unrein, strenger, und weniger geschickt zu der metallischen Empfängniß gewesen. Daher rühret also bey denen eigentlichen Ertzgebür- gen, das mehr einfache Wesen der Steine. Jch habe zweytens gesagt, daß dieStrata in denen uranfänglichen Bergen, nicht horizontal, sondern entweder Senckrecht, oder mehr in einer schiefen Linie sich fän- den; Jch rede hier hauptsächlich von dem Fallen derer Gänge und Klüfte. Denn da sehen wir, daß bey denen Gebürgen von wel- chen wir jetzo reden, besagte Gänge und Klüffte, indem sie in die Teufe setzen, bald gantz seiger, und bleyrecht niedergehen, in wel- chen Fall solche, Seiger-Gänge genennet wer- den. Fallen solche von 80 Graden, bis auf 60. so heißen sie donlege Gänge. Was von 60. bis 20. Grad fället, heißen flache Gänge, da hergegen die unter 20. Grad fallen, schwebende Gänge genennet werden. Bey- gehende Fig. 5. wird die Sache deutlicher machen. Die drey ersten angeführten Arten des Fallens, sind denen Ganggebürgen eigen, so wie hingegen die letztere Art, bloß zu denen Flötzen gehöret. Es würde daher in der Fig. H. wenn der Gang den Berg so durchschnitte, a. ein seigerer Gang, b. drey Donlege Gänge, c. zwey flache Gänge, d. aber ein schweben- der Gang seyn, oder wenn es noch horizon- taler, wie e. ginge, vor ein Flötz passiren. Es ist hier nur die Rede von dem was gewöhnlich
bemer-
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unrein, ſtrenger, und weniger geſchickt zu der metalliſchen Empfaͤngniß geweſen. Daher ruͤhret alſo bey denen eigentlichen Ertzgebuͤr- gen, das mehr einfache Weſen der Steine. Jch habe zweytens geſagt, daß dieStrata in denen uranfaͤnglichen Bergen, nicht horizontal, ſondern entweder Senckrecht, oder mehr in einer ſchiefen Linie ſich faͤn- den; Jch rede hier hauptſaͤchlich von dem Fallen derer Gaͤnge und Kluͤfte. Denn da ſehen wir, daß bey denen Gebuͤrgen von wel- chen wir jetzo reden, beſagte Gaͤnge und Kluͤffte, indem ſie in die Teufe ſetzen, bald gantz ſeiger, und bleyrecht niedergehen, in wel- chen Fall ſolche, Seiger-Gaͤnge genennet wer- den. Fallen ſolche von 80 Graden, bis auf 60. ſo heißen ſie donlege Gaͤnge. Was von 60. bis 20. Grad faͤllet, heißen flache Gaͤnge, da hergegen die unter 20. Grad fallen, ſchwebende Gaͤnge genennet werden. Bey- gehende Fig. 5. wird die Sache deutlicher machen. Die drey erſten angefuͤhrten Arten des Fallens, ſind denen Ganggebuͤrgen eigen, ſo wie hingegen die letztere Art, bloß zu denen Floͤtzen gehoͤret. Es wuͤrde daher in der Fig. H. wenn der Gang den Berg ſo durchſchnitte, a. ein ſeigerer Gang, b. drey Donlege Gaͤnge, c. zwey flache Gaͤnge, d. aber ein ſchweben- der Gang ſeyn, oder wenn es noch horizon- taler, wie e. ginge, vor ein Floͤtz paſſiren. Es iſt hier nur die Rede von dem was gewoͤhnlich
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[115/0201]
unrein, ſtrenger, und weniger geſchickt zu der
metalliſchen Empfaͤngniß geweſen. Daher
ruͤhret alſo bey denen eigentlichen Ertzgebuͤr-
gen, das mehr einfache Weſen der Steine.
Jch habe zweytens geſagt, daß die Strata
in denen uranfaͤnglichen Bergen, nicht
horizontal, ſondern entweder Senckrecht,
oder mehr in einer ſchiefen Linie ſich faͤn-
den; Jch rede hier hauptſaͤchlich von dem
Fallen derer Gaͤnge und Kluͤfte. Denn da
ſehen wir, daß bey denen Gebuͤrgen von wel-
chen wir jetzo reden, beſagte Gaͤnge und
Kluͤffte, indem ſie in die Teufe ſetzen, bald
gantz ſeiger, und bleyrecht niedergehen, in wel-
chen Fall ſolche, Seiger-Gaͤnge genennet wer-
den. Fallen ſolche von 80 Graden, bis auf 60.
ſo heißen ſie donlege Gaͤnge. Was von 60.
bis 20. Grad faͤllet, heißen flache Gaͤnge,
da hergegen die unter 20. Grad fallen,
ſchwebende Gaͤnge genennet werden. Bey-
gehende Fig. 5. wird die Sache deutlicher
machen. Die drey erſten angefuͤhrten Arten
des Fallens, ſind denen Ganggebuͤrgen eigen,
ſo wie hingegen die letztere Art, bloß zu denen
Floͤtzen gehoͤret. Es wuͤrde daher in der Fig. H.
wenn der Gang den Berg ſo durchſchnitte,
a. ein ſeigerer Gang, b. drey Donlege Gaͤnge,
c. zwey flache Gaͤnge, d. aber ein ſchweben-
der Gang ſeyn, oder wenn es noch horizon-
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hier nur die Rede von dem was gewoͤhnlich
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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/201>, abgerufen am 16.02.2025.
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