Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

sich erzeiget. Auch die Steinkohlen sind
nicht leer von Kupfer, wie denn die obange-
führten von Hartha bey Chemnitz an die
30-36 Pf. im Centner halten. Jch will hier
nicht derjenigen Sandertzte erwehnen, wel-
che sich öfters bey einigen Flötz-Gebürgen
unter denen Schiefern in dem weissen liegen-
den erweisen, und gemeiniglich aus einer
Kupfergrüne mit zart eingesprengten gelben
Kupferertzte bestehen; und so viel von Kup-
fer in Flötzen Zinn ist doch wol das seltenste
auf Flötz-Gebürgen, doch ist ein einziges Ex-
empel mir bekannt, da es zu Gieren in
Schlesien, in einem fetten Talckartigen Flötz-
Gebürge gebrochen, aber auch bald wieder
liegen geblieben, weil es die Kosten nicht ge-
tragen. Bley ist schon etwas bekannter auf
Flötzen, man findet solches als Glantz theils
in denen Schiefern eingesprengt, bisweilen,
aber sehr selten auch bey Steinkohlen. Man
findet es ferner häufig in denen flötzweise liegen-
den Schichten des Gallmeyes, sonderlich bey
Tarnowitz und Beuthen auf der sogenanten
Sczarläy; eben daselbst bricht auch das weisse
Bleyertzt, und die so seltne weisse reichhaltige
Bleyerde Flötzweise. Von dem rothen
Bleyertzte, wovon in denen Sammlungen so
viel geredet, und eine grausame Seltenheit
daraus gemacht wird, läuft es auf eine vor
alten Zeiten weggestürtzte Glätte, wie oben
erwehnet, hinaus. Mehrere Arten von der-

glei-

ſich erzeiget. Auch die Steinkohlen ſind
nicht leer von Kupfer, wie denn die obange-
fuͤhrten von Hartha bey Chemnitz an die
30-36 Pf. im Centner halten. Jch will hier
nicht derjenigen Sandertzte erwehnen, wel-
che ſich oͤfters bey einigen Floͤtz-Gebuͤrgen
unter denen Schiefern in dem weiſſen liegen-
den erweiſen, und gemeiniglich aus einer
Kupfergruͤne mit zart eingeſprengten gelben
Kupferertzte beſtehen; und ſo viel von Kup-
fer in Floͤtzen Zinn iſt doch wol das ſeltenſte
auf Floͤtz-Gebuͤrgen, doch iſt ein einziges Ex-
empel mir bekannt, da es zu Gieren in
Schleſien, in einem fetten Talckartigen Floͤtz-
Gebuͤrge gebrochen, aber auch bald wieder
liegen geblieben, weil es die Koſten nicht ge-
tragen. Bley iſt ſchon etwas bekannter auf
Floͤtzen, man findet ſolches als Glantz theils
in denen Schiefern eingeſprengt, bisweilen,
aber ſehr ſelten auch bey Steinkohlen. Man
findet es ferner haͤufig in denen floͤtzweiſe liegen-
den Schichten des Gallmeyes, ſonderlich bey
Tarnowitz und Beuthen auf der ſogenanten
Sczarlaͤy; eben daſelbſt bricht auch das weiſſe
Bleyertzt, und die ſo ſeltne weiſſe reichhaltige
Bleyerde Floͤtzweiſe. Von dem rothen
Bleyertzte, wovon in denen Sammlungen ſo
viel geredet, und eine grauſame Seltenheit
daraus gemacht wird, laͤuft es auf eine vor
alten Zeiten weggeſtuͤrtzte Glaͤtte, wie oben
erwehnet, hinaus. Mehrere Arten von der-

