9 % der Einfuhr und 68·5 % der Ausfuhr von Uruguay über Montevideo. Der auswärtige Verkehr der Hauptstadt zeigt die Neigung, den percentuellen Antheil an der Aus- fuhr des Landes zu vergrössern, während die Einfuhr langsam zurückgeht.
Im Jahre 1888 erreichte der auswärtige Handel von Montevideo in der Einfuhr 26,196.344 Dollars, in der Ausfuhr 19,188.427 Dollars; 1887 in der Ein- fuhr 23,322.321 Dollars, in der Ausfuhr 11,822.817 Dollars.
Leider stehen uns für das Jahr 1889 nur Angaben über den Gesammt- handel des Staates Uruguay zur Verfügung, welche einen Einfuhrwerth von 36,823.863 Dollars und einen Ausfuhrwerth von 25,954.107 Dollars ausweisen.
Wir sind daher gezwungen, eine Darstellung des Handels von Uruguay zu geben.
Die Ausfuhr von Uruguay beruht auf der Fruchtbarkeit des Landes, das sich glücklicher klimatischer Verhältnisse erfreut. Es wartet nur auf die fleissigen Arbeiter, die den Rasenteppich aufbrechen und die schwere braune Erde bloss legen werden. Bis jetzt ist dies erst in der Nähe der Hauptstadt geschehen, welche den Erzeugern der Bodenproducte gewinnreichen Absatz bietet.
Das weite Innere ist Weideland geblieben, auf welchem 16--18 Millionen Stück Schafe und über 6 Millionen Stück Rinder weiden.
Die Schafzucht wird erst seit 1852 in grossem Style betrieben. Sie lieferte Wolle, den wichtigsten Ausfuhrartikel des Landes, 1889 für 9,149,938 Dollars, 1888 381.210 q im Werthe von 7,587.924 Dollars, welche nach Belgien, Nord- frankreich, Deutschland und die Union gingen. Von Schaffellen wurden 1888 63.460 q vornehmlich nach Frankreich ausgeführt.
Die atlantische Küste von Amerika.
Die Ankerplätze der Bucht sind ungeachtet des schlammigen Grundes nicht immer verlässlich, bei Pamperos und anderen heftigen Winden kommen die Schiffe leicht ins Treiben. Den östlichen Ufer- theil der Bucht bildet sandiger Strand, die Westseite, namentlich der Abhang des Cerro ist durchwegs felsig. Von Punta San José bis Punta Funda führt ein fast 6 m hoher Quai, an welchen mehrere kurze Steindämme und hölzerne Landungsbrücken angebaut wurden. Zwischen Punta und Punta San José Saranda befinden sich zwei circa 10 m lange Steinmolen, doch sind alle diese Uferbauten nur dem Bootsverkehr zugänglich.
Die in die Bucht von Montevideo mündenden Flüsse Miquelete, Secco und Pantanosa können nur von Flachboten befahren werden.
Der Umstand, dass die Einwohner von Montevideo fast ein Viertel der Gesammtbevölkerung der Republik betragen und dass die Landbewohner im Gegensatze zu den einen Hang nach Luxus besitzenden Städtern verhältnissmässig wenig Bedürfnisse haben, be- dingt, dass das Schwergewicht des Seehandels von Uruguay sich in der Landeshauptstadt concentrirt.
So bewegten sich 1888 88·9 % der Einfuhr und 68·5 % der Ausfuhr von Uruguay über Montevideo. Der auswärtige Verkehr der Hauptstadt zeigt die Neigung, den percentuellen Antheil an der Aus- fuhr des Landes zu vergrössern, während die Einfuhr langsam zurückgeht.
Im Jahre 1888 erreichte der auswärtige Handel von Montevideo in der Einfuhr 26,196.344 Dollars, in der Ausfuhr 19,188.427 Dollars; 1887 in der Ein- fuhr 23,322.321 Dollars, in der Ausfuhr 11,822.817 Dollars.
Leider stehen uns für das Jahr 1889 nur Angaben über den Gesammt- handel des Staates Uruguay zur Verfügung, welche einen Einfuhrwerth von 36,823.863 Dollars und einen Ausfuhrwerth von 25,954.107 Dollars ausweisen.
Wir sind daher gezwungen, eine Darstellung des Handels von Uruguay zu geben.
