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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Der atlantische Ocean.
Zugang durch das grosse viereckige Spencer-Bassin hat. Ausserdem
sind auf diesem Ufer mehrere Holzbassins situirt.

Auf dem rechten Ufer des Lagan befindet sich das Abercorn-
Bassin, hinter welchem grosse Eisenwerke und Maschinenwerkstätten
einen bedeutenden Raum einnehmen. Dann ziehen sich den Fluss
entlang eine Anzahl von Schiffswerften hin, welche ihren Abschluss
bei dem grossen Alexandra-Trockendock finden. Die eigentlichen Docks
haben 39 ha Wasserfläche. Alle diese Anlagen verdanken ihr Ent-
stehen der Regulirung des Flusses und den Bemühungen der Harbour-
Commission, einer 1831 durch Parlamentsacte eingesetzten Corporation.

Vorher mussten die Schiffe wenigstens vier Meilen unter der
Stadt bleiben, und war daher der Verkehr hiedurch äusserst erschwert,
da man viel mit Lichterbarken zu arbeiten genöthigt gewesen ist.
Heute ist all dem durch obige Arbeiten gründlich abgeholfen, und
Belfasts Verkehr kann noch eine erhebliche Steigerung ertragen, ohne
in seiner Entwicklung behindert zu werden.

Die Zufahrtsverhältnisse von Belfast sind indes nicht die gün-
stigsten, denn viel zu lange liess man die Verschlammung des Lagan-
flüsschens anstehen, und erst neuerer Zeit war man gezwungen, um
den Hafen für grössere Schiffe praktikabel zu machen, zu grossen
Arbeiten zu schreiten. Der nahezu 5 km lange innerste Theil der
Bucht war derart versandet, dass sich bei Ebbe durch diese Barriere
nur die seichte Wasserader des Laganflüsschens durchgrub. Bei
Regulirung des letzteren wurden sowohl Baggerungen vorgenommen
wie auch Dammbauten aufgeführt. Man vertiefte das Bett bis auf
3·6 m unter den Ebbestand und erbaute die beiden Dämme West und
East Twin Islands, welche zusammen den Victoria-Canal bilden. Da
nun die Flut in der Bucht auf 3·4 m ansteigt, so können jetzt aller-
dings Schiffe bis zu 7 m Tauchung den inneren Hafen und die Docks
erreichen, allein bei der zunehmenden Grösse der Schiffe ist eine
weitere Vertiefung für die Dauer wohl unvermeidlich.



[Abbildung]

Legende zum Plan von Belfast.
A Whitehouse-Rhede, B Victoria-Canal, C Alter Lagan-Canal, D Spencer-Dock, E Dafferin-Dock, F Leucht-
feuer, G Bauholzbassin, H Princes-Dock, J Clarendon-Dock, K Abercorn-Dock, L Co. Down-Station,
M Northern Counties-Station, N Gt. Northern-Station, O Eisenbahnstationen der Centraleisenbahn,
P Zollamt, Q Donegall-Quai, Q1 Queens-Quai, R Donegall Str., S York Street, T Queens Bridge,
U Albert Bridge, V Ormean Bridge, W Royal Academy, X Linen Hall, Y Smithfield, Z Militärkasernen.
-- 1 Court House, 2 County-Gefängniss, 3 Belfast Union Workhouse, 4 Taubstummeninstitut, 5 Queens
College, 6 May Street, 7 St. Annen-Kirche, 8 Christkirche, 9 Docks und Werften, 10 Marine-Schiffbau-
werkstätte, 11 Hafenamt, 12 Shankhill Road, 13 Old-Lodge Road, 14 Corporation Str., 15 Royal Avenue
16 University Road.


Der atlantische Ocean.
Zugang durch das grosse viereckige Spencer-Bassin hat. Ausserdem
sind auf diesem Ufer mehrere Holzbassins situirt.

Auf dem rechten Ufer des Lagan befindet sich das Abercorn-
Bassin, hinter welchem grosse Eisenwerke und Maschinenwerkstätten
einen bedeutenden Raum einnehmen. Dann ziehen sich den Fluss
entlang eine Anzahl von Schiffswerften hin, welche ihren Abschluss
bei dem grossen Alexandra-Trockendock finden. Die eigentlichen Docks
haben 39 ha Wasserfläche. Alle diese Anlagen verdanken ihr Ent-
stehen der Regulirung des Flusses und den Bemühungen der Harbour-
Commission, einer 1831 durch Parlamentsacte eingesetzten Corporation.

Vorher mussten die Schiffe wenigstens vier Meilen unter der
Stadt bleiben, und war daher der Verkehr hiedurch äusserst erschwert,
da man viel mit Lichterbarken zu arbeiten genöthigt gewesen ist.
Heute ist all dem durch obige Arbeiten gründlich abgeholfen, und
Belfasts Verkehr kann noch eine erhebliche Steigerung ertragen, ohne
in seiner Entwicklung behindert zu werden.

