Südufer derselben liegenden Festung Hellevoetsluis führt, wo sich die Reichsmagazine, grosse Schiffswerften und Docks befinden.
Die Uferlandschaften der Maas gleichen im Allgemeinen jenen, welche wir an der Schelde gemustert haben, jedoch herrscht auf erst- genannter mehr Leben und Abwechslung, denn am Nordufer haben sich mehrere Städtchen angesiedelt, deren Thürme und Häusergruppen über den Deichen sichtbar sind. Maassluis, Vlaardingen und Schiedam liegen am nächsten und stehen durch Canäle mit dem Flusse in directer Verbindung. In weiter Ferne glänzen die Baulichkeiten der auf dem flachen Plan zerstreuten Gehöfte und Ortschaften, von welch letzteren das freundliche, nordwestlich von Rotterdam liegende Delft wegen seiner Porzellanindustrie eines guten Rufes sich erfreut und gegenwärtig etwa 28.000 Einwohner zählt. Eine Ufereisenbahn, welche längs des Nordufers der Maas von Rotterdam bis zur Mündung bei Hoek van Holland in Ausführung begriffen ist, wird die Uferstädte mit einander verbinden und einen Anschluss an die nach Haag, Leiden und Amsterdam führende Bahn herstellen.
Ein schöner Canal verbindet Delft mit der Maas und sendet Abzweigungen nach Schiedam, Rotterdam und nach Delfshaven, einem Städtchen von etwa 14.000 Einwohnern, welches seit 30. Jänner 1886 mit Rotterdam zu einer Communität vereinigt ist und bedeutende Hafenanlagen besitzt. Durch die Einbeziehung von Delfshaven hat Rotterdam die Ausdehnung seines Hafens und der nutzbaren Quai- flächen ausserordentlich erweitert und wird nach Ausbau der projec- tirten neuen Bauten einen der grossartigsten Häfen der Erde besitzen, dessen Quais und Bassins längs beider Ufer der Maas auf einer Länge von 7 km sich erstrecken.
Während die Regulirung der Maas die Stadt Rotterdam nur mit 10 % des aufzuwendenden Baucapitales belasten wird, ist die Her- stellung und Verbesserung des eigentlichen Hafens grösstentheils ihrer Initiative und Opferwilligkeit überlassen, und es muss anerkannt werden, dass die Gemeinde hierin in grossartiger Weise thätig war, was aus der Betrachtung hervorgeht, dass die Stadt 1852 nur Bassins mit einer Fläche von 27·7 ha und eine Quai-Entwicklung von 10·3 km besass, gegenwärtig aber
[Tabelle]
dem Verkehr zur Verfügung zu stellen vermag.
Der atlantische Ocean.
Südufer derselben liegenden Festung Hellevoetsluis führt, wo sich die Reichsmagazine, grosse Schiffswerften und Docks befinden.
Die Uferlandschaften der Maas gleichen im Allgemeinen jenen, welche wir an der Schelde gemustert haben, jedoch herrscht auf erst- genannter mehr Leben und Abwechslung, denn am Nordufer haben sich mehrere Städtchen angesiedelt, deren Thürme und Häusergruppen über den Deichen sichtbar sind. Maassluis, Vlaardingen und Schiedam liegen am nächsten und stehen durch Canäle mit dem Flusse in directer Verbindung. In weiter Ferne glänzen die Baulichkeiten der auf dem flachen Plan zerstreuten Gehöfte und Ortschaften, von welch letzteren das freundliche, nordwestlich von Rotterdam liegende Delft wegen seiner Porzellanindustrie eines guten Rufes sich erfreut und gegenwärtig etwa 28.000 Einwohner zählt. Eine Ufereisenbahn, welche längs des Nordufers der Maas von Rotterdam bis zur Mündung bei Hoek van Holland in Ausführung begriffen ist, wird die Uferstädte mit einander verbinden und einen Anschluss an die nach Haag, Leiden und Amsterdam führende Bahn herstellen.
