gehen soll und je dünner die Walzstücke sind, desto geringer kann der Walzendurchmesser sein. Mit dem Durchmesser verringern und erhöhen sich das Gewicht, die Herstellungskosten und die Zapfen- reibung. Versuche, die Walzen hohl zu giessen, um bei bestimmtem Durchmesser ein geringeres Gewicht zu erhalten, sind bis jetzt auf vereinzelte Fälle beschränkt geblieben. Es ist zu befürchten, dass die Widerstandsfähigkeit der Walzenzapfen gegen das Abbrechen durch das Hohlgiessen allzu sehr beeinträchtigt werden würde.
Selten findet man bei den Eisenwalzwerken geringere Walzen- durchmesser als 200 mm, und grössere als 800 mm.
Je grösser der Walzendurchmesser ist, desto grösser kann auch die Länge des Walzenbundes sein, ohne dass die Gefahr für das Ab- brechen der Walze oder eine starke Durchbiegung allzu nahe tritt. Bei Blechwalzwerken ist diese Länge zugleich von der Breite der zu walzen- den Bleche abhängig, und bei sehr breiten Blechen muss dieser Um- stand mitunter auch für den Walzendurchmesser den Ausschlag geben, damit die lange Walze nicht zu schwach ausfalle; bei Kaliberwalzen kommt die Anzahl und Breite der Kaliber in Betracht, welche die Walze erhalten soll. Gewöhnlich schwankt, entsprechend diesen ver- schiedenen Verhältnissen, die Bundlänge der Eisenwalzen zwischen 500 mm bei den kleinsten und 1400 mm bei den grössten und im Durch- messer stärksten Walzen.
Bei Kaliberwalzen pflegt man die am tiefsten eingeschnittenen Kaliber in die Nähe der Walzenzapfen zu verlegen, wo sie am wenig- sten die Festigkeit der Walze gegen das Abbrechen beeinträchtigen.
Für die Bemessung des Zapfendurchmessers giebt Hauer die Formel
[Formel 1]
, worin d den Zapfen- und D den Walzendurchmesser bezeichnet. Die Länge l der Lagerschalen ist durchschnittlich 1 =
[Formel 2]
; für die gesammte Länge des Laufzapfens giebt man dieser Abmessung noch 10--20 mm zu.
Den Durchmesser der Kupplungszapfen nimmt man bei kleinen Walzen um einige Millimeter, bei sehr grossen Walzen um mehrere Centimeter kleiner als den der Laufzapfen; die Länge der Kupplungs- zapfen pflegt 0.7--0.9 ihres Durchmessers zu betragen.
Die Walzenständer nebst Zubehör.
Die Ständer haben die Form eines starken gusseisernen Rahmens, in welchem die Lager der beiden, beziehentlich der drei Walzen in geeigneter Weise befestigt sind.
Das Lager der Unterwalze ruht in jedem Falle im Fusse des Ständers und besteht gewöhnlich nur aus der unteren Lagerhälfte, da ein Anheben der Unterwalze aus ihrem Lager durch den von oben her wirkenden Druck von selbst ausgeschlossen ist. Anders ist es hin- sichtlich der Lagerung der Oberwalze. Auf diese wirkt von unten her während des Hindurchgehens des Walzstückes der Widerstand des-
Walzwerke. Die Walzenständer nebst Zubehör.
gehen soll und je dünner die Walzstücke sind, desto geringer kann der Walzendurchmesser sein. Mit dem Durchmesser verringern und erhöhen sich das Gewicht, die Herstellungskosten und die Zapfen- reibung. Versuche, die Walzen hohl zu giessen, um bei bestimmtem Durchmesser ein geringeres Gewicht zu erhalten, sind bis jetzt auf vereinzelte Fälle beschränkt geblieben. Es ist zu befürchten, dass die Widerstandsfähigkeit der Walzenzapfen gegen das Abbrechen durch das Hohlgiessen allzu sehr beeinträchtigt werden würde.
Selten findet man bei den Eisenwalzwerken geringere Walzen- durchmesser als 200 mm, und grössere als 800 mm.
Je grösser der Walzendurchmesser ist, desto grösser kann auch die Länge des Walzenbundes sein, ohne dass die Gefahr für das Ab- brechen der Walze oder eine starke Durchbiegung allzu nahe tritt. Bei Blechwalzwerken ist diese Länge zugleich von der Breite der zu walzen- den Bleche abhängig, und bei sehr breiten Blechen muss dieser Um- stand mitunter auch für den Walzendurchmesser den Ausschlag geben, damit die lange Walze nicht zu schwach ausfalle; bei Kaliberwalzen kommt die Anzahl und Breite der Kaliber in Betracht, welche die Walze erhalten soll. Gewöhnlich schwankt, entsprechend diesen ver- schiedenen Verhältnissen, die Bundlänge der Eisenwalzen zwischen 500 mm bei den kleinsten und 1400 mm bei den grössten und im Durch- messer stärksten Walzen.
