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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.

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Ansteigen eines würcklichen Hauptgebürges
nach der 2ten Figur, und nehmen eben diese
Grund-Linie oder Sohle zu 321/2 Lachter an,
so sehen wir öfters, daß in einer Donlagen-
Distance von 43 Lachtern aufsteigend, die
Seigerteuffe an die 28 Lachter beträgt. Jch
führe dieses nur zu dem Ende an, um meinen
Leser die Sache begreiflich zu machen. Die
Erfahrung verschiedener Gruben und Gebäu-
de wird die Sache noch deutlicher machen.
Befahre ich einen tiefen Stollen, der im
Ganggebürge hineingetrieben ist, so bringt
öfters derselbe in 100 Lachter schon etliche
20. 30. bis 40. Lachter seiger Teuffe ein,
wenn dargegen ein eben so weit getriebener
tiefer Stollen auf Flötzen, sie seynd Stein-
kohlen, Schiefern etc. in 100 Lachtern öfters
kaum 10. 12. 15. biß 20. Lachter Teuffe ein-
bringt. Diese letztere Art ist also allezeit, wie
man es nennet, mehr sanft ansteigend, daher-
gegen Ganggebürge mehr prallig und jäher
ansteigend sind. Noch ein Hauptumstand
bey denen uranfänglichen Bergen ist, daß sie
jederzeit von Flötz-Gebürgen von allen Sei-
ten umgeben sind. Die Ursache davon,
werde in den folgenden Abschnitt anführen,
wo ich von Flötzgebürgen besonders reden
werde. Man verarge es mir nicht, daß ich
sage, daß alle von Anfang und Entstehung
der Welt vorhanden gewesene Berge von
Flötzgebürgen umgeben sind, denn sobald ich

hier

Anſteigen eines wuͤrcklichen Hauptgebuͤrges
nach der 2ten Figur, und nehmen eben dieſe
Grund-Linie oder Sohle zu 32½ Lachter an,
ſo ſehen wir oͤfters, daß in einer Donlagen-
Diſtance von 43 Lachtern aufſteigend, die
Seigerteuffe an die 28 Lachter betraͤgt. Jch
fuͤhre dieſes nur zu dem Ende an, um meinen
Leſer die Sache begreiflich zu machen. Die
Erfahrung verſchiedener Gruben und Gebaͤu-
de wird die Sache noch deutlicher machen.
Befahre ich einen tiefen Stollen, der im
Ganggebuͤrge hineingetrieben iſt, ſo bringt
oͤfters derſelbe in 100 Lachter ſchon etliche
20. 30. bis 40. Lachter ſeiger Teuffe ein,
wenn dargegen ein eben ſo weit getriebener
tiefer Stollen auf Floͤtzen, ſie ſeynd Stein-
kohlen, Schiefern ꝛc. in 100 Lachtern oͤfters
kaum 10. 12. 15. biß 20. Lachter Teuffe ein-
bringt. Dieſe letztere Art iſt alſo allezeit, wie
man es nennet, mehr ſanft anſteigend, daher-
gegen Ganggebuͤrge mehr prallig und jaͤher
anſteigend ſind. Noch ein Hauptumſtand
bey denen uranfaͤnglichen Bergen iſt, daß ſie
jederzeit von Floͤtz-Gebuͤrgen von allen Sei-
ten umgeben ſind. Die Urſache davon,
werde in den folgenden Abſchnitt anfuͤhren,
wo ich von Floͤtzgebuͤrgen beſonders reden
werde. Man verarge es mir nicht, daß ich
ſage, daß alle von Anfang und Entſtehung
der Welt vorhanden geweſene Berge von
Floͤtzgebuͤrgen umgeben ſind, denn ſobald ich

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[100/0182] Anſteigen eines wuͤrcklichen Hauptgebuͤrges nach der 2ten Figur, und nehmen eben dieſe Grund-Linie oder Sohle zu 32½ Lachter an, ſo ſehen wir oͤfters, daß in einer Donlagen- Diſtance von 43 Lachtern aufſteigend, die Seigerteuffe an die 28 Lachter betraͤgt. Jch fuͤhre dieſes nur zu dem Ende an, um meinen Leſer die Sache begreiflich zu machen. Die Erfahrung verſchiedener Gruben und Gebaͤu- de wird die Sache noch deutlicher machen. Befahre ich einen tiefen Stollen, der im Ganggebuͤrge hineingetrieben iſt, ſo bringt oͤfters derſelbe in 100 Lachter ſchon etliche 20. 30. bis 40. Lachter ſeiger Teuffe ein, wenn dargegen ein eben ſo weit getriebener tiefer Stollen auf Floͤtzen, ſie ſeynd Stein- kohlen, Schiefern ꝛc. in 100 Lachtern oͤfters kaum 10. 12. 15. biß 20. Lachter Teuffe ein- bringt. Dieſe letztere Art iſt alſo allezeit, wie man es nennet, mehr ſanft anſteigend, daher- gegen Ganggebuͤrge mehr prallig und jaͤher anſteigend ſind. Noch ein Hauptumſtand bey denen uranfaͤnglichen Bergen iſt, daß ſie jederzeit von Floͤtz-Gebuͤrgen von allen Sei- ten umgeben ſind. Die Urſache davon, werde in den folgenden Abſchnitt anfuͤhren, wo ich von Floͤtzgebuͤrgen beſonders reden werde. Man verarge es mir nicht, daß ich ſage, daß alle von Anfang und Entſtehung der Welt vorhanden geweſene Berge von Floͤtzgebuͤrgen umgeben ſind, denn ſobald ich hier

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Zitationshilfe: Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/182>, abgerufen am 09.11.2024.