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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Der atlantische Ocean.
Shanghai, wo eine Seitenlinie nach Yokohama anschliesst. Stationsdampfer ver
mitteln den Verkehr zwischen Singapore und Sumatra.

Bis Colombo hält die australische Linie denselben Curs ein, um über Ade-
laide, Melbourne nach Sydney zu gehen, von wo eine Zweiglinie nach Samoa geht.
Der ostasiatischen und australischen Linie führt eine Nebenlinie Brindisi-Port
Said die Post zu.

Im Verkehr mit Ostasien und Australien befördert der "Lloyd" die Güter
von und nach Hamburg zu denselben Frachtsätzen wie für Bremen.

Die Dampfer der transatlantischen Fahrt des "Lloyd" durchliefen 1889
im Ganzen 2,380.067 Seemeilen oder rund 110 mal den Umfang der Erde.

Die deutsche Dampfschiffahrts-Gesellschaft "Hansa" unterhält eine regel-
mässige Fahrt zwischen Bremen-Calcutta via Madras und Bremen-Bombay.

Die Handelsflotte Bremens umfasste:

[Tabelle]

Leichterfahrzeuge besass Bremen 1889 127 mit 15.567 t.

Rechnen wir zur Flotte Bremens noch die der anderen Häfen der Unter-
weser, so erhalten wir eine Seeflotte von 513 Schiffen mit 459.505 t und
260 Leichterschiffe mit 22.178 t. Die rasche Zunahme der Handelsflotte Bremens
muss besonders hervorgehoben werden.

Bremen ist der wichtigste Auswandererhafen des Deutschen Reiches.
Im Jahre 1889 wurden 48.622 Passagiere aus dem Deutschen Reiche, 54.301 aus
anderen Ländern, zusammen 102.923 Passagiere auf 207 Schiffen direct und 1142
indirect über englische Häfen befördert. 1888 erreichte die directe Auswanderung
95.270, 1887 99.350 Personen.

Die Auswanderung deutscher Unterthanen weist über Bremen allein für den
Zeitraum 1851--1889 1,569.718 Personen aus.

Von Bremen gehen fünf Eisenbahnen ab, und zwar nach Geestemünde,
nach Oldenburg-Leer mit einer Abzweigung nach Nordenhamm, nach Osnabrück-
Münster-Duisburg, über Langwedel nach Berlin mit einer Abzweigung von Lang-
wedel nach Hannover und nach Minden und endlich die Bahn über Harburg nach
Hamburg.

In Bremen finden wir zahlreiche Assecuranzen für jeden Geschäftszweig
Im Seeversicherungsgeschäfte waren 1888 403,287.000 Mark versichert, davon
103,893.900 Mark bei den vier bremischen Assecuranzcompagnien, 197,855.500 Mark
bei den 44 Agenturen fremder Gesellschaften, der Rest bei bremischen Privat-
Assecuradeurs.

Die Börse von Bremen vereinigt alle Gattungen von Börsegeschäften, cul-
tivirt aber seit Jahren mit Glück die Bildung von Specialbörsen, wie die für Pe-
troleum, Baumwolle und Tabak.

Bremen ist Sitz einer Reichsbankhauptstelle; ausserdem haben ihren Sitz
in Bremen die Bremer Bank, die deutsche Nationalbank, die bremische Hypothe-
kenbank und die Gewerbebank. Ferner sind zu nennen die Filiale der Deutschen
Bank aus Berlin und die der Niederländischen Bank.


Der atlantische Ocean.
Shanghai, wo eine Seitenlinie nach Yokohama anschliesst. Stationsdampfer ver
mitteln den Verkehr zwischen Singapore und Sumatra.

Bis Colombo hält die australische Linie denselben Curs ein, um über Ade-
laide, Melbourne nach Sydney zu gehen, von wo eine Zweiglinie nach Samoa geht.
Der ostasiatischen und australischen Linie führt eine Nebenlinie Brindisi-Port
Saïd die Post zu.

Im Verkehr mit Ostasien und Australien befördert der „Lloyd“ die Güter
von und nach Hamburg zu denselben Frachtsätzen wie für Bremen.

Die Dampfer der transatlantischen Fahrt des „Lloyd“ durchliefen 1889
im Ganzen 2,380.067 Seemeilen oder rund 110 mal den Umfang der Erde.

Die deutsche Dampfschiffahrts-Gesellschaft „Hansa“ unterhält eine regel-
mässige Fahrt zwischen Bremen-Calcutta via Madras und Bremen-Bombay.

Die Handelsflotte Bremens umfasste:

[Tabelle]

Leichterfahrzeuge besass Bremen 1889 127 mit 15.567 t.

Rechnen wir zur Flotte Bremens noch die der anderen Häfen der Unter-
weser, so erhalten wir eine Seeflotte von 513 Schiffen mit 459.505 t und
260 Leichterschiffe mit 22.178 t. Die rasche Zunahme der Handelsflotte Bremens
muss besonders hervorgehoben werden.