Die Ausfuhr von Uruguay beruht auf der Fruchtbarkeit des Landes, das sich glücklicher klimatischer Verhältnisse erfreut. Es wartet nur auf die fleissigen Arbeiter, die den Rasenteppich aufbrechen und die schwere braune Erde bloss legen werden. Bis jetzt ist dies erst in der Nähe der Hauptstadt geschehen, welche den Erzeugern der Bodenproducte gewinnreichen Absatz bietet.
Das weite Innere ist Weideland geblieben, auf welchem 16—18 Millionen Stück Schafe und über 6 Millionen Stück Rinder weiden.
Die Schafzucht wird erst seit 1852 in grossem Style betrieben. Sie lieferte Wolle, den wichtigsten Ausfuhrartikel des Landes, 1889 für 9,149,938 Dollars, 1888 381.210 q im Werthe von 7,587.924 Dollars, welche nach Belgien, Nord- frankreich, Deutschland und die Union gingen. Von Schaffellen wurden 1888 63.460 q vornehmlich nach Frankreich ausgeführt.
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Die atlantische Küste von Amerika.
Die Ankerplätze der Bucht sind ungeachtet des schlammigen
Grundes nicht immer verlässlich, bei Pamperos und anderen heftigen
Winden kommen die Schiffe leicht ins Treiben. Den östlichen Ufer-
theil der Bucht bildet sandiger Strand, die Westseite, namentlich der
Abhang des Cerro ist durchwegs felsig. Von Punta San José bis
Punta Funda führt ein fast 6 m hoher Quai, an welchen mehrere
kurze Steindämme und hölzerne Landungsbrücken angebaut wurden.
Zwischen Punta und Punta San José Saranda befinden sich zwei
circa 10 m lange Steinmolen, doch sind alle diese Uferbauten nur
dem Bootsverkehr zugänglich.
Die in die Bucht von Montevideo mündenden Flüsse Miquelete,
Secco und Pantanosa können nur von Flachboten befahren werden.
Der Umstand, dass die Einwohner von Montevideo fast ein
Viertel der Gesammtbevölkerung der Republik betragen und dass
die Landbewohner im Gegensatze zu den einen Hang nach Luxus
besitzenden Städtern verhältnissmässig wenig Bedürfnisse haben, be-
dingt, dass das Schwergewicht des Seehandels von Uruguay sich in
der Landeshauptstadt concentrirt.
So bewegten sich 1888 88·9 % der Einfuhr und 68·5 % der
Ausfuhr von Uruguay über Montevideo. Der auswärtige Verkehr der
Hauptstadt zeigt die Neigung, den percentuellen Antheil an der Aus-
fuhr des Landes zu vergrössern, während die Einfuhr langsam
zurückgeht.
Im Jahre 1888 erreichte der auswärtige Handel von Montevideo in der
Einfuhr 26,196.344 Dollars, in der Ausfuhr 19,188.427 Dollars; 1887 in der Ein-
fuhr 23,322.321 Dollars, in der Ausfuhr 11,822.817 Dollars.
Leider stehen uns für das Jahr 1889 nur Angaben über den Gesammt-
handel des Staates Uruguay zur Verfügung, welche einen Einfuhrwerth von
36,823.863 Dollars und einen Ausfuhrwerth von 25,954.107 Dollars ausweisen.
Wir sind daher gezwungen, eine Darstellung des Handels von Uruguay zu
geben.
Die Ausfuhr von Uruguay beruht auf der Fruchtbarkeit des Landes, das
sich glücklicher klimatischer Verhältnisse erfreut. Es wartet nur auf die fleissigen
Arbeiter, die den Rasenteppich aufbrechen und die schwere braune Erde bloss legen
werden. Bis jetzt ist dies erst in der Nähe der Hauptstadt geschehen, welche den
Erzeugern der Bodenproducte gewinnreichen Absatz bietet.
Das weite Innere ist Weideland geblieben, auf welchem 16—18 Millionen
Stück Schafe und über 6 Millionen Stück Rinder weiden.
Die Schafzucht wird erst seit 1852 in grossem Style betrieben. Sie lieferte
Wolle, den wichtigsten Ausfuhrartikel des Landes, 1889 für 9,149,938 Dollars,
1888 381.210 q im Werthe von 7,587.924 Dollars, welche nach Belgien, Nord-
frankreich, Deutschland und die Union gingen. Von Schaffellen wurden 1888
63.460 q vornehmlich nach Frankreich ausgeführt.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/298>, abgerufen am 23.11.2024.
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