Grentzen, sie mögen Königlich Preußl. oder Churfürstl. Sächsisch seyn, weil sich die Na- tur an solche mit ihren Würckungen auch nicht bindet. Besehen wir das Mannsfel- dische Flötz-Gebürge, so finden wir, daß sol- ches hinter Heckstädt gegen die Clause, Frieß- dorff, Rammelburg zu, welche Oerter schon zum Vorhartz gehören, an den Hartz anstös- set, von da fällt es immer nach und nach her- ein gegen das flache Land, und ziehet sich in folgender Ordnung nach dem flachen Lande allmählich zu. Der Anfang soll also mit ei- ner ohngefehren Bestimmung des eigent- lichen Hartzes gemacht werden. Von Wer- nigerode schiesset der Hartz auf Blancken- burg, das Dorf Thale, Ballenstädt, Hartz- gerode, Straßberg, Stolberg, Neustadt, Jhlefeldt, Ellrich, Walckenried, Sachsa, Schartzfeld, Osterode, Badenhausen, auf Seesen, Klingenhagen, Goßlar, Binden, Hartzburg, Stapelnburg, wieder zurück nach Wernigerode. Jndem ich diese ohngefehren Gräntzen des Hartzes bestimme, so kehre ich mich auch nicht an die Geographische Ein- theilung desselben in den Vorhartz, Oberhartz, Unterhartz etc. indem ich hier unter dem Hartz bloß diejenige Kette von hohen Gebürgen ver- stehe, welche aus lauter Gang-Gebürge be- stehet, und von welchen ich behaupte, daß es vom Anfang der Welt so gewesen, einige kleine Veränderungen ausgenommen, welche
auch
Grentzen, ſie moͤgen Koͤniglich Preußl. oder Churfuͤrſtl. Saͤchſiſch ſeyn, weil ſich die Na- tur an ſolche mit ihren Wuͤrckungen auch nicht bindet. Beſehen wir das Mannsfel- diſche Floͤtz-Gebuͤrge, ſo finden wir, daß ſol- ches hinter Heckſtaͤdt gegen die Clauſe, Frieß- dorff, Rammelburg zu, welche Oerter ſchon zum Vorhartz gehoͤren, an den Hartz anſtoͤſ- ſet, von da faͤllt es immer nach und nach her- ein gegen das flache Land, und ziehet ſich in folgender Ordnung nach dem flachen Lande allmaͤhlich zu. Der Anfang ſoll alſo mit ei- ner ohngefehren Beſtimmung des eigent- lichen Hartzes gemacht werden. Von Wer- nigerode ſchieſſet der Hartz auf Blancken- burg, das Dorf Thale, Ballenſtaͤdt, Hartz- gerode, Straßberg, Stolberg, Neuſtadt, Jhlefeldt, Ellrich, Walckenried, Sachſa, Schartzfeld, Oſterode, Badenhauſen, auf Seeſen, Klingenhagen, Goßlar, Binden, Hartzburg, Stapelnburg, wieder zuruͤck nach Wernigerode. Jndem ich dieſe ohngefehren Graͤntzen des Hartzes beſtimme, ſo kehre ich mich auch nicht an die Geographiſche Ein- theilung deſſelben in den Vorhartz, Oberhartz, Unterhartz ꝛc. indem ich hier unter dem Hartz bloß diejenige Kette von hohen Gebuͤrgen ver- ſtehe, welche aus lauter Gang-Gebuͤrge be- ſtehet, und von welchen ich behaupte, daß es vom Anfang der Welt ſo geweſen, einige kleine Veraͤnderungen ausgenommen, welche
auch
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Grentzen, ſie moͤgen Koͤniglich Preußl. oder
Churfuͤrſtl. Saͤchſiſch ſeyn, weil ſich die Na-
tur an ſolche mit ihren Wuͤrckungen auch
nicht bindet. Beſehen wir das Mannsfel-
diſche Floͤtz-Gebuͤrge, ſo finden wir, daß ſol-
ches hinter Heckſtaͤdt gegen die Clauſe, Frieß-
dorff, Rammelburg zu, welche Oerter ſchon
zum Vorhartz gehoͤren, an den Hartz anſtoͤſ-
ſet, von da faͤllt es immer nach und nach her-
ein gegen das flache Land, und ziehet ſich in
folgender Ordnung nach dem flachen Lande
allmaͤhlich zu. Der Anfang ſoll alſo mit ei-
ner ohngefehren Beſtimmung des eigent-
lichen Hartzes gemacht werden. Von Wer-
nigerode ſchieſſet der Hartz auf Blancken-
burg, das Dorf Thale, Ballenſtaͤdt, Hartz-
gerode, Straßberg, Stolberg, Neuſtadt,
Jhlefeldt, Ellrich, Walckenried, Sachſa,
Schartzfeld, Oſterode, Badenhauſen, auf
Seeſen, Klingenhagen, Goßlar, Binden,
Hartzburg, Stapelnburg, wieder zuruͤck nach
Wernigerode. Jndem ich dieſe ohngefehren
Graͤntzen des Hartzes beſtimme, ſo kehre ich
mich auch nicht an die Geographiſche Ein-
theilung deſſelben in den Vorhartz, Oberhartz,
Unterhartz ꝛc. indem ich hier unter dem Hartz
bloß diejenige Kette von hohen Gebuͤrgen ver-
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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/227>, abgerufen am 09.11.2024.
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