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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Der atlantische Ocean.
[Tabelle]

Glasgow hat nächst London die stärkste Mehleinfuhr unter allen engli-
schen Häfen, wiewohl dieselbe sich im Verhältnisse zum Jahre 1887 um
500.000 q verminderte.

Den Brotfrüchten reihen sich die anderen Nahrungsmittel an. Die
wichtigsten derselben nach ihrer Einfuhr vom Jahre 1889 sind Schinken und
Schinkenspeck mit 136.500 q, gesalzenes und frisches Rindfleisch mit
111.200 q, frisches Hammelfleisch 10.200 q, conservirtes Fleisch 45.500 q,
Butter 10.600 q, Käse mit der ziemlich bedeutenden Quantität von 73.600 q,
ferner Schmalz in der Höhe von 65.000 q.

In der Importliste der Früchte stehen Orangen, Citronen mit 123.915 hl,
rohe Aepfel mit 117.067 hl voran, die Menge aller anderen Obstsorten erreichte
27.721 hl. Die Einfuhr von Zwiebeln betrug 42.469 hl.

Ziemlich bedeutend ist die Einfuhr von Tabak, welche im Jahre 1889
34.600 q gegen 13.800 q des Jahres 1888 und 32.600 q des Jahres 1887 betrug.

Von lebenden Thieren wurden eingeführt 61.438 Ochsen, Kühe und Kälber
und 4868 Schafe und Lämmer.

Die Einfuhr von rohen Häuten bezifferte sich auf 24.500 q.

Wein und Spirituosen weisen folgende Importziffern während des Jahres
1889 auf: Wein 20.929 hl, Rum 5152 hl, Branntwein 5992 hl und andere
unversüsste Spirituosen 13.493 hl.

Die Einfuhr von Zucker war eine nicht besonders belangreiche mit
28.800 q an raffinirtem und 3800 q an unraffinirtem Zucker. Dagegen verzeichnet
Thee die verhältnissmässig günstige Importziffer von 1700 q.

Verschiedene Oele werden in der Quantität von 7443 t bezogen.

Die in Glasgow in hoher Entwicklung stehende Eisenindustrie, namentlich
der Maschinenbau und Schiffsbau machen es begreiflich, dass der Import an
Metallen mit einem hohen Percentsatze an der Gesammteinfuhr betheiligt ist. Die
folgende Zusammenstellung bietet ein Bild des Importes dieser Gruppe während
der letzten drei Jahre:

[Tabelle]

Hervorzuheben ist ferner die Einfuhr von Düngemitteln, Salpeter weist
die Einfuhrsziffer von 68.100 q im Jahre 1889 auf.

Wenn wir noch den Import von Petroleum, der 1889 die Höhe von
28.325 hl erreichte, speciell bezeichnen, so haben wir bis auf einige der Menge
nach nicht Ausschlag gebende Artikel die Einfuhrliste Glasgows erschöpft.

An Leder wurden 1889 1042 q importirt und an Wollgarn 19.322 q.

Bei Betrachtung der Ausfuhr Glasgows findet man, dass die Erzeugnisse
der einheimischen Textilindustrie sowie die der Eisenindustrie alle anderen Artikel

Der atlantische Ocean.
[Tabelle]

Glasgow hat nächst London die stärkste Mehleinfuhr unter allen engli-
schen Häfen, wiewohl dieselbe sich im Verhältnisse zum Jahre 1887 um
500.000 q verminderte.

Den Brotfrüchten reihen sich die anderen Nahrungsmittel an. Die
wichtigsten derselben nach ihrer Einfuhr vom Jahre 1889 sind Schinken und
Schinkenspeck mit 136.500 q, gesalzenes und frisches Rindfleisch mit
111.200 q, frisches Hammelfleisch 10.200 q, conservirtes Fleisch 45.500 q,
Butter 10.600 q, Käse mit der ziemlich bedeutenden Quantität von 73.600 q,
ferner Schmalz in der Höhe von 65.000 q.

In der Importliste der Früchte stehen Orangen, Citronen mit 123.915 hl,
rohe Aepfel mit 117.067 hl voran, die Menge aller anderen Obstsorten erreichte
27.721 hl. Die Einfuhr von Zwiebeln betrug 42.469 hl.

Ziemlich bedeutend ist die Einfuhr von Tabak, welche im Jahre 1889
34.600 q gegen 13.800 q des Jahres 1888 und 32.600 q des Jahres 1887 betrug.

Von lebenden Thieren wurden eingeführt 61.438 Ochsen, Kühe und Kälber
und 4868 Schafe und Lämmer.

Die Einfuhr von rohen Häuten bezifferte sich auf 24.500 q.

