Das Getreide geht meist nach England und Frankreich, das Mehl aus den hiesigen Dampf- und Windmühlen in die Türkei und nach Griechenland. Ausser- dem werden ausgeführt Zigaywolle, Schafkäse, Schafhäute, lebende Schafe und Lämmer (1888 12.682 Paar, 1887 14.265 Paar) und Ochsen.
Die aus diesem Hafen mit voller Ladung auslaufenden Dampfschiffe nehmen fast durchgehends die Richtung nach Gibraltar, wo sie erst die Ordre für den zur Ausladung bestimmten Hafen einholen, um die Weiterreise fortzusetzen.
Die Einfuhr hat ungefähr den Werth des dritten Theiles der Ausfuhr. Sie beschränkt sich auf die Artikel, welche unumgänglich für die Bevölkerung von Constanta und Umgebung nothwendig sind. Von ihm kommen 36 % aus England, 35 % aus Deutschland, 10 % aus Frankreich und das Uebrige aus Oesterreich- Ungarn, Belgien etc.
[Tabelle]
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Den Frachtenverkehr vermitteln meist englische Dampfer, regelmässig laufen Constanta an: der Oestereichisch-ungarische Lloyd, Messageries maritimes und Fraissinet & Co.
Im nordwestlichen Theile des Schwarzen Meeres tritt der nie- drige, weithin mit dichtem Schilf, hie und da auch mit Wald be- wachsene Sumpfboden des Donaudeltas als mächtiges Anschwem- mungsgebiet aus der gerade laufenden Küstenlinie hervor.
Dieses flache von See aus nur auf kurze Entfernung wahrnehm- bare Terrain nimmt einen Flächenraum von ungefähr 2600 km2 ein. Die Donau theilt sich nächst Tultscha in die drei Hauptarme St. Georg, Sulina und Kilia. Von diesen entsendet der erstgenannte einige Zweige zu dem grossen Küstensee von Razim, welcher durch die Portitz- mündung zum Meere ausfliesst.
Das Anlaufen des Donaudeltas wird durch die kleine, dem- selben auf 25 Seemeilen vorgelagerte 40 m hohe, einen Leuchtthurm tragende Schlangeninsel (antik Leuca) wesentlich begünstigt.
Von den drei Armen ist der Kilia-Arm zwar der mächtigste, da 17/27 der Donauwassermenge durch ihn ausmünden, allein für den grossen Verkehr besitzen die Barren an seinem Ausflusse noch eine zu geringe Wassertiefe, indes hat die russische Regierung die Ver- tiefung des Fahrwassers in Aussicht genommen. Der Arm hat eine
Das Mittelmeerbecken.
Das Getreide geht meist nach England und Frankreich, das Mehl aus den hiesigen Dampf- und Windmühlen in die Türkei und nach Griechenland. Ausser- dem werden ausgeführt Zigaywolle, Schafkäse, Schafhäute, lebende Schafe und Lämmer (1888 12.682 Paar, 1887 14.265 Paar) und Ochsen.
Die aus diesem Hafen mit voller Ladung auslaufenden Dampfschiffe nehmen fast durchgehends die Richtung nach Gibraltar, wo sie erst die Ordre für den zur Ausladung bestimmten Hafen einholen, um die Weiterreise fortzusetzen.
Die Einfuhr hat ungefähr den Werth des dritten Theiles der Ausfuhr. Sie beschränkt sich auf die Artikel, welche unumgänglich für die Bevölkerung von Constanța und Umgebung nothwendig sind. Von ihm kommen 36 % aus England, 35 % aus Deutschland, 10 % aus Frankreich und das Uebrige aus Oesterreich- Ungarn, Belgien etc.
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Den Frachtenverkehr vermitteln meist englische Dampfer, regelmässig laufen Constanta an: der Oestereichisch-ungarische Lloyd, Messageries maritimes und Fraissinet & Co.
Im nordwestlichen Theile des Schwarzen Meeres tritt der nie- drige, weithin mit dichtem Schilf, hie und da auch mit Wald be- wachsene Sumpfboden des Donaudeltas als mächtiges Anschwem- mungsgebiet aus der gerade laufenden Küstenlinie hervor.
