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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Die Darstellung des Schweisseisens.
sind sie an die Stangen h h1 angeschlossen, welche mit ihren oberen
Enden an dem Gebälk aufgehängt sind, so dass sie leicht in jeder
Richtung schwingen können. In einer gewissen Höhe sind diese Stangen
an die Schubstangen l l1 angeschlossen, deren gegenüber liegende Enden
mit der Warze der Kurbelscheibe b verbunden sind und somit eine
hin- und hergehende Bewegung auf die Stangen h h1 wie auf die beiden
Rührhaken übertragen. Die Kurbelscheibe b empfängt ihre Bewegung
[Abbildung] Fig. 225.
[Abbildung] Fig. 226.
durch die Welle w von einer auf deren Ende befindlichen Riemen-
scheibe aus. Zur Lösung der Aufgabe nun, dass die beiden Rühr-
haken ausser der Vor- und Rückwärtsbewegung auch eine allmähliche
[Abbildung] Fig. 227.
Seitenbewegung ausführen und somit
nach und nach, wie bei der Hand-
arbeit, den ganzen Herd bearbeiten,
ist folgende Einrichtung getroffen.

Von der Welle w aus wird ver-
mittelst einer Schnecke das Schnecken-
rad a in ganz langsame Drehung ver-
setzt, und durch die Welle dieses
Schneckenrades wird diese Drehung
auf die zwei Kurbelscheiben c c1 über-
tragen. Von hier aus werden durch
Vermittelung der beiden Lenkstangen
m m1 die doppelarmigen Hebel g g1 in
hin- und hergehende Bewegung ver-
setzt, welche mit ihren gegabelten
Enden die senkrechten Stangen h h1,
an welchen die Rührstangen befestigt sind, umfassen und somit auch
jenen eine sehr langsam hin- und hergehende Bewegung (rechtwinklig
gegen die Hauptbewegung der Rührhaken) ertheilen. Da nun die Rühr-
haken innerhalb der schmalen Arbeitsthüren geführt sind, hier also
gewissermaassen ihren Drehungspunkt haben, wenn ihre Enden bewegt
werden, so müssen sie naturgemäss jede neue Vor- und Rückwärts-
bewegung in etwas anderer Richtung als die vorausgegangene aus-
führen; sie müssen, mit anderen Worten, ebenso wie bei der Hand-

Die Darstellung des Schweisseisens.
sind sie an die Stangen h h1 angeschlossen, welche mit ihren oberen
Enden an dem Gebälk aufgehängt sind, so dass sie leicht in jeder
Richtung schwingen können. In einer gewissen Höhe sind diese Stangen
an die Schubstangen l l1 angeschlossen, deren gegenüber liegende Enden
mit der Warze der Kurbelscheibe b verbunden sind und somit eine
hin- und hergehende Bewegung auf die Stangen h h1 wie auf die beiden
Rührhaken übertragen. Die Kurbelscheibe b empfängt ihre Bewegung
[Abbildung] Fig. 225.
[Abbildung] Fig. 226.
durch die Welle w von einer auf deren Ende befindlichen Riemen-
scheibe aus. Zur Lösung der Aufgabe nun, dass die beiden Rühr-
haken ausser der Vor- und Rückwärtsbewegung auch eine allmähliche
[Abbildung] Fig. 227.
Seitenbewegung ausführen und somit
nach und nach, wie bei der Hand-
arbeit, den ganzen Herd bearbeiten,
ist folgende Einrichtung getroffen.

Von der Welle w aus wird ver-
mittelst einer Schnecke das Schnecken-
rad a in ganz langsame Drehung ver-
setzt, und durch die Welle dieses
Schneckenrades wird diese Drehung
auf die zwei Kurbelscheiben c c1 über-
tragen. Von hier aus werden durch
Vermittelung der beiden Lenkstangen
m m1 die doppelarmigen Hebel g g1 in
hin- und hergehende Bewegung ver-
setzt, welche mit ihren gegabelten
Enden die senkrechten Stangen h h1,
an welchen die Rührstangen befestigt sind, umfassen und somit auch
jenen eine sehr langsam hin- und hergehende Bewegung (rechtwinklig
gegen die Hauptbewegung der Rührhaken) ertheilen. Da nun die Rühr-
haken innerhalb der schmalen Arbeitsthüren geführt sind, hier also
gewissermaassen ihren Drehungspunkt haben, wenn ihre Enden bewegt
werden, so müssen sie naturgemäss jede neue Vor- und Rückwärts-
bewegung in etwas anderer Richtung als die vorausgegangene aus-
führen; sie müssen, mit anderen Worten, ebenso wie bei der Hand-

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[792/0868] Die Darstellung des Schweisseisens. sind sie an die Stangen h h1 angeschlossen, welche mit ihren oberen Enden an dem Gebälk aufgehängt sind, so dass sie leicht in jeder Richtung schwingen können. In einer gewissen Höhe sind diese Stangen an die Schubstangen l l1 angeschlossen, deren gegenüber liegende Enden mit der Warze der Kurbelscheibe b verbunden sind und somit eine hin- und hergehende Bewegung auf die Stangen h h1 wie auf die beiden Rührhaken übertragen. Die Kurbelscheibe b empfängt ihre Bewegung [Abbildung Fig. 225.] [Abbildung Fig. 226.] durch die Welle w von einer auf deren Ende befindlichen Riemen- scheibe aus. Zur Lösung der Aufgabe nun, dass die beiden Rühr- haken ausser der Vor- und Rückwärtsbewegung auch eine allmähliche [Abbildung Fig. 227.] Seitenbewegung ausführen und somit nach und nach, wie bei der Hand- arbeit, den ganzen Herd bearbeiten, ist folgende Einrichtung getroffen. Von der Welle w aus wird ver- mittelst einer Schnecke das Schnecken- rad a in ganz langsame Drehung ver- setzt, und durch die Welle dieses Schneckenrades wird diese Drehung auf die zwei Kurbelscheiben c c1 über- tragen. Von hier aus werden durch Vermittelung der beiden Lenkstangen m m1 die doppelarmigen Hebel g g1 in hin- und hergehende Bewegung ver- setzt, welche mit ihren gegabelten Enden die senkrechten Stangen h h1, an welchen die Rührstangen befestigt sind, umfassen und somit auch jenen eine sehr langsam hin- und hergehende Bewegung (rechtwinklig gegen die Hauptbewegung der Rührhaken) ertheilen. Da nun die Rühr- haken innerhalb der schmalen Arbeitsthüren geführt sind, hier also gewissermaassen ihren Drehungspunkt haben, wenn ihre Enden bewegt werden, so müssen sie naturgemäss jede neue Vor- und Rückwärts- bewegung in etwas anderer Richtung als die vorausgegangene aus- führen; sie müssen, mit anderen Worten, ebenso wie bei der Hand-

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 792. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/868>, abgerufen am 18.06.2024.