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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Die Luppenquetschen und Luppenmühlen.
Stauchung der während des Auspressens zu einem prismatischen Blocke
geformten Luppe in der Längenrichtung ermöglicht.

Man giebt den Luppenquetschen einen Hub von 0.25 -- 0.30 m
am äussersten Ende. Die Länge des vorderen Hebelarmes beträgt bis
zum Drehungspunkte etwa 1.3 m, die Länge des hinteren Hebelarmes
etwa 2 m. Die Breite des vorderen Theiles ist ungefähr 0.5 m. Bei
60--100 Hüben per Minute und einem Arbeitsaufwande von 10--12
Pferdestärken ist eine solche Luppenquetsche im Stande, 12--16 Puddel-
öfen zu bedienen. 1)

Vor den Dampfhämmern oder Stirnhämmern, welche zu demselben
Zwecke wie die Luppenquetschen benutzt werden können, haben die
letzteren den Vortheil der billigeren Anlage, einfacheren Bedienung
und geringerer Reparaturbedürftigkeit voraus. Andererseits ist die
Grösse der zu zängenden (auszuquetschenden) Luppen an gewisse

[Abbildung] Fig. 211.
Grenzen gebunden, und das Auspressen selbst erfolgt, wie wenigstens
behauptet wird und sich leicht begründen lassen würde, weniger voll-
ständig als beim Zängen unter dem Hammer.

Luppenmühlen sind ziemlich selten in Anwendung. Sie sind zweifel-
los häufigeren Reparaturen als die Quetschen unterworfen, während
die Nachtheile der letzteren, insbesondere die Nothwendigkeit, eine be-
stimmte Grösse der Luppen inne zu halten, noch schärfer hervortreten.
Es wird aus diesen Gründen gerechtfertigt erscheinen, wenn hinsicht-
lich der besonderen Einrichtung derselben auf die gegebene Literatur, ins-
besondere auf v. Hauer, Hüttenwesensmaschinen sowie auf Wedding,
Darstellung des schmiedbaren Eisens verwiesen wird, in welchen beiden
Werken die meisten oder sämmtliche vorgeschlagenen Constructionen
dieser Maschinen mit ausreichender Ausführlichkeit besprochen wor-
den sind.

1) v. Hauer, Hüttenwesensmaschinen.

Die Luppenquetschen und Luppenmühlen.
Stauchung der während des Auspressens zu einem prismatischen Blocke
geformten Luppe in der Längenrichtung ermöglicht.

Man giebt den Luppenquetschen einen Hub von 0.25 — 0.30 m
am äussersten Ende. Die Länge des vorderen Hebelarmes beträgt bis
zum Drehungspunkte etwa 1.3 m, die Länge des hinteren Hebelarmes
etwa 2 m. Die Breite des vorderen Theiles ist ungefähr 0.5 m. Bei
60—100 Hüben per Minute und einem Arbeitsaufwande von 10—12
Pferdestärken ist eine solche Luppenquetsche im Stande, 12—16 Puddel-
öfen zu bedienen. 1)

Vor den Dampfhämmern oder Stirnhämmern, welche zu demselben
Zwecke wie die Luppenquetschen benutzt werden können, haben die
letzteren den Vortheil der billigeren Anlage, einfacheren Bedienung
und geringerer Reparaturbedürftigkeit voraus. Andererseits ist die
Grösse der zu zängenden (auszuquetschenden) Luppen an gewisse

[Abbildung] Fig. 211.
Grenzen gebunden, und das Auspressen selbst erfolgt, wie wenigstens
behauptet wird und sich leicht begründen lassen würde, weniger voll-
ständig als beim Zängen unter dem Hammer.

Luppenmühlen sind ziemlich selten in Anwendung. Sie sind zweifel-
los häufigeren Reparaturen als die Quetschen unterworfen, während
die Nachtheile der letzteren, insbesondere die Nothwendigkeit, eine be-
stimmte Grösse der Luppen inne zu halten, noch schärfer hervortreten.
Es wird aus diesen Gründen gerechtfertigt erscheinen, wenn hinsicht-
lich der besonderen Einrichtung derselben auf die gegebene Literatur, ins-
besondere auf v. Hauer, Hüttenwesensmaschinen sowie auf Wedding,
Darstellung des schmiedbaren Eisens verwiesen wird, in welchen beiden
Werken die meisten oder sämmtliche vorgeschlagenen Constructionen
dieser Maschinen mit ausreichender Ausführlichkeit besprochen wor-
den sind.

1) v. Hauer, Hüttenwesensmaschinen.
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[739/0811] Die Luppenquetschen und Luppenmühlen. Stauchung der während des Auspressens zu einem prismatischen Blocke geformten Luppe in der Längenrichtung ermöglicht. Man giebt den Luppenquetschen einen Hub von 0.25 — 0.30 m am äussersten Ende. Die Länge des vorderen Hebelarmes beträgt bis zum Drehungspunkte etwa 1.3 m, die Länge des hinteren Hebelarmes etwa 2 m. Die Breite des vorderen Theiles ist ungefähr 0.5 m. Bei 60—100 Hüben per Minute und einem Arbeitsaufwande von 10—12 Pferdestärken ist eine solche Luppenquetsche im Stande, 12—16 Puddel- öfen zu bedienen. 1) Vor den Dampfhämmern oder Stirnhämmern, welche zu demselben Zwecke wie die Luppenquetschen benutzt werden können, haben die letzteren den Vortheil der billigeren Anlage, einfacheren Bedienung und geringerer Reparaturbedürftigkeit voraus. Andererseits ist die Grösse der zu zängenden (auszuquetschenden) Luppen an gewisse [Abbildung Fig. 211.] Grenzen gebunden, und das Auspressen selbst erfolgt, wie wenigstens behauptet wird und sich leicht begründen lassen würde, weniger voll- ständig als beim Zängen unter dem Hammer. Luppenmühlen sind ziemlich selten in Anwendung. Sie sind zweifel- los häufigeren Reparaturen als die Quetschen unterworfen, während die Nachtheile der letzteren, insbesondere die Nothwendigkeit, eine be- stimmte Grösse der Luppen inne zu halten, noch schärfer hervortreten. Es wird aus diesen Gründen gerechtfertigt erscheinen, wenn hinsicht- lich der besonderen Einrichtung derselben auf die gegebene Literatur, ins- besondere auf v. Hauer, Hüttenwesensmaschinen sowie auf Wedding, Darstellung des schmiedbaren Eisens verwiesen wird, in welchen beiden Werken die meisten oder sämmtliche vorgeschlagenen Constructionen dieser Maschinen mit ausreichender Ausführlichkeit besprochen wor- den sind. 1) v. Hauer, Hüttenwesensmaschinen.

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 739. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/811>, abgerufen am 04.12.2024.