Die recht ansehnliche Industrie Dünkirchens bilden Spinnereien für Leinen, Hanf, Jute und Baumwolle, die Erzeugung von Spitzen, Seilereien, Oel- und Seifenfabriken, Giessereien, Schiffswerften.
Der Waarenhandel von Dünkirchen umfasste:
[Tabelle]
Der Schiffsverkehr von Dünkirchen betrug:
[Tabelle]
Die Handelsflotte von Dünkirchen zählte am 31. December 1888 168 Segel- schiffe mit 17.025 Tons und 47 Dampfer mit 12.667 Tons.
Im Einlaufe sehen wir die stärkste Tonnenzahl im Verkehre mit England (1888 158.750 Tons), Argentinien, Spanien, den russischen Häfen des Schwarzen und des Baltischen Meeres, mit Schweden, Peru und Englisch-Indien.
Im Auslaufe überwiegt der Verkehr mit England (1888 744.234 Tons) alle anderen Beziehungen.
Selbst wenn man den Küstenhandel einrechnet, der den französischen Schiffen vorbehalten ist, so zeigt sich, dass in Dünkirchen die Frequenz der bri- tischen Flagge grösser ist als die der französischen. Eine geringe Tonnenzahl entfällt auf die anderen Flaggen, von denen nur die deutsche Erwähnung verdient.
Der regelmässige Küstenverkehr erstreckt sich über alle französischen Häfen bis Marseille und Algier und wird in erster Linie durch die Cie. Generale des Bateaux a Vapeur a Helice du Nord vermittelt.
Von Dünkirchen gehen wöchentlich dreimal Dampfer nach London (115 See- meilen).
Auch mit den anderen Häfen von England, Spanien, Portugal, wie mit denen Nordeuropas bestehen lebhafte Verbindungen. Für diesen Dienst ist die Cie. Havraise peninsulaire de Navigation a Vapeur das wichtigste Unternehmen.
Den Verkehr mit Brasilien und dem La Plata vermitteln die Chargeurs Reunis, die Allan-Line.
Dünkirchen ist Station der Küstenbahn, welche die Nordwestküste Frank- reichs bis Dieppe herab begleitet, und hat über den Knotenpunkt Hazebrouck zahl- reiche Verbindungen nach dem Südosten.
Hier treffen die Canäle von Bergues, Furnes und Saint-Omer zusammen und ermöglichen einen billigen Verkehr mit Massenartikeln.
Dünkirchen ist Sitz einer Handelskammer, einer Bourse de commerce.
Hier haben die Bank von Frankreich, der Credit Lyonnais und die Societe Generale pour favoriser le Developpement du Commerce et de l'Industrie en France Succursalen und 30 Seeassecuranzgesellschaften ihre Vertretungen.
In Dünkirchen haben Consulate: Argentinien, Belgien, Chile, Costa- rica, Dänemark, Griechenland, Grossbritannien, Italien, Niederlande, Oesterreich- Ungarn, Peru, Schweden und Norwegen, Türkei, Uruguay, Venezuela.
Der atlantische Ocean.
Die recht ansehnliche Industrie Dünkirchens bilden Spinnereien für Leinen, Hanf, Jute und Baumwolle, die Erzeugung von Spitzen, Seilereien, Oel- und Seifenfabriken, Giessereien, Schiffswerften.
Der Waarenhandel von Dünkirchen umfasste:
[Tabelle]
Der Schiffsverkehr von Dünkirchen betrug:
[Tabelle]
Die Handelsflotte von Dünkirchen zählte am 31. December 1888 168 Segel- schiffe mit 17.025 Tons und 47 Dampfer mit 12.667 Tons.
Im Einlaufe sehen wir die stärkste Tonnenzahl im Verkehre mit England (1888 158.750 Tons), Argentinien, Spanien, den russischen Häfen des Schwarzen und des Baltischen Meeres, mit Schweden, Peru und Englisch-Indien.
Im Auslaufe überwiegt der Verkehr mit England (1888 744.234 Tons) alle anderen Beziehungen.
Selbst wenn man den Küstenhandel einrechnet, der den französischen Schiffen vorbehalten ist, so zeigt sich, dass in Dünkirchen die Frequenz der bri- tischen Flagge grösser ist als die der französischen. Eine geringe Tonnenzahl entfällt auf die anderen Flaggen, von denen nur die deutsche Erwähnung verdient.
Der regelmässige Küstenverkehr erstreckt sich über alle französischen Häfen bis Marseille und Algier und wird in erster Linie durch die Cie. Générale des Bateaux à Vapeur à Helice du Nord vermittelt.