Wein und Spirituosen weisen folgende Importziffern während des Jahres
1889 auf: Wein 20.929 hl, Rum 5152 hl, Branntwein 5992 hl und andere
unversüsste Spirituosen 13.493 hl.

Die Einfuhr von Zucker war eine nicht besonders belangreiche mit
28.800 q an raffinirtem und 3800 q an unraffinirtem Zucker. Dagegen verzeichnet
Thee die verhältnissmässig günstige Importziffer von 1700 q.

Verschiedene Oele werden in der Quantität von 7443 t bezogen.

Die in Glasgow in hoher Entwicklung stehende Eisenindustrie, namentlich
der Maschinenbau und Schiffsbau machen es begreiflich, dass der Import an
Metallen mit einem hohen Percentsatze an der Gesammteinfuhr betheiligt ist. Die
folgende Zusammenstellung bietet ein Bild des Importes dieser Gruppe während
der letzten drei Jahre:

[Tabelle]

Hervorzuheben ist ferner die Einfuhr von Düngemitteln, Salpeter weist
die Einfuhrsziffer von 68.100 q im Jahre 1889 auf.

Wenn wir noch den Import von Petroleum, der 1889 die Höhe von
28.325 hl erreichte, speciell bezeichnen, so haben wir bis auf einige der Menge
nach nicht Ausschlag gebende Artikel die Einfuhrliste Glasgows erschöpft.

An Leder wurden 1889 1042 q importirt und an Wollgarn 19.322 q.

Bei Betrachtung der Ausfuhr Glasgows findet man, dass die Erzeugnisse
der einheimischen Textilindustrie sowie die der Eisenindustrie alle anderen Artikel

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[1020/1040] Der atlantische Ocean. _ Glasgow hat nächst London die stärkste Mehleinfuhr unter allen engli- schen Häfen, wiewohl dieselbe sich im Verhältnisse zum Jahre 1887 um 500.000 q verminderte. Den Brotfrüchten reihen sich die anderen Nahrungsmittel an. Die wichtigsten derselben nach ihrer Einfuhr vom Jahre 1889 sind Schinken und Schinkenspeck mit 136.500 q, gesalzenes und frisches Rindfleisch mit 111.200 q, frisches Hammelfleisch 10.200 q, conservirtes Fleisch 45.500 q, Butter 10.600 q, Käse mit der ziemlich bedeutenden Quantität von 73.600 q, ferner Schmalz in der Höhe von 65.000 q. In der Importliste der Früchte stehen Orangen, Citronen mit 123.915 hl, rohe Aepfel mit 117.067 hl voran, die Menge aller anderen Obstsorten erreichte 27.721 hl. Die Einfuhr von Zwiebeln betrug 42.469 hl. Ziemlich bedeutend ist die Einfuhr von Tabak, welche im Jahre 1889 34.600 q gegen 13.800 q des Jahres 1888 und 32.600 q des Jahres 1887 betrug. Von lebenden Thieren wurden eingeführt 61.438 Ochsen, Kühe und Kälber und 4868 Schafe und Lämmer. Die Einfuhr von rohen Häuten bezifferte sich auf 24.500 q. Wein und Spirituosen weisen folgende Importziffern während des Jahres 1889 auf: Wein 20.929 hl, Rum 5152 hl, Branntwein 5992 hl und andere unversüsste Spirituosen 13.493 hl. Die Einfuhr von Zucker war eine nicht besonders belangreiche mit 28.800 q an raffinirtem und 3800 q an unraffinirtem Zucker. Dagegen verzeichnet Thee die verhältnissmässig günstige Importziffer von 1700 q. Verschiedene Oele werden in der Quantität von 7443 t bezogen. Die in Glasgow in hoher Entwicklung stehende Eisenindustrie, namentlich der Maschinenbau und Schiffsbau machen es begreiflich, dass der Import an Metallen mit einem hohen Percentsatze an der Gesammteinfuhr betheiligt ist. Die folgende Zusammenstellung bietet ein Bild des Importes dieser Gruppe während der letzten drei Jahre: _ Hervorzuheben ist ferner die Einfuhr von Düngemitteln, Salpeter weist die Einfuhrsziffer von 68.100 q im Jahre 1889 auf. Wenn wir noch den Import von Petroleum, der 1889 die Höhe von 28.325 hl erreichte, speciell bezeichnen, so haben wir bis auf einige der Menge nach nicht Ausschlag gebende Artikel die Einfuhrliste Glasgows erschöpft. An Leder wurden 1889 1042 q importirt und an Wollgarn 19.322 q. Bei Betrachtung der Ausfuhr Glasgows findet man, dass die Erzeugnisse der einheimischen Textilindustrie sowie die der Eisenindustrie alle anderen Artikel

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 1020. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/1040>, abgerufen am 25.05.2024.