Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.Vorrede. nen grossen Theil der Mittelmarck mitKalcksteinen, und die darinne befindli- chen versteinerten Muscheln und Schnecken geben einen Naturforscher viele Gelegenheit zum Untersuchen und Nachforschen. Jch habe auch an ver- schiedenen Orten daselbst Proben von Mondmilch gefunden: Andere Ver- steinerungen zu geschweigen. Bey dem nahgelegenen Straußberg hätte vor drey Jahren das grüne Wasser der Strausse mehr Untersuchung verdie- net. Jch habe damals etwas weniges von diesem Wasser erhalten und gefun- den, daß seine grüne Farbe eine grüne kupferschüßige Erde war. Nun will ich zwar nicht rathen, hier ein Kupfer- Bergwerck zu suchen, aber wo haben wir denn hier zu Lande grüne Erden? Müssen wir solche nicht unter den Na- men, Berggrün, aus den Herren- grunde
Vorrede. nen groſſen Theil der Mittelmarck mitKalckſteinen, und die darinne befindli- chen verſteinerten Muſcheln und Schnecken geben einen Naturforſcher viele Gelegenheit zum Unterſuchen und Nachforſchen. Jch habe auch an ver- ſchiedenen Orten daſelbſt Proben von Mondmilch gefunden: Andere Ver- ſteinerungen zu geſchweigen. Bey dem nahgelegenen Straußberg haͤtte vor drey Jahren das gruͤne Waſſer der Strauſſe mehr Unterſuchung verdie- net. Jch habe damals etwas weniges von dieſem Waſſer erhalten und gefun- den, daß ſeine gruͤne Farbe eine gruͤne kupferſchuͤßige Erde war. Nun will ich zwar nicht rathen, hier ein Kupfer- Bergwerck zu ſuchen, aber wo haben wir denn hier zu Lande gruͤne Erden? Muͤſſen wir ſolche nicht unter den Na- men, Berggruͤn, aus den Herren- grunde
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Vorrede.
nen groſſen Theil der Mittelmarck mit
Kalckſteinen, und die darinne befindli-
chen verſteinerten Muſcheln und
Schnecken geben einen Naturforſcher
viele Gelegenheit zum Unterſuchen und
Nachforſchen. Jch habe auch an ver-
ſchiedenen Orten daſelbſt Proben von
Mondmilch gefunden: Andere Ver-
ſteinerungen zu geſchweigen. Bey dem
nahgelegenen Straußberg haͤtte vor
drey Jahren das gruͤne Waſſer der
Strauſſe mehr Unterſuchung verdie-
net. Jch habe damals etwas weniges
von dieſem Waſſer erhalten und gefun-
den, daß ſeine gruͤne Farbe eine gruͤne
kupferſchuͤßige Erde war. Nun will
ich zwar nicht rathen, hier ein Kupfer-
Bergwerck zu ſuchen, aber wo haben
wir denn hier zu Lande gruͤne Erden?
Muͤſſen wir ſolche nicht unter den Na-
men, Berggruͤn, aus den Herren-
grunde
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