Ein schöner Canal verbindet Delft mit der Maas und sendet Abzweigungen nach Schiedam, Rotterdam und nach Delfshaven, einem Städtchen von etwa 14.000 Einwohnern, welches seit 30. Jänner 1886 mit Rotterdam zu einer Communität vereinigt ist und bedeutende Hafenanlagen besitzt. Durch die Einbeziehung von Delfshaven hat Rotterdam die Ausdehnung seines Hafens und der nutzbaren Quai- flächen ausserordentlich erweitert und wird nach Ausbau der projec- tirten neuen Bauten einen der grossartigsten Häfen der Erde besitzen, dessen Quais und Bassins längs beider Ufer der Maas auf einer Länge von 7 km sich erstrecken.
Während die Regulirung der Maas die Stadt Rotterdam nur mit 10 % des aufzuwendenden Baucapitales belasten wird, ist die Her- stellung und Verbesserung des eigentlichen Hafens grösstentheils ihrer Initiative und Opferwilligkeit überlassen, und es muss anerkannt werden, dass die Gemeinde hierin in grossartiger Weise thätig war, was aus der Betrachtung hervorgeht, dass die Stadt 1852 nur Bassins mit einer Fläche von 27·7 ha und eine Quai-Entwicklung von 10·3 km besass, gegenwärtig aber
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dem Verkehr zur Verfügung zu stellen vermag.
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Der atlantische Ocean.
Südufer derselben liegenden Festung Hellevoetsluis führt, wo sich die
Reichsmagazine, grosse Schiffswerften und Docks befinden.
Die Uferlandschaften der Maas gleichen im Allgemeinen jenen,
welche wir an der Schelde gemustert haben, jedoch herrscht auf erst-
genannter mehr Leben und Abwechslung, denn am Nordufer haben
sich mehrere Städtchen angesiedelt, deren Thürme und Häusergruppen
über den Deichen sichtbar sind. Maassluis, Vlaardingen und Schiedam
liegen am nächsten und stehen durch Canäle mit dem Flusse in
directer Verbindung. In weiter Ferne glänzen die Baulichkeiten der
auf dem flachen Plan zerstreuten Gehöfte und Ortschaften, von welch
letzteren das freundliche, nordwestlich von Rotterdam liegende Delft
wegen seiner Porzellanindustrie eines guten Rufes sich erfreut und
gegenwärtig etwa 28.000 Einwohner zählt. Eine Ufereisenbahn, welche
längs des Nordufers der Maas von Rotterdam bis zur Mündung bei
Hoek van Holland in Ausführung begriffen ist, wird die Uferstädte
mit einander verbinden und einen Anschluss an die nach Haag,
Leiden und Amsterdam führende Bahn herstellen.
Ein schöner Canal verbindet Delft mit der Maas und sendet
Abzweigungen nach Schiedam, Rotterdam und nach Delfshaven,
einem Städtchen von etwa 14.000 Einwohnern, welches seit 30. Jänner
1886 mit Rotterdam zu einer Communität vereinigt ist und bedeutende
Hafenanlagen besitzt. Durch die Einbeziehung von Delfshaven hat
Rotterdam die Ausdehnung seines Hafens und der nutzbaren Quai-
flächen ausserordentlich erweitert und wird nach Ausbau der projec-
tirten neuen Bauten einen der grossartigsten Häfen der Erde besitzen,
dessen Quais und Bassins längs beider Ufer der Maas auf einer
Länge von 7 km sich erstrecken.
Während die Regulirung der Maas die Stadt Rotterdam nur mit
10 % des aufzuwendenden Baucapitales belasten wird, ist die Her-
stellung und Verbesserung des eigentlichen Hafens grösstentheils ihrer
Initiative und Opferwilligkeit überlassen, und es muss anerkannt
werden, dass die Gemeinde hierin in grossartiger Weise thätig war,
was aus der Betrachtung hervorgeht, dass die Stadt 1852 nur Bassins
mit einer Fläche von 27·7 ha und eine Quai-Entwicklung von 10·3 km
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 674. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/694>, abgerufen am 23.11.2024.
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