Bergwerksgesellschaften gründeten. Diese Gesellschaften statteten das Minengebiet mit Eisen- und Drahtseilbahnen aus. Die beiden Qualitäten: billige Herstellungs- kosten und vorzüglichc Eignung zur Stahlbereitung liessen immer mehr Con- currenten um die überaus reichen Minen erstehen.
Manche Minen, wie die von Galdames, Gallarta und Sommorostro, sind in- folge der starken Ausbeute fast erschöpft, ihr Inhalt ist in den Werken von Middlesborough, Cardiff, Glasgow, Newcastle, Sunderland, in Seraing und von Krupp in Essen verarbeitet worden, und selbst die Union tritt hier als Käufer auf.
Nun kommt der Sopuerta-District an die Reihe, und Bilbao, das heute durch eine Zweigbahn nach Miranda an die Schnellzugslinie Bayonne-Madrid angeschlossen ist, will durch das Sopuerto-Thal einen neuen Anschluss an die Bahn Santander- Valladolid gewinnen.
Die drei grössten Gesellschaften, welche Roheisen produciren, heissen Vizcaya, San Francisco und Altos Hornos. Sie beziehen Kohlen und Coaks aus England, und Kohlen in steigenden Mengen aus den Bergwerken Asturiens, von wo 1889 schon 360.000 q kamen. Sobald die im Bau begriffene schmalspurige Bahn von Bilbao nach Asturien (200 km) fertig sein wird, hofft man, aus Asturien und Palencia 4,000.000 q Kohlen beziehen zu können. Die Vizcaya hat jetzt 144 Oefen zum Vercoaksen von Steinkohlen aufgestellt und eine Reihe ist im Bau.
Als die grössten Eisen- und Stahlwerke Europas einmal Käufer baskischer Erze waren, lag es diesen Leuten nahe, an Ort und Stelle grossartige Fabriken zur technologischen Verarbeitung der Erze in Stahl, Bleche, Schienen etc. anzu- legen und so mindestens Transportkosten zu ersparen.
Die industrielle Thätigkeit Bilbaos umfasst denn nun auch eine ganze Reihe von Zweigen der Eisenindustrie. Ausser Roheisen wird Stahl dargestellt und anfangs 1889 erschien eine kleine Sendung desselben sogar auf dem englischen Markte. Es wird wohl bei diesem Versuche bleiben, weil die englischen Kohlen in Bilbao theuer sind. Für den spanischen Markt erzeugt man hier seit 1887 Stahlschienen, Stahlblech und Weissblech unter Leitung englischer Ingenieure.
Englisches Capital hat daselbst die Naval Construction and Armament Cy ins Leben gerufen, welche eiserne Schiffe baut und den lange schon erloschenen Ruf von Bilbao als Werftenplatz, der es in früheren Jahrhunderten war, wieder er- neuert. Eine spanische Compagnie will Waffen erzeugen.
Eisen und eine kleine Menge Wein sind die einzigen Artikel, welche Bilbao ins Ausland führt.
Es wurden ausgeführt Eisenerze 1889 ungefähr 39,000.000 q, 1888 36,305.330 q (Werth 36·3 Millionen Pesetas), 1887 41,022.206 q, Roheisen 1888 732.679 q (Werth 4·8 Millionen Pesetas), 1887 1,141.426 q.
Für Eisenerze sind noch zu nennen der kleine Flusshafen Povenna und Castro Urdiales, das wohl schon in der Provinz Santander, aber nahe bei Bilbao liegt. Ausfuhr des letzteren 1888 2,781.210 q.
Die Ausfuhr Bilbaos im Wege des Küstenhandels erreichte in Roheisen 1888 668.135 q, in Stahl 88.704 q, in Eisenfabricaten 3352 q.
Der Gesammtverkehr dieser Producte betrug 1888 14·8 Millionen Pesetas.
Ins Ausland wurden 1888 35.757 hl, im Küstenverkehre 38.084 qWein ausgeführt. Der Haupthafen für den Weinexport dieser Gegend ist das östlich von Bilbao gelegene Pasajes (Ausfuhr 1888 642.882 hl). Die Ausfuhr von Schaf- wolle ins Ausland betrug 1888 6182 q.