glei-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0312" n="219"/>
&#x017F;ich erzeiget. Auch die Steinkohlen &#x017F;ind<lb/>
nicht leer von Kupfer, wie denn die obange-<lb/>
fu&#x0364;hrten von Hartha bey Chemnitz an die<lb/>
30-36 Pf. im Centner halten. Jch will hier<lb/>
nicht derjenigen Sandertzte erwehnen, wel-<lb/>
che &#x017F;ich o&#x0364;fters bey einigen Flo&#x0364;tz-Gebu&#x0364;rgen<lb/>
unter denen Schiefern in dem wei&#x017F;&#x017F;en liegen-<lb/>
den erwei&#x017F;en, und gemeiniglich aus einer<lb/>
Kupfergru&#x0364;ne mit zart einge&#x017F;prengten gelben<lb/>
Kupferertzte be&#x017F;tehen; und &#x017F;o viel von Kup-<lb/>
fer in Flo&#x0364;tzen <hi rendition="#fr">Zinn</hi> i&#x017F;t doch wol das &#x017F;elten&#x017F;te<lb/>
auf Flo&#x0364;tz-Gebu&#x0364;rgen, doch i&#x017F;t ein einziges Ex-<lb/>
empel mir bekannt, da es zu Gieren in<lb/>
Schle&#x017F;ien, in einem fetten Talckartigen Flo&#x0364;tz-<lb/>
Gebu&#x0364;rge gebrochen, aber auch bald wieder<lb/>
liegen geblieben, weil es die Ko&#x017F;ten nicht ge-<lb/>
tragen. <hi rendition="#fr">Bley</hi> i&#x017F;t &#x017F;chon etwas bekannter auf<lb/>
Flo&#x0364;tzen, man findet &#x017F;olches als Glantz theils<lb/>
in denen Schiefern einge&#x017F;prengt, bisweilen,<lb/>
aber &#x017F;ehr &#x017F;elten auch bey Steinkohlen. Man<lb/>
findet es ferner ha&#x0364;ufig in denen flo&#x0364;tzwei&#x017F;e liegen-<lb/>
den Schichten des Gallmeyes, &#x017F;onderlich bey<lb/>
Tarnowitz und Beuthen auf der &#x017F;ogenanten<lb/>
Sczarla&#x0364;y; eben da&#x017F;elb&#x017F;t bricht auch das wei&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Bleyertzt, und die &#x017F;o &#x017F;eltne wei&#x017F;&#x017F;e reichhaltige<lb/>
Bleyerde Flo&#x0364;tzwei&#x017F;e. Von dem rothen<lb/>
Bleyertzte, wovon in denen Sammlungen &#x017F;o<lb/>
viel geredet, und eine grau&#x017F;ame Seltenheit<lb/>
daraus gemacht wird, la&#x0364;uft es auf eine vor<lb/>
alten Zeiten wegge&#x017F;tu&#x0364;rtzte Gla&#x0364;tte, wie oben<lb/>
erwehnet, hinaus. Mehrere Arten von der-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">glei-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[219/0312] ſich erzeiget. Auch die Steinkohlen ſind nicht leer von Kupfer, wie denn die obange- fuͤhrten von Hartha bey Chemnitz an die 30-36 Pf. im Centner halten. Jch will hier nicht derjenigen Sandertzte erwehnen, wel- che ſich oͤfters bey einigen Floͤtz-Gebuͤrgen unter denen Schiefern in dem weiſſen liegen- den erweiſen, und gemeiniglich aus einer Kupfergruͤne mit zart eingeſprengten gelben Kupferertzte beſtehen; und ſo viel von Kup- fer in Floͤtzen Zinn iſt doch wol das ſeltenſte auf Floͤtz-Gebuͤrgen, doch iſt ein einziges Ex- empel mir bekannt, da es zu Gieren in Schleſien, in einem fetten Talckartigen Floͤtz- Gebuͤrge gebrochen, aber auch bald wieder liegen geblieben, weil es die Koſten nicht ge- tragen. Bley iſt ſchon etwas bekannter auf Floͤtzen, man findet ſolches als Glantz theils in denen Schiefern eingeſprengt, bisweilen, aber ſehr ſelten auch bey Steinkohlen. Man findet es ferner haͤufig in denen floͤtzweiſe liegen- den Schichten des Gallmeyes, ſonderlich bey Tarnowitz und Beuthen auf der ſogenanten Sczarlaͤy; eben daſelbſt bricht auch das weiſſe Bleyertzt, und die ſo ſeltne weiſſe reichhaltige Bleyerde Floͤtzweiſe. Von dem rothen Bleyertzte, wovon in denen Sammlungen ſo viel geredet, und eine grauſame Seltenheit daraus gemacht wird, laͤuft es auf eine vor alten Zeiten weggeſtuͤrtzte Glaͤtte, wie oben erwehnet, hinaus. Mehrere Arten von der- glei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/312
Zitationshilfe: Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/312>, abgerufen am 05.05.2024.