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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Der atlantische Ocean.
Natur für die Landwirthschaft ungeeignet ist. Viele dieser Klagen entstammen
bloss der Missgunst, welche Fremden einen Gewinn nicht gönnt, den die Ein-
heimischen nicht zu heben verstehen. Die Blüthe Huelvas ist schon durch die enorm
steigende Nachfrage nach Kupfer, welches an wenigen Plätzen der Erde so nahe
am Meere liegt wie hier, gesichert, allein seine Hoffnungen können höher ge-
spannt werden.

Um die Ausfuhr der Bergproducte zu erleichtern, baute man
von Huelva aus Eisenbahnen in die Minendistricte, verfolgte 1878
die Bahnverbindung nach Sevilla und erreichte am 1. Jänner 1889
die Vollendung der Eisenbahn Huelva-Zafra.

Durch diese Linie wurde die Lage der Provinz und des Hafens
Huelva gänzlich verändert. Bisher ausschliesslich Hafen für einen be-
schränkten Verkehr mit den tief liegenden Bergbauregionen, ist Huelva
jetzt Haupthafen für die Einfuhr und Ausfuhr von Estremadura.
Für Handel und Industrie eröffnet sich ein vielseitiges Feld. Ausser-
dem ist dadurch das Bergbaugebiet des Hochgebirges der Sierra
Morena, die von der Bahn in ihrer ganzen Breite (90 km) durch-
schnitten wird, zugänglich gemacht.

Grosse Brüche auf weissen und bunten Marmor liefern das Roh-
materiale für die Sägewerke und Schleifereien von Huelva, die später
als die grossen Ziegelwerke der Stadt entstanden.

Da die Bergwerke die Grundlage des Handels von Huelva sind, so über-
wiegt natürlich die Ausfuhr bedeutend gegenüber der Einfuhr und viele Schiffe
laufen in Ballast ein.

Der Handel Huelvas betrug in Pesetas:

[Tabelle]

In diesen Ziffern kommen die Folgen der Eröffnung der Bahn nach Zafra
noch nicht zum Ausdrucke.

Es wurden 1888 7,981.417 q (Werth 31·9 Millionen Pesetas), 1887
7,196.898 q Kupfererze nach England, Frankreich und Deutschland ausgeführt.

Dem Werth nach folgt Cementkupfer 1888 289.523 q (Werth 25·5 Millionen
Pesetas), 1887 298.900 q.

Geringer ist die Ausfuhr von Kupfer (1888 43.622 q), von Eisenerzen (1888
451.677 q), Manganeisen, bedeutend die von Quecksilber 1888 7846 q (Werth
4·3 Millionen Pesetas), 1887 7377 q; letztere ist 1889 sehr gestiegen.

Auch der Weinbau hat von der Verbesserung der Verkehrswege Nutzen
gezogen und wird immer weiter ausgedehnt. Ausgeführt wurden 1888 255.942 hl
(Werth 7·7 Millionen Pesetas), 1887 230.396 hl, meist nach Frankreich.

Die Hauptartikel der Einfuhr aus dem Auslande sind Steinkohlen und
Coaks (1888 948.676 q, 1887 884.290 q) aus England, Gusseisen in Barren für

Der atlantische Ocean.
Natur für die Landwirthschaft ungeeignet ist. Viele dieser Klagen entstammen
bloss der Missgunst, welche Fremden einen Gewinn nicht gönnt, den die Ein-
heimischen nicht zu heben verstehen. Die Blüthe Huelvas ist schon durch die enorm
steigende Nachfrage nach Kupfer, welches an wenigen Plätzen der Erde so nahe
am Meere liegt wie hier, gesichert, allein seine Hoffnungen können höher ge-
spannt werden.

Um die Ausfuhr der Bergproducte zu erleichtern, baute man
von Huelva aus Eisenbahnen in die Minendistricte, verfolgte 1878
die Bahnverbindung nach Sevilla und erreichte am 1. Jänner 1889
die Vollendung der Eisenbahn Huelva-Zafra.

Durch diese Linie wurde die Lage der Provinz und des Hafens
Huelva gänzlich verändert. Bisher ausschliesslich Hafen für einen be-
schränkten Verkehr mit den tief liegenden Bergbauregionen, ist Huelva
jetzt Haupthafen für die Einfuhr und Ausfuhr von Estremadura.
Für Handel und Industrie eröffnet sich ein vielseitiges Feld. Ausser-
dem ist dadurch das Bergbaugebiet des Hochgebirges der Sierra
Morena, die von der Bahn in ihrer ganzen Breite (90 km) durch-
schnitten wird, zugänglich gemacht.

Grosse Brüche auf weissen und bunten Marmor liefern das Roh-
materiale für die Sägewerke und Schleifereien von Huelva, die später
als die grossen Ziegelwerke der Stadt entstanden.