Dieses flache von See aus nur auf kurze Entfernung wahrnehm- bare Terrain nimmt einen Flächenraum von ungefähr 2600 km2 ein. Die Donau theilt sich nächst Tultscha in die drei Hauptarme St. Georg, Sulina und Kilia. Von diesen entsendet der erstgenannte einige Zweige zu dem grossen Küstensee von Razim, welcher durch die Portitz- mündung zum Meere ausfliesst.
Das Anlaufen des Donaudeltas wird durch die kleine, dem- selben auf 25 Seemeilen vorgelagerte 40 m hohe, einen Leuchtthurm tragende Schlangeninsel (antik Leuca) wesentlich begünstigt.
Von den drei Armen ist der Kilia-Arm zwar der mächtigste, da 17/27 der Donauwassermenge durch ihn ausmünden, allein für den grossen Verkehr besitzen die Barren an seinem Ausflusse noch eine zu geringe Wassertiefe, indes hat die russische Regierung die Ver- tiefung des Fahrwassers in Aussicht genommen. Der Arm hat eine
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Das Mittelmeerbecken.
Das Getreide geht meist nach England und Frankreich, das Mehl aus den
hiesigen Dampf- und Windmühlen in die Türkei und nach Griechenland. Ausser-
dem werden ausgeführt Zigaywolle, Schafkäse, Schafhäute, lebende Schafe und
Lämmer (1888 12.682 Paar, 1887 14.265 Paar) und Ochsen.
Die aus diesem Hafen mit voller Ladung auslaufenden Dampfschiffe nehmen
fast durchgehends die Richtung nach Gibraltar, wo sie erst die Ordre für den zur
Ausladung bestimmten Hafen einholen, um die Weiterreise fortzusetzen.
Die Einfuhr hat ungefähr den Werth des dritten Theiles der Ausfuhr. Sie
beschränkt sich auf die Artikel, welche unumgänglich für die Bevölkerung von
Constanța und Umgebung nothwendig sind. Von ihm kommen 36 % aus England,
35 % aus Deutschland, 10 % aus Frankreich und das Uebrige aus Oesterreich-
Ungarn, Belgien etc.
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Den Frachtenverkehr vermitteln meist englische Dampfer, regelmässig laufen
Constanta an: der Oestereichisch-ungarische Lloyd, Messageries maritimes und
Fraissinet & Co.
Consulate: Belgien, Deutsches Reich, Oesterreich-Ungarn, Türkei.
Sulina.
Im nordwestlichen Theile des Schwarzen Meeres tritt der nie-
drige, weithin mit dichtem Schilf, hie und da auch mit Wald be-
wachsene Sumpfboden des Donaudeltas als mächtiges Anschwem-
mungsgebiet aus der gerade laufenden Küstenlinie hervor.
Dieses flache von See aus nur auf kurze Entfernung wahrnehm-
bare Terrain nimmt einen Flächenraum von ungefähr 2600 km2 ein. Die
Donau theilt sich nächst Tultscha in die drei Hauptarme St. Georg,
Sulina und Kilia. Von diesen entsendet der erstgenannte einige Zweige
zu dem grossen Küstensee von Razim, welcher durch die Portitz-
mündung zum Meere ausfliesst.
Das Anlaufen des Donaudeltas wird durch die kleine, dem-
selben auf 25 Seemeilen vorgelagerte 40 m hohe, einen Leuchtthurm
tragende Schlangeninsel (antik Leuca) wesentlich begünstigt.
Von den drei Armen ist der Kilia-Arm zwar der mächtigste, da
17/27 der Donauwassermenge durch ihn ausmünden, allein für den
grossen Verkehr besitzen die Barren an seinem Ausflusse noch eine
zu geringe Wassertiefe, indes hat die russische Regierung die Ver-
tiefung des Fahrwassers in Aussicht genommen. Der Arm hat eine
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/166>, abgerufen am 24.11.2024.
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