n n sind die durchgehenden Löcher für die schon oben erwähnten Verbindungsschrauben zweier zu einander gehörenden Ständer, b b sind eingegossene Nuthen, zur Befestigung von Eisenstäben dienend, welche, von einem zum andern Ständer hinüberreichend, einen Bestandtheil der Vorrichtungen für die Unterstützung des Walzstückes vor und nach dem Hindurchgehen bilden.
Bei einer Lagerung der Oberwalze wie in Fig. 185 wird offenbar die Zapfenreibung der Oberwalze um so grösser werden, je stärker man die Stellschraube e anzieht, um eine genaue Lagerung zu erzielen. Dieser Nachtheil fällt weg, wenn man der Lagerung eine Einrichtung giebt, wie sie in Fig. 189 dargestellt und bei neueren Walzwerken vielfach zur Anwendung gekommen ist. 1) Hier hängt nur die obere Hälfte des Lagers an den Schrauben h, und die untere Hälfte ist
[Abbildung]
Fig. 189.
mit besonderen Schrauben an dieser befestigt. Offenbar bleibt nun- mehr der von der Druckschraube ausgeübte Druck vollständig ohne Einfluss auf die Zapfenreibung.
Eine andere bei neueren Walzwerken sehr gebräuchliche Ab- weichung von der oben beschriebenen Einrichtung eines Walzenständers ist das Weglassen der Falze t (Fig. 188), gegen welche die Vorsprünge der Lager sich stemmen. Die Feststellung der Lager erfolgt in diesem Falle durch Spannbügel, welche eine genaue Regelung der Stellung ermöglichen. Die Abbildungen Fig. 190--192, welche zugleich die Construction eines grösseren Triowalzenständers veranschaulichen 2), lassen jene Einrichtung erkennen. a a ... sind die schmiedeeisernen Spann- bügel. Ein durch den Ständer hindurchgesteckter Bolzen, dessen vier- kantig geschmiedeter Kopf an der gegenüberliegenden Seite in einer
1) Nach dem Vorschlage von R. M. Daelen, Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1872, S. 661.
2) "Stahl und Eisen" 1881, Heft 2, Blatt 4.
Die Maschinen für die Verdichtung und Formgebung.
n n sind die durchgehenden Löcher für die schon oben erwähnten Verbindungsschrauben zweier zu einander gehörenden Ständer, b b sind eingegossene Nuthen, zur Befestigung von Eisenstäben dienend, welche, von einem zum andern Ständer hinüberreichend, einen Bestandtheil der Vorrichtungen für die Unterstützung des Walzstückes vor und nach dem Hindurchgehen bilden.
Bei einer Lagerung der Oberwalze wie in Fig. 185 wird offenbar die Zapfenreibung der Oberwalze um so grösser werden, je stärker man die Stellschraube e anzieht, um eine genaue Lagerung zu erzielen. Dieser Nachtheil fällt weg, wenn man der Lagerung eine Einrichtung giebt, wie sie in Fig. 189 dargestellt und bei neueren Walzwerken vielfach zur Anwendung gekommen ist. 1) Hier hängt nur die obere Hälfte des Lagers an den Schrauben h, und die untere Hälfte ist
[Abbildung]
Fig. 189.
mit besonderen Schrauben an dieser befestigt. Offenbar bleibt nun- mehr der von der Druckschraube ausgeübte Druck vollständig ohne Einfluss auf die Zapfenreibung.
Eine andere bei neueren Walzwerken sehr gebräuchliche Ab- weichung von der oben beschriebenen Einrichtung eines Walzenständers ist das Weglassen der Falze t (Fig. 188), gegen welche die Vorsprünge der Lager sich stemmen. Die Feststellung der Lager erfolgt in diesem Falle durch Spannbügel, welche eine genaue Regelung der Stellung ermöglichen. Die Abbildungen Fig. 190—192, welche zugleich die Construction eines grösseren Triowalzenständers veranschaulichen 2), lassen jene Einrichtung erkennen. a a … sind die schmiedeeisernen Spann- bügel. Ein durch den Ständer hindurchgesteckter Bolzen, dessen vier- kantig geschmiedeter Kopf an der gegenüberliegenden Seite in einer
1) Nach dem Vorschlage von R. M. Daelen, Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1872, S. 661.
2) „Stahl und Eisen“ 1881, Heft 2, Blatt 4.
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Die Maschinen für die Verdichtung und Formgebung.
n n sind die durchgehenden Löcher für die schon oben erwähnten
Verbindungsschrauben zweier zu einander gehörenden Ständer, b b sind
eingegossene Nuthen, zur Befestigung von Eisenstäben dienend, welche,
von einem zum andern Ständer hinüberreichend, einen Bestandtheil
der Vorrichtungen für die Unterstützung des Walzstückes vor und nach
dem Hindurchgehen bilden.
Bei einer Lagerung der Oberwalze wie in Fig. 185 wird offenbar
die Zapfenreibung der Oberwalze um so grösser werden, je stärker
man die Stellschraube e anzieht, um eine genaue Lagerung zu erzielen.
Dieser Nachtheil fällt weg, wenn man der Lagerung eine Einrichtung
giebt, wie sie in Fig. 189 dargestellt und bei neueren Walzwerken
vielfach zur Anwendung gekommen ist. 1) Hier hängt nur die obere
Hälfte des Lagers an den Schrauben h, und die untere Hälfte ist
[Abbildung Fig. 189.]
mit besonderen Schrauben an dieser befestigt. Offenbar bleibt nun-
mehr der von der Druckschraube ausgeübte Druck vollständig ohne
Einfluss auf die Zapfenreibung.
Eine andere bei neueren Walzwerken sehr gebräuchliche Ab-
weichung von der oben beschriebenen Einrichtung eines Walzenständers
ist das Weglassen der Falze t (Fig. 188), gegen welche die Vorsprünge
der Lager sich stemmen. Die Feststellung der Lager erfolgt in diesem
Falle durch Spannbügel, welche eine genaue Regelung der Stellung
ermöglichen. Die Abbildungen Fig. 190—192, welche zugleich die
Construction eines grösseren Triowalzenständers veranschaulichen 2), lassen
jene Einrichtung erkennen. a a … sind die schmiedeeisernen Spann-
bügel. Ein durch den Ständer hindurchgesteckter Bolzen, dessen vier-
kantig geschmiedeter Kopf an der gegenüberliegenden Seite in einer
1) Nach dem Vorschlage von R. M. Daelen, Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing.
1872, S. 661.
2) „Stahl und Eisen“ 1881, Heft 2, Blatt 4.
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 706. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/776>, abgerufen am 24.12.2024.
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