Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

könne. So bald ich demnach von Flötz-Ge-
bürgen spreche, so verstehe ich darunter dieje-
nigen Gebürge, welche von dem wahren
rothen todten liegenden unter denen
Stein-Kohlen Flötzen, bis an das wahre
rothe todte liegende derer Schiefer-
Flötze, und von da wieder bis an die
Damm-Erde über denen Schiefer-Flötzen
gehen.
Um diese Sache, welche vielen mei-
ner Leser vermuthlich sehr undeutlich vor-
kommen wird, in ein Licht zu setzen, muß ich
die wahre Berge derer Flötz-Gebürge etwas
genauer ansehen, beygehende Figur K. wird
es hiernächst etwas deutlicher machen.
Als die Wasser, wie schon oben erwehnet,
die höchste Spitzen der Berge erreichten, so
rißen sie mit Gewalt die fruchtbahre Erde,
mit allen darauf gewachsenen und befindli-
chen Kräutern, Bäumen, Blumen, Thieren
n. d. gl. ab. Es schwemmte solche herum
und endlich setzten sich solche nach ihrem eigen-
thümlichen Gewichte geschwinder oder lang-
samer nieder. Um uns nun die natürliche
Art dieses Niederschlages genau vorzu-
stellen, so sey auf der angeführten Figur K.
a.
das Ganggebürge, so wie solches von Ent-
stehung der Welt her gewesen. Die Linie b.
stellet den wagerechten Sand des Wassers
vor, als die Spitzen derer Berge schon ent-
blösset waren. e. d. e. f. g. h. i. k. l. m. stellet
die verschiedenen Schichten vor, welche ent-

stan-

koͤnne. So bald ich demnach von Floͤtz-Ge-
buͤrgen ſpreche, ſo verſtehe ich darunter dieje-
nigen Gebuͤrge, welche von dem wahren
rothen todten liegenden unter denen
Stein-Kohlen Floͤtzen, bis an das wahre
rothe todte liegende derer Schiefer-
Floͤtze, und von da wieder bis an die
Damm-Erde uͤber denen Schiefer-Floͤtzen
gehen.
Um dieſe Sache, welche vielen mei-
ner Leſer vermuthlich ſehr undeutlich vor-
kommen wird, in ein Licht zu ſetzen, muß ich
die wahre Berge derer Floͤtz-Gebuͤrge etwas
genauer anſehen, beygehende Figur K. wird
es hiernaͤchſt etwas deutlicher machen.
Als die Waſſer, wie ſchon oben erwehnet,
die hoͤchſte Spitzen der Berge erreichten, ſo
rißen ſie mit Gewalt die fruchtbahre Erde,
mit allen darauf gewachſenen und befindli-
chen Kraͤutern, Baͤumen, Blumen, Thieren
n. d. gl. ab. Es ſchwemmte ſolche herum
und endlich ſetzten ſich ſolche nach ihrem eigen-
thuͤmlichen Gewichte geſchwinder oder lang-
ſamer nieder. Um uns nun die natuͤrliche
Art dieſes Niederſchlages genau vorzu-
ſtellen, ſo ſey auf der angefuͤhrten Figur K.
a.
das Ganggebuͤrge, ſo wie ſolches von Ent-
ſtehung der Welt her geweſen. Die Linie b.
ſtellet den wagerechten Sand des Waſſers
vor, als die Spitzen derer Berge ſchon ent-
bloͤſſet waren. e. d. e. f. g. h. i. k. l. m. ſtellet
die verſchiedenen Schichten vor, welche ent-