Die Zufahrtsverhältnisse von Belfast sind indes nicht die gün-
stigsten, denn viel zu lange liess man die Verschlammung des Lagan-
flüsschens anstehen, und erst neuerer Zeit war man gezwungen, um
den Hafen für grössere Schiffe praktikabel zu machen, zu grossen
Arbeiten zu schreiten. Der nahezu 5 km lange innerste Theil der
Bucht war derart versandet, dass sich bei Ebbe durch diese Barrière
nur die seichte Wasserader des Laganflüsschens durchgrub. Bei
Regulirung des letzteren wurden sowohl Baggerungen vorgenommen
wie auch Dammbauten aufgeführt. Man vertiefte das Bett bis auf
3·6 m unter den Ebbestand und erbaute die beiden Dämme West und
East Twin Islands, welche zusammen den Victoria-Canal bilden. Da
nun die Flut in der Bucht auf 3·4 m ansteigt, so können jetzt aller-
dings Schiffe bis zu 7 m Tauchung den inneren Hafen und die Docks
erreichen, allein bei der zunehmenden Grösse der Schiffe ist eine
weitere Vertiefung für die Dauer wohl unvermeidlich.



[Abbildung]

Legende zum Plan von Belfast.
A Whitehouse-Rhede, B Victoria-Canal, C Alter Lagan-Canal, D Spencer-Dock, E Dafferin-Dock, F Leucht-
feuer, G Bauholzbassin, H Princes-Dock, J Clarendon-Dock, K Abercorn-Dock, L Co. Down-Station,
M Northern Counties-Station, N Gt. Northern-Station, O Eisenbahnstationen der Centraleisenbahn,
P Zollamt, Q Donegall-Quai, Q1 Queens-Quai, R Donegall Str., S York Street, T Queens Bridge,
U Albert Bridge, V Ormean Bridge, W Royal Academy, X Linen Hall, Y Smithfield, Z Militärkasernen.
— 1 Court House, 2 County-Gefängniss, 3 Belfast Union Workhouse, 4 Taubstummeninstitut, 5 Queens
College, 6 May Street, 7 St. Annen-Kirche, 8 Christkirche, 9 Docks und Werften, 10 Marine-Schiffbau-
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16 University Road.


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[1092/1112] Der atlantische Ocean. Zugang durch das grosse viereckige Spencer-Bassin hat. Ausserdem sind auf diesem Ufer mehrere Holzbassins situirt. Auf dem rechten Ufer des Lagan befindet sich das Abercorn- Bassin, hinter welchem grosse Eisenwerke und Maschinenwerkstätten einen bedeutenden Raum einnehmen. Dann ziehen sich den Fluss entlang eine Anzahl von Schiffswerften hin, welche ihren Abschluss bei dem grossen Alexandra-Trockendock finden. Die eigentlichen Docks haben 39 ha Wasserfläche. Alle diese Anlagen verdanken ihr Ent- stehen der Regulirung des Flusses und den Bemühungen der Harbour- Commission, einer 1831 durch Parlamentsacte eingesetzten Corporation. Vorher mussten die Schiffe wenigstens vier Meilen unter der Stadt bleiben, und war daher der Verkehr hiedurch äusserst erschwert, da man viel mit Lichterbarken zu arbeiten genöthigt gewesen ist. Heute ist all dem durch obige Arbeiten gründlich abgeholfen, und Belfasts Verkehr kann noch eine erhebliche Steigerung ertragen, ohne in seiner Entwicklung behindert zu werden. Die Zufahrtsverhältnisse von Belfast sind indes nicht die gün- stigsten, denn viel zu lange liess man die Verschlammung des Lagan- flüsschens anstehen, und erst neuerer Zeit war man gezwungen, um den Hafen für grössere Schiffe praktikabel zu machen, zu grossen Arbeiten zu schreiten. Der nahezu 5 km lange innerste Theil der Bucht war derart versandet, dass sich bei Ebbe durch diese Barrière nur die seichte Wasserader des Laganflüsschens durchgrub. Bei Regulirung des letzteren wurden sowohl Baggerungen vorgenommen wie auch Dammbauten aufgeführt. Man vertiefte das Bett bis auf 3·6 m unter den Ebbestand und erbaute die beiden Dämme West und East Twin Islands, welche zusammen den Victoria-Canal bilden. Da nun die Flut in der Bucht auf 3·4 m ansteigt, so können jetzt aller- dings Schiffe bis zu 7 m Tauchung den inneren Hafen und die Docks erreichen, allein bei der zunehmenden Grösse der Schiffe ist eine weitere Vertiefung für die Dauer wohl unvermeidlich. [Abbildung Legende zum Plan von Belfast. A Whitehouse-Rhede, B Victoria-Canal, C Alter Lagan-Canal, D Spencer-Dock, E Dafferin-Dock, F Leucht- feuer, G Bauholzbassin, H Princes-Dock, J Clarendon-Dock, K Abercorn-Dock, L Co. Down-Station, M Northern Counties-Station, N Gt. Northern-Station, O Eisenbahnstationen der Centraleisenbahn, P Zollamt, Q Donegall-Quai, Q1 Queens-Quai, R Donegall Str., S York Street, T Queens Bridge, U Albert Bridge, V Ormean Bridge, W Royal Academy, X Linen Hall, Y Smithfield, Z Militärkasernen. — 1 Court House, 2 County-Gefängniss, 3 Belfast Union Workhouse, 4 Taubstummeninstitut, 5 Queens College, 6 May Street, 7 St. Annen-Kirche, 8 Christkirche, 9 Docks und Werften, 10 Marine-Schiffbau- werkstätte, 11 Hafenamt, 12 Shankhill Road, 13 Old-Lodge Road, 14 Corporation Str., 15 Royal Avenue 16 University Road. ]

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 1092. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/1112>, abgerufen am 24.11.2024.