Da die Bergwerke die Grundlage des Handels von Huelva sind, so über-
wiegt natürlich die Ausfuhr bedeutend gegenüber der Einfuhr und viele Schiffe
laufen in Ballast ein.

Der Handel Huelvas betrug in Pesetas:

[Tabelle]

In diesen Ziffern kommen die Folgen der Eröffnung der Bahn nach Zafra
noch nicht zum Ausdrucke.

Es wurden 1888 7,981.417 q (Werth 31·9 Millionen Pesetas), 1887
7,196.898 q Kupfererze nach England, Frankreich und Deutschland ausgeführt.

Dem Werth nach folgt Cementkupfer 1888 289.523 q (Werth 25·5 Millionen
Pesetas), 1887 298.900 q.

Geringer ist die Ausfuhr von Kupfer (1888 43.622 q), von Eisenerzen (1888
451.677 q), Manganeisen, bedeutend die von Quecksilber 1888 7846 q (Werth
4·3 Millionen Pesetas), 1887 7377 q; letztere ist 1889 sehr gestiegen.

Auch der Weinbau hat von der Verbesserung der Verkehrswege Nutzen
gezogen und wird immer weiter ausgedehnt. Ausgeführt wurden 1888 255.942 hl
(Werth 7·7 Millionen Pesetas), 1887 230.396 hl, meist nach Frankreich.

Die Hauptartikel der Einfuhr aus dem Auslande sind Steinkohlen und
Coaks (1888 948.676 q, 1887 884.290 q) aus England, Gusseisen in Barren für

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[526/0546] Der atlantische Ocean. Natur für die Landwirthschaft ungeeignet ist. Viele dieser Klagen entstammen bloss der Missgunst, welche Fremden einen Gewinn nicht gönnt, den die Ein- heimischen nicht zu heben verstehen. Die Blüthe Huelvas ist schon durch die enorm steigende Nachfrage nach Kupfer, welches an wenigen Plätzen der Erde so nahe am Meere liegt wie hier, gesichert, allein seine Hoffnungen können höher ge- spannt werden. Um die Ausfuhr der Bergproducte zu erleichtern, baute man von Huelva aus Eisenbahnen in die Minendistricte, verfolgte 1878 die Bahnverbindung nach Sevilla und erreichte am 1. Jänner 1889 die Vollendung der Eisenbahn Huelva-Zafra. Durch diese Linie wurde die Lage der Provinz und des Hafens Huelva gänzlich verändert. Bisher ausschliesslich Hafen für einen be- schränkten Verkehr mit den tief liegenden Bergbauregionen, ist Huelva jetzt Haupthafen für die Einfuhr und Ausfuhr von Estremadura. Für Handel und Industrie eröffnet sich ein vielseitiges Feld. Ausser- dem ist dadurch das Bergbaugebiet des Hochgebirges der Sierra Morena, die von der Bahn in ihrer ganzen Breite (90 km) durch- schnitten wird, zugänglich gemacht. Grosse Brüche auf weissen und bunten Marmor liefern das Roh- materiale für die Sägewerke und Schleifereien von Huelva, die später als die grossen Ziegelwerke der Stadt entstanden. Da die Bergwerke die Grundlage des Handels von Huelva sind, so über- wiegt natürlich die Ausfuhr bedeutend gegenüber der Einfuhr und viele Schiffe laufen in Ballast ein. Der Handel Huelvas betrug in Pesetas: _ In diesen Ziffern kommen die Folgen der Eröffnung der Bahn nach Zafra noch nicht zum Ausdrucke. Es wurden 1888 7,981.417 q (Werth 31·9 Millionen Pesetas), 1887 7,196.898 q Kupfererze nach England, Frankreich und Deutschland ausgeführt. Dem Werth nach folgt Cementkupfer 1888 289.523 q (Werth 25·5 Millionen Pesetas), 1887 298.900 q. Geringer ist die Ausfuhr von Kupfer (1888 43.622 q), von Eisenerzen (1888 451.677 q), Manganeisen, bedeutend die von Quecksilber 1888 7846 q (Werth 4·3 Millionen Pesetas), 1887 7377 q; letztere ist 1889 sehr gestiegen. Auch der Weinbau hat von der Verbesserung der Verkehrswege Nutzen gezogen und wird immer weiter ausgedehnt. Ausgeführt wurden 1888 255.942 hl (Werth 7·7 Millionen Pesetas), 1887 230.396 hl, meist nach Frankreich. Die Hauptartikel der Einfuhr aus dem Auslande sind Steinkohlen und Coaks (1888 948.676 q, 1887 884.290 q) aus England, Gusseisen in Barren für

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 526. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/546>, abgerufen am 23.11.2024.