Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

Bild:
<< vorherige Seite

Die atlantische Küste von Amerika.
Drängens der Kaufmannschaft nicht sobald gebaut werden. Bei Bomfiu
liegt eine grössere Schiffswerfte, die sich auch mit Eisenschiffbau ab-
gibt. Nördlich des Seearsenales, das, wenngleich in seinen Dimen-
sionen beschränkt, dennoch durch seine Ordnung und Reinlichkeit
einen günstigen Eindruck hervorruft, befindet sich ein langer, aus
Stein gebauter Quai, der stellenweise mit Anlegeplätzen für Boote
versehen ist.

Die zehn Forts, die zwischen dem Leuchtthurm von Santo An-
tonio im Süden und der Spitze Mount Serrat im Norden gelegen sind,

[Abbildung]

Bahia.

stammen aus längstvergangener Zeit und sind nicht armirt. Das vor
der Stadt auf einem Inselchen liegende, von den Holländern erbaute
Fort do Mar oder Santo Marcello besitzt eine halbrunde Form und ist zur
Erwiderung der Geschützsalute fremder Kriegsschiffe mit zwanzig alten
Vorderladegeschützen bestückt.

Bahia besitzt eine Reihe von industriellen Unternehmungen, wie
Baumwolle und Jutefabriken, Fabriken für Schuhe, Stiefel, Hand-
schuhe, Hüte, Cigarren, Kautabak und den weltberühmten lichtbraunen
Schnupftabak, Seife und Kerzen. Die hiesigen Centralzuckerfabriken
sind die leistungsfähigsten von Brasilien.


Die atlantische Küste von Amerika.
Drängens der Kaufmannschaft nicht sobald gebaut werden. Bei Bomfiu
liegt eine grössere Schiffswerfte, die sich auch mit Eisenschiffbau ab-
gibt. Nördlich des Seearsenales, das, wenngleich in seinen Dimen-
sionen beschränkt, dennoch durch seine Ordnung und Reinlichkeit
einen günstigen Eindruck hervorruft, befindet sich ein langer, aus
Stein gebauter Quai, der stellenweise mit Anlegeplätzen für Boote
versehen ist.

Die zehn Forts, die zwischen dem Leuchtthurm von Santo An-
tonio im Süden und der Spitze Mount Serrat im Norden gelegen sind,

[Abbildung]

Bahia.

stammen aus längstvergangener Zeit und sind nicht armirt. Das vor
der Stadt auf einem Inselchen liegende, von den Holländern erbaute
Fort do Mar oder Santo Marcello besitzt eine halbrunde Form und ist zur
Erwiderung der Geschützsalute fremder Kriegsschiffe mit zwanzig alten
Vorderladegeschützen bestückt.

Bahia besitzt eine Reihe von industriellen Unternehmungen, wie
Baumwolle und Jutefabriken, Fabriken für Schuhe, Stiefel, Hand-
schuhe, Hüte, Cigarren, Kautabak und den weltberühmten lichtbraunen
Schnupftabak, Seife und Kerzen. Die hiesigen Centralzuckerfabriken
sind die leistungsfähigsten von Brasilien.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0272" n="256"/><fw place="top" type="header">Die atlantische Küste von Amerika.</fw><lb/>
Drängens der Kaufmannschaft nicht sobald gebaut werden. Bei Bomfiu<lb/>
liegt eine grössere Schiffswerfte, die sich auch mit Eisenschiffbau ab-<lb/>
gibt. Nördlich des Seearsenales, das, wenngleich in seinen Dimen-<lb/>
sionen beschränkt, dennoch durch seine Ordnung und Reinlichkeit<lb/>
einen günstigen Eindruck hervorruft, befindet sich ein langer, aus<lb/>
Stein gebauter Quai, der stellenweise mit Anlegeplätzen für Boote<lb/>
versehen ist.</p><lb/>
            <p>Die zehn Forts, die zwischen dem Leuchtthurm von Santo An-<lb/>
tonio im Süden und der Spitze Mount Serrat im Norden gelegen sind,<lb/><figure><p><hi rendition="#b">Bahia.</hi></p></figure><lb/>
stammen aus längstvergangener Zeit und sind nicht armirt. Das vor<lb/>
der Stadt auf einem Inselchen liegende, von den Holländern erbaute<lb/>
Fort do Mar oder Santo Marcello besitzt eine halbrunde Form und ist zur<lb/>
Erwiderung der Geschützsalute fremder Kriegsschiffe mit zwanzig alten<lb/>
Vorderladegeschützen bestückt.</p><lb/>
            <p>Bahia besitzt eine Reihe von industriellen Unternehmungen, wie<lb/>
Baumwolle und Jutefabriken, Fabriken für Schuhe, Stiefel, Hand-<lb/>
schuhe, Hüte, Cigarren, Kautabak und den weltberühmten lichtbraunen<lb/>
Schnupftabak, Seife und Kerzen. Die hiesigen Centralzuckerfabriken<lb/>
sind die leistungsfähigsten von Brasilien.</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[256/0272] Die atlantische Küste von Amerika. Drängens der Kaufmannschaft nicht sobald gebaut werden. Bei Bomfiu liegt eine grössere Schiffswerfte, die sich auch mit Eisenschiffbau ab- gibt. Nördlich des Seearsenales, das, wenngleich in seinen Dimen- sionen beschränkt, dennoch durch seine Ordnung und Reinlichkeit einen günstigen Eindruck hervorruft, befindet sich ein langer, aus Stein gebauter Quai, der stellenweise mit Anlegeplätzen für Boote versehen ist. Die zehn Forts, die zwischen dem Leuchtthurm von Santo An- tonio im Süden und der Spitze Mount Serrat im Norden gelegen sind, [Abbildung Bahia.] stammen aus längstvergangener Zeit und sind nicht armirt. Das vor der Stadt auf einem Inselchen liegende, von den Holländern erbaute Fort do Mar oder Santo Marcello besitzt eine halbrunde Form und ist zur Erwiderung der Geschützsalute fremder Kriegsschiffe mit zwanzig alten Vorderladegeschützen bestückt. Bahia besitzt eine Reihe von industriellen Unternehmungen, wie Baumwolle und Jutefabriken, Fabriken für Schuhe, Stiefel, Hand- schuhe, Hüte, Cigarren, Kautabak und den weltberühmten lichtbraunen Schnupftabak, Seife und Kerzen. Die hiesigen Centralzuckerfabriken sind die leistungsfähigsten von Brasilien.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/272
Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/272>, abgerufen am 27.11.2024.