Ansteigen eines würcklichen Hauptgebürges nach der 2ten Figur, und nehmen eben diese Grund-Linie oder Sohle zu 321/2 Lachter an, so sehen wir öfters, daß in einer Donlagen- Distance von 43 Lachtern aufsteigend, die Seigerteuffe an die 28 Lachter beträgt. Jch führe dieses nur zu dem Ende an, um meinen Leser die Sache begreiflich zu machen. Die Erfahrung verschiedener Gruben und Gebäu- de wird die Sache noch deutlicher machen. Befahre ich einen tiefen Stollen, der im Ganggebürge hineingetrieben ist, so bringt öfters derselbe in 100 Lachter schon etliche 20. 30. bis 40. Lachter seiger Teuffe ein, wenn dargegen ein eben so weit getriebener tiefer Stollen auf Flötzen, sie seynd Stein- kohlen, Schiefern etc. in 100 Lachtern öfters kaum 10. 12. 15. biß 20. Lachter Teuffe ein- bringt. Diese letztere Art ist also allezeit, wie man es nennet, mehr sanft ansteigend, daher- gegen Ganggebürge mehr prallig und jäher ansteigend sind. Noch ein Hauptumstand bey denen uranfänglichen Bergen ist, daß sie jederzeit von Flötz-Gebürgen von allen Sei- ten umgeben sind. Die Ursache davon, werde in den folgenden Abschnitt anführen, wo ich von Flötzgebürgen besonders reden werde. Man verarge es mir nicht, daß ich sage, daß alle von Anfang und Entstehung der Welt vorhanden gewesene Berge von Flötzgebürgen umgeben sind, denn sobald ich
hier
Anſteigen eines wuͤrcklichen Hauptgebuͤrges nach der 2ten Figur, und nehmen eben dieſe Grund-Linie oder Sohle zu 32½ Lachter an, ſo ſehen wir oͤfters, daß in einer Donlagen- Diſtance von 43 Lachtern aufſteigend, die Seigerteuffe an die 28 Lachter betraͤgt. Jch fuͤhre dieſes nur zu dem Ende an, um meinen Leſer die Sache begreiflich zu machen. Die Erfahrung verſchiedener Gruben und Gebaͤu- de wird die Sache noch deutlicher machen. Befahre ich einen tiefen Stollen, der im Ganggebuͤrge hineingetrieben iſt, ſo bringt oͤfters derſelbe in 100 Lachter ſchon etliche 20. 30. bis 40. Lachter ſeiger Teuffe ein, wenn dargegen ein eben ſo weit getriebener tiefer Stollen auf Floͤtzen, ſie ſeynd Stein- kohlen, Schiefern ꝛc. in 100 Lachtern oͤfters kaum 10. 12. 15. biß 20. Lachter Teuffe ein- bringt. Dieſe letztere Art iſt alſo allezeit, wie man es nennet, mehr ſanft anſteigend, daher- gegen Ganggebuͤrge mehr prallig und jaͤher anſteigend ſind. Noch ein Hauptumſtand bey denen uranfaͤnglichen Bergen iſt, daß ſie jederzeit von Floͤtz-Gebuͤrgen von allen Sei- ten umgeben ſind. Die Urſache davon, werde in den folgenden Abſchnitt anfuͤhren, wo ich von Floͤtzgebuͤrgen beſonders reden werde. Man verarge es mir nicht, daß ich ſage, daß alle von Anfang und Entſtehung der Welt vorhanden geweſene Berge von Floͤtzgebuͤrgen umgeben ſind, denn ſobald ich
hier
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0182"n="100"/>
Anſteigen eines wuͤrcklichen Hauptgebuͤrges<lb/>
nach der 2ten <hirendition="#aq">Figur,</hi> und nehmen eben dieſe<lb/>