Bremen ist der wichtigste Auswandererhafen des Deutschen Reiches.
Im Jahre 1889 wurden 48.622 Passagiere aus dem Deutschen Reiche, 54.301 aus
anderen Ländern, zusammen 102.923 Passagiere auf 207 Schiffen direct und 1142
indirect über englische Häfen befördert. 1888 erreichte die directe Auswanderung
95.270, 1887 99.350 Personen.

Die Auswanderung deutscher Unterthanen weist über Bremen allein für den
Zeitraum 1851—1889 1,569.718 Personen aus.

Von Bremen gehen fünf Eisenbahnen ab, und zwar nach Geestemünde,
nach Oldenburg-Leer mit einer Abzweigung nach Nordenhamm, nach Osnabrück-
Münster-Duisburg, über Langwedel nach Berlin mit einer Abzweigung von Lang-
wedel nach Hannover und nach Minden und endlich die Bahn über Harburg nach
Hamburg.

In Bremen finden wir zahlreiche Assecuranzen für jeden Geschäftszweig
Im Seeversicherungsgeschäfte waren 1888 403,287.000 Mark versichert, davon
103,893.900 Mark bei den vier bremischen Assecuranzcompagnien, 197,855.500 Mark
bei den 44 Agenturen fremder Gesellschaften, der Rest bei bremischen Privat-
Assecuradeurs.

Die Börse von Bremen vereinigt alle Gattungen von Börsegeschäften, cul-
tivirt aber seit Jahren mit Glück die Bildung von Specialbörsen, wie die für Pe-
troleum, Baumwolle und Tabak.

Bremen ist Sitz einer Reichsbankhauptstelle; ausserdem haben ihren Sitz
in Bremen die Bremer Bank, die deutsche Nationalbank, die bremische Hypothe-
kenbank und die Gewerbebank. Ferner sind zu nennen die Filiale der Deutschen
Bank aus Berlin und die der Niederländischen Bank.


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[734/0754] Der atlantische Ocean. Shanghai, wo eine Seitenlinie nach Yokohama anschliesst. Stationsdampfer ver mitteln den Verkehr zwischen Singapore und Sumatra. Bis Colombo hält die australische Linie denselben Curs ein, um über Ade- laide, Melbourne nach Sydney zu gehen, von wo eine Zweiglinie nach Samoa geht. Der ostasiatischen und australischen Linie führt eine Nebenlinie Brindisi-Port Saïd die Post zu. Im Verkehr mit Ostasien und Australien befördert der „Lloyd“ die Güter von und nach Hamburg zu denselben Frachtsätzen wie für Bremen. Die Dampfer der transatlantischen Fahrt des „Lloyd“ durchliefen 1889 im Ganzen 2,380.067 Seemeilen oder rund 110 mal den Umfang der Erde. Die deutsche Dampfschiffahrts-Gesellschaft „Hansa“ unterhält eine regel- mässige Fahrt zwischen Bremen-Calcutta via Madras und Bremen-Bombay. Die Handelsflotte Bremens umfasste: _ Leichterfahrzeuge besass Bremen 1889 127 mit 15.567 t. Rechnen wir zur Flotte Bremens noch die der anderen Häfen der Unter- weser, so erhalten wir eine Seeflotte von 513 Schiffen mit 459.505 t und 260 Leichterschiffe mit 22.178 t. Die rasche Zunahme der Handelsflotte Bremens muss besonders hervorgehoben werden. Bremen ist der wichtigste Auswandererhafen des Deutschen Reiches. Im Jahre 1889 wurden 48.622 Passagiere aus dem Deutschen Reiche, 54.301 aus anderen Ländern, zusammen 102.923 Passagiere auf 207 Schiffen direct und 1142 indirect über englische Häfen befördert. 1888 erreichte die directe Auswanderung 95.270, 1887 99.350 Personen. Die Auswanderung deutscher Unterthanen weist über Bremen allein für den Zeitraum 1851—1889 1,569.718 Personen aus. Von Bremen gehen fünf Eisenbahnen ab, und zwar nach Geestemünde, nach Oldenburg-Leer mit einer Abzweigung nach Nordenhamm, nach Osnabrück- Münster-Duisburg, über Langwedel nach Berlin mit einer Abzweigung von Lang- wedel nach Hannover und nach Minden und endlich die Bahn über Harburg nach Hamburg. In Bremen finden wir zahlreiche Assecuranzen für jeden Geschäftszweig Im Seeversicherungsgeschäfte waren 1888 403,287.000 Mark versichert, davon 103,893.900 Mark bei den vier bremischen Assecuranzcompagnien, 197,855.500 Mark bei den 44 Agenturen fremder Gesellschaften, der Rest bei bremischen Privat- Assecuradeurs. Die Börse von Bremen vereinigt alle Gattungen von Börsegeschäften, cul- tivirt aber seit Jahren mit Glück die Bildung von Specialbörsen, wie die für Pe- troleum, Baumwolle und Tabak. Bremen ist Sitz einer Reichsbankhauptstelle; ausserdem haben ihren Sitz in Bremen die Bremer Bank, die deutsche Nationalbank, die bremische Hypothe- kenbank und die Gewerbebank. Ferner sind zu nennen die Filiale der Deutschen Bank aus Berlin und die der Niederländischen Bank.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 734. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/754>, abgerufen am 23.11.2024.