Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede.
Productis des Erdbodens. Deswegen
aber kennen wir doch noch lange nicht
den Erdboden selbst. Man hat zwar
von uralten Zeiten her sich bemühet,
die Erde selbst genau kennen zu lernen;
man hat sich die Oberfläche derselben
auch so viel möglich bekant gemacht; und
eben hieraus sind die vielfältigen Geo-
graphien entstanden Jch will jetzo nicht
anführen, daß man in solchen die Grän-
tzen derer Staaten bezeichnet findet,
denn dieses sind Sachen, die uns bey der
Physick eigentlich nichts angehen. De-
sto wichtiger aber ist es, wenn dar-
inne die Fruchtbarkeit des Bodens in
jeder Provintz, die besondern Arten von
Gebürgen, die Flüsse, besondere Brun-
nen, Moräste und d. gl. mit ange-
mercket werden. Aber alle diese Be-
merckungen bleiben gröstentheils auf
der Oberfläche der Erden. Kommt es

hoch,
a 4

Vorrede.
Productis des Erdbodens. Deswegen
aber kennen wir doch noch lange nicht
den Erdboden ſelbſt. Man hat zwar
von uralten Zeiten her ſich bemuͤhet,
die Erde ſelbſt genau kennen zu lernen;
man hat ſich die Oberflaͤche derſelben
auch ſo viel moͤglich bekant gemacht; und
eben hieraus ſind die vielfaͤltigen Geo-
graphien entſtanden Jch will jetzo nicht
anfuͤhren, daß man in ſolchen die Graͤn-
tzen derer Staaten bezeichnet findet,
denn dieſes ſind Sachen, die uns bey der
Phyſick eigentlich nichts angehen. De-
ſto wichtiger aber iſt es, wenn dar-
inne die Fruchtbarkeit des Bodens in
jeder Provintz, die beſondern Arten von
Gebuͤrgen, die Fluͤſſe, beſondere Brun-
nen, Moraͤſte und d. gl. mit ange-
mercket werden. Aber alle dieſe Be-
merckungen bleiben groͤſtentheils auf
der Oberflaͤche der Erden. Kommt es

hoch,
a 4
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0006"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">Productis</hi> des Erdbodens. Deswegen<lb/>
aber kennen wir doch noch lange nicht<lb/>
den Erdboden &#x017F;elb&#x017F;t. Man hat zwar<lb/>
von uralten Zeiten her &#x017F;ich bemu&#x0364;het,<lb/>
die Erde &#x017F;elb&#x017F;t genau kennen zu lernen;<lb/>
man hat &#x017F;ich die Oberfla&#x0364;che der&#x017F;elben<lb/>
auch &#x017F;o viel mo&#x0364;glich bekant gemacht; und<lb/>
eben hieraus &#x017F;ind die vielfa&#x0364;ltigen Geo-<lb/>
graphien ent&#x017F;tanden Jch will jetzo nicht<lb/>
anfu&#x0364;hren, daß man in &#x017F;olchen die Gra&#x0364;n-<lb/>
tzen derer Staaten bezeichnet findet,<lb/>
denn die&#x017F;es &#x017F;ind Sachen, die uns bey der<lb/>
Phy&#x017F;ick eigentlich nichts angehen. De-<lb/>
&#x017F;to wichtiger aber i&#x017F;t es, wenn dar-<lb/>
inne die Fruchtbarkeit des Bodens in<lb/>
jeder Provintz, die be&#x017F;ondern Arten von<lb/>
Gebu&#x0364;rgen, die Flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, be&#x017F;ondere Brun-<lb/>
nen, Mora&#x0364;&#x017F;te und d. gl. mit ange-<lb/>
mercket werden. Aber alle die&#x017F;e Be-<lb/>
merckungen bleiben gro&#x0364;&#x017F;tentheils auf<lb/>
der Oberfla&#x0364;che der Erden. Kommt es<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">a 4</fw><fw place="bottom" type="catch">hoch,</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0006] Vorrede. Productis des Erdbodens. Deswegen aber kennen wir doch noch lange nicht den Erdboden ſelbſt. Man hat zwar von uralten Zeiten her ſich bemuͤhet, die Erde ſelbſt genau kennen zu lernen; man hat ſich die Oberflaͤche derſelben auch ſo viel moͤglich bekant gemacht; und eben hieraus ſind die vielfaͤltigen Geo- graphien entſtanden Jch will jetzo nicht anfuͤhren, daß man in ſolchen die Graͤn- tzen derer Staaten bezeichnet findet, denn dieſes ſind Sachen, die uns bey der Phyſick eigentlich nichts angehen. De- ſto wichtiger aber iſt es, wenn dar- inne die Fruchtbarkeit des Bodens in jeder Provintz, die beſondern Arten von Gebuͤrgen, die Fluͤſſe, beſondere Brun- nen, Moraͤſte und d. gl. mit ange- mercket werden. Aber alle dieſe Be- merckungen bleiben groͤſtentheils auf der Oberflaͤche der Erden. Kommt es hoch, a 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/6
Zitationshilfe: Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/6>, abgerufen am 24.11.2024.