Grund-Linie oder Sohle zu 32½ Lachter an,<lb/>ſo ſehen wir oͤfters, daß in einer Donlagen-<lb/><hirendition="#aq">Diſtance</hi> von 43 Lachtern aufſteigend, die<lb/>
Seigerteuffe an die 28 Lachter betraͤgt. Jch<lb/>
fuͤhre dieſes nur zu dem Ende an, um meinen<lb/>
Leſer die Sache begreiflich zu machen. Die<lb/>
Erfahrung verſchiedener Gruben und Gebaͤu-<lb/>
de wird die Sache noch deutlicher machen.<lb/>
Befahre ich einen tiefen Stollen, der im<lb/>
Ganggebuͤrge hineingetrieben iſt, ſo bringt<lb/>
oͤfters derſelbe in 100 Lachter ſchon etliche<lb/>
20. 30. bis 40. Lachter ſeiger Teuffe ein,<lb/>
wenn dargegen ein eben ſo weit getriebener<lb/>
tiefer Stollen auf Floͤtzen, ſie ſeynd Stein-<lb/>
kohlen, Schiefern ꝛc. in 100 Lachtern oͤfters<lb/>
kaum 10. 12. 15. biß 20. Lachter Teuffe ein-<lb/>
bringt. Dieſe letztere Art iſt alſo allezeit, wie<lb/>
man es nennet, mehr ſanft anſteigend, daher-<lb/>
gegen Ganggebuͤrge mehr prallig und jaͤher<lb/>
anſteigend ſind. Noch ein Hauptumſtand<lb/>
bey denen uranfaͤnglichen Bergen iſt, daß ſie<lb/>
jederzeit von Floͤtz-Gebuͤrgen von allen Sei-<lb/>
ten umgeben ſind. Die Urſache davon,<lb/>
werde in den folgenden Abſchnitt anfuͤhren,<lb/>
wo ich von Floͤtzgebuͤrgen beſonders reden<lb/>
werde. Man verarge es mir nicht, daß ich<lb/>ſage, daß alle von Anfang und Entſtehung<lb/>
der Welt vorhanden geweſene Berge von<lb/>
Floͤtzgebuͤrgen umgeben ſind, denn ſobald ich<lb/><fwplace="bottom"type="catch">hier</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[100/0182]
Anſteigen eines wuͤrcklichen Hauptgebuͤrges
nach der 2ten Figur, und nehmen eben dieſe
Grund-Linie oder Sohle zu 32½ Lachter an,
ſo ſehen wir oͤfters, daß in einer Donlagen-
Diſtance von 43 Lachtern aufſteigend, die
Seigerteuffe an die 28 Lachter betraͤgt. Jch
fuͤhre dieſes nur zu dem Ende an, um meinen
Leſer die Sache begreiflich zu machen. Die
Erfahrung verſchiedener Gruben und Gebaͤu-
de wird die Sache noch deutlicher machen.
Befahre ich einen tiefen Stollen, der im
Ganggebuͤrge hineingetrieben iſt, ſo bringt
oͤfters derſelbe in 100 Lachter ſchon etliche
20. 30. bis 40. Lachter ſeiger Teuffe ein,
wenn dargegen ein eben ſo weit getriebener
tiefer Stollen auf Floͤtzen, ſie ſeynd Stein-
kohlen, Schiefern ꝛc. in 100 Lachtern oͤfters
kaum 10. 12. 15. biß 20. Lachter Teuffe ein-
bringt. Dieſe letztere Art iſt alſo allezeit, wie
man es nennet, mehr ſanft anſteigend, daher-
gegen Ganggebuͤrge mehr prallig und jaͤher
anſteigend ſind. Noch ein Hauptumſtand
bey denen uranfaͤnglichen Bergen iſt, daß ſie
jederzeit von Floͤtz-Gebuͤrgen von allen Sei-
ten umgeben ſind. Die Urſache davon,
werde in den folgenden Abſchnitt anfuͤhren,
wo ich von Floͤtzgebuͤrgen beſonders reden
werde. Man verarge es mir nicht, daß ich
ſage, daß alle von Anfang und Entſtehung
der Welt vorhanden geweſene Berge von
Floͤtzgebuͤrgen umgeben ſind, denn ſobald ich
hier
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/182>, abgerufen am 09.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.