Der atlantische Ocean.
Bergwerksgesellschaften gründeten. Diese Gesellschaften statteten das Minengebiet mit Eisen- und Drahtseilbahnen aus. Die beiden Qualitäten: billige Herstellungs- kosten und vorzüglichc Eignung zur Stahlbereitung liessen immer mehr Con- currenten um die überaus reichen Minen erstehen.
Manche Minen, wie die von Galdames, Gallarta und Sommorostro, sind in- folge der starken Ausbeute fast erschöpft, ihr Inhalt ist in den Werken von Middlesborough, Cardiff, Glasgow, Newcastle, Sunderland, in Seraing und von Krupp in Essen verarbeitet worden, und selbst die Union tritt hier als Käufer auf.
Nun kommt der Sopuerta-District an die Reihe, und Bilbao, das heute durch eine Zweigbahn nach Miranda an die Schnellzugslinie Bayonne-Madrid angeschlossen ist, will durch das Sopuerto-Thal einen neuen Anschluss an die Bahn Santander- Valladolid gewinnen.
Die drei grössten Gesellschaften, welche Roheisen produciren, heissen Vizcaya, San Francisco und Altos Hornos. Sie beziehen Kohlen und Coaks aus England, und Kohlen in steigenden Mengen aus den Bergwerken Asturiens, von wo 1889 schon 360.000 q kamen. Sobald die im Bau begriffene schmalspurige Bahn von Bilbao nach Asturien (200 km) fertig sein wird, hofft man, aus Asturien und Palencia 4,000.000 q Kohlen beziehen zu können. Die Vizcaya hat jetzt 144 Oefen zum Vercoaksen von Steinkohlen aufgestellt und eine Reihe ist im Bau.
Als die grössten Eisen- und Stahlwerke Europas einmal Käufer baskischer Erze waren, lag es diesen Leuten nahe, an Ort und Stelle grossartige Fabriken zur technologischen Verarbeitung der Erze in Stahl, Bleche, Schienen etc. anzu- legen und so mindestens Transportkosten zu ersparen.
Die industrielle Thätigkeit Bilbaos umfasst denn nun auch eine ganze Reihe von Zweigen der Eisenindustrie. Ausser Roheisen wird Stahl dargestellt und anfangs 1889 erschien eine kleine Sendung desselben sogar auf dem englischen Markte. Es wird wohl bei diesem Versuche bleiben, weil die englischen Kohlen in Bilbao theuer sind. Für den spanischen Markt erzeugt man hier seit 1887 Stahlschienen, Stahlblech und Weissblech unter Leitung englischer Ingenieure.
Englisches Capital hat daselbst die Naval Construction and Armament Cy ins Leben gerufen, welche eiserne Schiffe baut und den lange schon erloschenen Ruf von Bilbao als Werftenplatz, der es in früheren Jahrhunderten war, wieder er- neuert. Eine spanische Compagnie will Waffen erzeugen.
Eisen und eine kleine Menge Wein sind die einzigen Artikel, welche Bilbao ins Ausland führt.
Es wurden ausgeführt Eisenerze 1889 ungefähr 39,000.000 q, 1888 36,305.330 q (Werth 36·3 Millionen Pesetas), 1887 41,022.206 q, Roheisen 1888 732.679 q (Werth 4·8 Millionen Pesetas), 1887 1,141.426 q.
Für Eisenerze sind noch zu nennen der kleine Flusshafen Poveña und Castro Urdiales, das wohl schon in der Provinz Santander, aber nahe bei Bilbao liegt. Ausfuhr des letzteren 1888 2,781.210 q.
Die Ausfuhr Bilbaos im Wege des Küstenhandels erreichte in Roheisen 1888 668.135 q, in Stahl 88.704 q, in Eisenfabricaten 3352 q.
Der Gesammtverkehr dieser Producte betrug 1888 14·8 Millionen Pesetas.
Ins Ausland wurden 1888 35.757 hl, im Küstenverkehre 38.084 qWein ausgeführt. Der Haupthafen für den Weinexport dieser Gegend ist das östlich von Bilbao gelegene Pasajes (Ausfuhr 1888 642.882 hl). Die Ausfuhr von Schaf- wolle ins Ausland betrug 1888 6182 q.