Bei Kaliberwalzen pflegt man die am tiefsten eingeschnittenen Kaliber in die Nähe der Walzenzapfen zu verlegen, wo sie am wenig- sten die Festigkeit der Walze gegen das Abbrechen beeinträchtigen.
Für die Bemessung des Zapfendurchmessers giebt Hauer die Formel
[Formel 1]
, worin d den Zapfen- und D den Walzendurchmesser bezeichnet. Die Länge l der Lagerschalen ist durchschnittlich 1 =
[Formel 2]
; für die gesammte Länge des Laufzapfens giebt man dieser Abmessung noch 10—20 mm zu.
Den Durchmesser der Kupplungszapfen nimmt man bei kleinen Walzen um einige Millimeter, bei sehr grossen Walzen um mehrere Centimeter kleiner als den der Laufzapfen; die Länge der Kupplungs- zapfen pflegt 0.7—0.9 ihres Durchmessers zu betragen.
Die Walzenständer nebst Zubehör.
Die Ständer haben die Form eines starken gusseisernen Rahmens, in welchem die Lager der beiden, beziehentlich der drei Walzen in geeigneter Weise befestigt sind.
Das Lager der Unterwalze ruht in jedem Falle im Fusse des Ständers und besteht gewöhnlich nur aus der unteren Lagerhälfte, da ein Anheben der Unterwalze aus ihrem Lager durch den von oben her wirkenden Druck von selbst ausgeschlossen ist. Anders ist es hin- sichtlich der Lagerung der Oberwalze. Auf diese wirkt von unten her während des Hindurchgehens des Walzstückes der Widerstand des-
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Walzwerke. Die Walzenständer nebst Zubehör.
gehen soll und je dünner die Walzstücke sind, desto geringer kann
der Walzendurchmesser sein. Mit dem Durchmesser verringern und
erhöhen sich das Gewicht, die Herstellungskosten und die Zapfen-
reibung. Versuche, die Walzen hohl zu giessen, um bei bestimmtem
Durchmesser ein geringeres Gewicht zu erhalten, sind bis jetzt auf
vereinzelte Fälle beschränkt geblieben. Es ist zu befürchten, dass die
Widerstandsfähigkeit der Walzenzapfen gegen das Abbrechen durch
das Hohlgiessen allzu sehr beeinträchtigt werden würde.
Selten findet man bei den Eisenwalzwerken geringere Walzen-
durchmesser als 200 mm, und grössere als 800 mm.
Je grösser der Walzendurchmesser ist, desto grösser kann auch
die Länge des Walzenbundes sein, ohne dass die Gefahr für das Ab-
brechen der Walze oder eine starke Durchbiegung allzu nahe tritt. Bei
Blechwalzwerken ist diese Länge zugleich von der Breite der zu walzen-
den Bleche abhängig, und bei sehr breiten Blechen muss dieser Um-
stand mitunter auch für den Walzendurchmesser den Ausschlag geben,
damit die lange Walze nicht zu schwach ausfalle; bei Kaliberwalzen
kommt die Anzahl und Breite der Kaliber in Betracht, welche die
Walze erhalten soll. Gewöhnlich schwankt, entsprechend diesen ver-
schiedenen Verhältnissen, die Bundlänge der Eisenwalzen zwischen
500 mm bei den kleinsten und 1400 mm bei den grössten und im Durch-
messer stärksten Walzen.
Bei Kaliberwalzen pflegt man die am tiefsten eingeschnittenen
Kaliber in die Nähe der Walzenzapfen zu verlegen, wo sie am wenig-
sten die Festigkeit der Walze gegen das Abbrechen beeinträchtigen.
Für die Bemessung des Zapfendurchmessers giebt Hauer die
Formel
[FORMEL],
worin d den Zapfen- und D den Walzendurchmesser bezeichnet. Die
Länge l der Lagerschalen ist durchschnittlich 1 = [FORMEL]; für die gesammte
Länge des Laufzapfens giebt man dieser Abmessung noch 10—20 mm zu.
Den Durchmesser der Kupplungszapfen nimmt man bei kleinen
Walzen um einige Millimeter, bei sehr grossen Walzen um mehrere
Centimeter kleiner als den der Laufzapfen; die Länge der Kupplungs-
zapfen pflegt 0.7—0.9 ihres Durchmessers zu betragen.
Die Walzenständer nebst Zubehör.
Die Ständer haben die Form eines starken gusseisernen Rahmens,
in welchem die Lager der beiden, beziehentlich der drei Walzen in
geeigneter Weise befestigt sind.
Das Lager der Unterwalze ruht in jedem Falle im Fusse des
Ständers und besteht gewöhnlich nur aus der unteren Lagerhälfte, da
ein Anheben der Unterwalze aus ihrem Lager durch den von oben
her wirkenden Druck von selbst ausgeschlossen ist. Anders ist es hin-
sichtlich der Lagerung der Oberwalze. Auf diese wirkt von unten her
während des Hindurchgehens des Walzstückes der Widerstand des-
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 703. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/773>, abgerufen am 18.12.2024.
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