ſtan-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0222" n="136"/>
ko&#x0364;nne. So bald ich demnach von Flo&#x0364;tz-Ge-<lb/>
bu&#x0364;rgen &#x017F;preche, &#x017F;o ver&#x017F;tehe ich darunter <hi rendition="#fr">dieje-<lb/>
nigen Gebu&#x0364;rge, welche von dem wahren<lb/>
rothen todten liegenden unter denen<lb/>
Stein-Kohlen Flo&#x0364;tzen, bis an das wahre<lb/>
rothe todte liegende derer Schiefer-<lb/>
Flo&#x0364;tze, und von da wieder bis an die<lb/>
Damm-Erde u&#x0364;ber denen Schiefer-Flo&#x0364;tzen<lb/>
gehen.</hi> Um die&#x017F;e Sache, welche vielen mei-<lb/>
ner Le&#x017F;er vermuthlich &#x017F;ehr undeutlich vor-<lb/>
kommen wird, in ein Licht zu &#x017F;etzen, muß ich<lb/>
die wahre Berge derer Flo&#x0364;tz-Gebu&#x0364;rge etwas<lb/>
genauer an&#x017F;ehen, beygehende Figur <hi rendition="#aq">K.</hi> wird<lb/>
es hierna&#x0364;ch&#x017F;t etwas deutlicher machen.<lb/>
Als die Wa&#x017F;&#x017F;er, wie &#x017F;chon oben erwehnet,<lb/>
die ho&#x0364;ch&#x017F;te Spitzen der Berge erreichten, &#x017F;o<lb/>
rißen &#x017F;ie mit Gewalt die fruchtbahre Erde,<lb/>
mit allen darauf gewach&#x017F;enen und befindli-<lb/>
chen Kra&#x0364;utern, Ba&#x0364;umen, Blumen, Thieren<lb/>
n. d. gl. ab. Es &#x017F;chwemmte &#x017F;olche herum<lb/>
und endlich &#x017F;etzten &#x017F;ich &#x017F;olche nach ihrem eigen-<lb/>
thu&#x0364;mlichen Gewichte ge&#x017F;chwinder oder lang-<lb/>
&#x017F;amer nieder. Um uns nun die natu&#x0364;rliche<lb/>
Art die&#x017F;es Nieder&#x017F;chlages genau vorzu-<lb/>
&#x017F;tellen, &#x017F;o &#x017F;ey auf der angefu&#x0364;hrten Figur <hi rendition="#aq">K.<lb/>
a.</hi> das Ganggebu&#x0364;rge, &#x017F;o wie &#x017F;olches von Ent-<lb/>
&#x017F;tehung der Welt her gewe&#x017F;en. Die Linie <hi rendition="#aq">b.</hi><lb/>
&#x017F;tellet den wagerechten Sand des Wa&#x017F;&#x017F;ers<lb/>
vor, als die Spitzen derer Berge &#x017F;chon ent-<lb/>
blo&#x0364;&#x017F;&#x017F;et waren. <hi rendition="#aq">e. d. e. f. g. h. i. k. l. m.</hi> &#x017F;tellet<lb/>
die ver&#x017F;chiedenen Schichten vor, welche ent-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;tan-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[136/0222] koͤnne. So bald ich demnach von Floͤtz-Ge- buͤrgen ſpreche, ſo verſtehe ich darunter dieje- nigen Gebuͤrge, welche von dem wahren rothen todten liegenden unter denen Stein-Kohlen Floͤtzen, bis an das wahre rothe todte liegende derer Schiefer- Floͤtze, und von da wieder bis an die Damm-Erde uͤber denen Schiefer-Floͤtzen gehen. Um dieſe Sache, welche vielen mei- ner Leſer vermuthlich ſehr undeutlich vor- kommen wird, in ein Licht zu ſetzen, muß ich die wahre Berge derer Floͤtz-Gebuͤrge etwas genauer anſehen, beygehende Figur K. wird es hiernaͤchſt etwas deutlicher machen. Als die Waſſer, wie ſchon oben erwehnet, die hoͤchſte Spitzen der Berge erreichten, ſo rißen ſie mit Gewalt die fruchtbahre Erde, mit allen darauf gewachſenen und befindli- chen Kraͤutern, Baͤumen, Blumen, Thieren n. d. gl. ab. Es ſchwemmte ſolche herum und endlich ſetzten ſich ſolche nach ihrem eigen- thuͤmlichen Gewichte geſchwinder oder lang- ſamer nieder. Um uns nun die natuͤrliche Art dieſes Niederſchlages genau vorzu- ſtellen, ſo ſey auf der angefuͤhrten Figur K. a. das Ganggebuͤrge, ſo wie ſolches von Ent- ſtehung der Welt her geweſen. Die Linie b. ſtellet den wagerechten Sand des Waſſers vor, als die Spitzen derer Berge ſchon ent- bloͤſſet waren. e. d. e. f. g. h. i. k. l. m. ſtellet die verſchiedenen Schichten vor, welche ent- ſtan-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/222
Zitationshilfe: Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/222>, abgerufen am 06.05.2024.