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kosten und vorzüglichc Eignung zur Stahlbereitung liessen immer mehr Con-
currenten um die überaus reichen Minen erstehen.
Manche Minen, wie die von Galdames, Gallarta und Sommorostro, sind in-
folge der starken Ausbeute fast erschöpft, ihr Inhalt ist in den Werken von
Middlesborough, Cardiff, Glasgow, Newcastle, Sunderland, in Seraing und von
Krupp in Essen verarbeitet worden, und selbst die Union tritt hier als Käufer auf.
Nun kommt der Sopuerta-District an die Reihe, und Bilbao, das heute durch
eine Zweigbahn nach Miranda an die Schnellzugslinie Bayonne-Madrid angeschlossen
ist, will durch das Sopuerto-Thal einen neuen Anschluss an die Bahn Santander-
Valladolid gewinnen.
Die drei grössten Gesellschaften, welche Roheisen produciren, heissen
Vizcaya, San Francisco und Altos Hornos. Sie beziehen Kohlen und Coaks aus
England, und Kohlen in steigenden Mengen aus den Bergwerken Asturiens, von
wo 1889 schon 360.000 q kamen. Sobald die im Bau begriffene schmalspurige
Bahn von Bilbao nach Asturien (200 km) fertig sein wird, hofft man, aus Asturien
und Palencia 4,000.000 q Kohlen beziehen zu können. Die Vizcaya hat jetzt
144 Oefen zum Vercoaksen von Steinkohlen aufgestellt und eine Reihe ist im Bau.
Als die grössten Eisen- und Stahlwerke Europas einmal Käufer baskischer
Erze waren, lag es diesen Leuten nahe, an Ort und Stelle grossartige Fabriken
zur technologischen Verarbeitung der Erze in Stahl, Bleche, Schienen etc. anzu-
legen und so mindestens Transportkosten zu ersparen.
Die industrielle Thätigkeit Bilbaos umfasst denn nun auch eine ganze Reihe
von Zweigen der Eisenindustrie. Ausser Roheisen wird Stahl dargestellt und
anfangs 1889 erschien eine kleine Sendung desselben sogar auf dem englischen
Markte. Es wird wohl bei diesem Versuche bleiben, weil die englischen Kohlen
in Bilbao theuer sind. Für den spanischen Markt erzeugt man hier seit 1887
Stahlschienen, Stahlblech und Weissblech unter Leitung englischer Ingenieure.
Englisches Capital hat daselbst die Naval Construction and Armament Cy ins
Leben gerufen, welche eiserne Schiffe baut und den lange schon erloschenen Ruf
von Bilbao als Werftenplatz, der es in früheren Jahrhunderten war, wieder er-
neuert. Eine spanische Compagnie will Waffen erzeugen.
Eisen und eine kleine Menge Wein sind die einzigen Artikel, welche Bilbao
ins Ausland führt.
Es wurden ausgeführt Eisenerze 1889 ungefähr 39,000.000 q, 1888 36,305.330 q
(Werth 36·3 Millionen Pesetas), 1887 41,022.206 q, Roheisen 1888 732.679 q
(Werth 4·8 Millionen Pesetas), 1887 1,141.426 q.
Für Eisenerze sind noch zu nennen der kleine Flusshafen Poveña und Castro
Urdiales, das wohl schon in der Provinz Santander, aber nahe bei Bilbao liegt.
Ausfuhr des letzteren 1888 2,781.210 q.
Die Ausfuhr Bilbaos im Wege des Küstenhandels erreichte in Roheisen
1888 668.135 q, in Stahl 88.704 q, in Eisenfabricaten 3352 q.
Der Gesammtverkehr dieser Producte betrug 1888 14·8 Millionen Pesetas.
Ins Ausland wurden 1888 35.757 hl, im Küstenverkehre 38.084 q Wein
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von Bilbao gelegene Pasajes (Ausfuhr 1888 642.882 hl). Die Ausfuhr von Schaf-
wolle ins Ausland betrug 1888 6182 q.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 566. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/586>, abgerufen am 23.11.2024.
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