Von Dünkirchen gehen wöchentlich dreimal Dampfer nach London (115 See- meilen).
Auch mit den anderen Häfen von England, Spanien, Portugal, wie mit denen Nordeuropas bestehen lebhafte Verbindungen. Für diesen Dienst ist die Cie. Hâvraise péninsulaire de Navigation à Vapeur das wichtigste Unternehmen.
Den Verkehr mit Brasilien und dem La Plata vermitteln die Chargeurs Réunis, die Allan-Line.
Dünkirchen ist Station der Küstenbahn, welche die Nordwestküste Frank- reichs bis Dieppe herab begleitet, und hat über den Knotenpunkt Hazebrouck zahl- reiche Verbindungen nach dem Südosten.
Hier treffen die Canäle von Bergues, Furnes und Saint-Omer zusammen und ermöglichen einen billigen Verkehr mit Massenartikeln.
Dünkirchen ist Sitz einer Handelskammer, einer Bourse de commerce.
Hier haben die Bank von Frankreich, der Crédit Lyonnais und die Société Générale pour favoriser le Développement du Commerce et de l’Industrie en France Succursalen und 30 Seeassecuranzgesellschaften ihre Vertretungen.
In Dünkirchen haben Consulate: Argentinien, Belgien, Chile, Costa- rica, Dänemark, Griechenland, Grossbritannien, Italien, Niederlande, Oesterreich- Ungarn, Peru, Schweden und Norwegen, Türkei, Uruguay, Venezuela.
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Der atlantische Ocean.
Die recht ansehnliche Industrie Dünkirchens bilden Spinnereien für Leinen,
Hanf, Jute und Baumwolle, die Erzeugung von Spitzen, Seilereien, Oel- und
Seifenfabriken, Giessereien, Schiffswerften.
Der Waarenhandel von Dünkirchen umfasste:
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Der Schiffsverkehr von Dünkirchen betrug:
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Die Handelsflotte von Dünkirchen zählte am 31. December 1888 168 Segel-
schiffe mit 17.025 Tons und 47 Dampfer mit 12.667 Tons.
Im Einlaufe sehen wir die stärkste Tonnenzahl im Verkehre mit England
(1888 158.750 Tons), Argentinien, Spanien, den russischen Häfen des Schwarzen
und des Baltischen Meeres, mit Schweden, Peru und Englisch-Indien.
Im Auslaufe überwiegt der Verkehr mit England (1888 744.234 Tons) alle
anderen Beziehungen.
Selbst wenn man den Küstenhandel einrechnet, der den französischen
Schiffen vorbehalten ist, so zeigt sich, dass in Dünkirchen die Frequenz der bri-
tischen Flagge grösser ist als die der französischen. Eine geringe Tonnenzahl
entfällt auf die anderen Flaggen, von denen nur die deutsche Erwähnung verdient.
Der regelmässige Küstenverkehr erstreckt sich über alle französischen Häfen
bis Marseille und Algier und wird in erster Linie durch die Cie. Générale des
Bateaux à Vapeur à Helice du Nord vermittelt.
Von Dünkirchen gehen wöchentlich dreimal Dampfer nach London (115 See-
meilen).
Auch mit den anderen Häfen von England, Spanien, Portugal, wie mit
denen Nordeuropas bestehen lebhafte Verbindungen. Für diesen Dienst ist die
Cie. Hâvraise péninsulaire de Navigation à Vapeur das wichtigste Unternehmen.
Den Verkehr mit Brasilien und dem La Plata vermitteln die Chargeurs
Réunis, die Allan-Line.
Dünkirchen ist Station der Küstenbahn, welche die Nordwestküste Frank-
reichs bis Dieppe herab begleitet, und hat über den Knotenpunkt Hazebrouck zahl-
reiche Verbindungen nach dem Südosten.
Hier treffen die Canäle von Bergues, Furnes und Saint-Omer zusammen
und ermöglichen einen billigen Verkehr mit Massenartikeln.
Dünkirchen ist Sitz einer Handelskammer, einer Bourse de commerce.
Hier haben die Bank von Frankreich, der Crédit Lyonnais und die Société
Générale pour favoriser le Développement du Commerce et de l’Industrie en France
Succursalen und 30 Seeassecuranzgesellschaften ihre Vertretungen.
In Dünkirchen haben Consulate: Argentinien, Belgien, Chile, Costa-
rica, Dänemark, Griechenland, Grossbritannien, Italien, Niederlande, Oesterreich-
Ungarn, Peru, Schweden und Norwegen, Türkei, Uruguay, Venezuela.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 646. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/666>, abgerufen am 23.11.2024.
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