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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Die Festigkeitseigenschaften.
wird die Festigkeit regelmässig gesteigert, die Dehnungs-
fähigkeit fast immer verringert
. Von zwei aus demselben
Materiale geschmiedeten oder gewalzten Stäben mit verschiedenen Quer-
schnitten wird demnach der durch eine länger fortgesetzte Bearbeitung
auf einen dünneren Querschnitt ausgestreckte Stab die grössere Festig-
keit per qmm besitzen und eine geringere Dehnung beim Zerreissen
zeigen als der dickere.

Beispiele.1)

[Tabelle]

Bei der Verarbeitung (dem Ausstrecken) des Eisens im
kalten Zustande wird neben der Härte (S. 644) die Festig-
keit, die Elasticitätsgrenze und, sofern die Verarbeitung
ein gewisses Maass nicht überschreitet, auch die Elasti-
cität erhöht, die Dehnungsfähigkeit aber erheblich ver-
ringert; durch Ausglühen lassen sich diese Eigenschaften
auf das ursprüngliche Maass zurückführen
.

Es ist z. B. bekannt, dass kalt gezogene Eisendrähte eine bedeu-
tend grössere Festigkeit besitzen als geglühte; aber ihre Elasticitäts-
grenze fällt schliesslich nahe mit der Festigkeit zusammen und ein
weiteres Ausziehen derselben ist deshalb ohne vorausgegangenes Glühen
nicht möglich. Wertheim2) fand:

[Tabelle]

1) Nach Brauns, "Stahl und Eisen" 1883, S. 4.
2) Annales de chimie et de physique, ser. III, tome 12.

Die Festigkeitseigenschaften.
wird die Festigkeit regelmässig gesteigert, die Dehnungs-
fähigkeit fast immer verringert
. Von zwei aus demselben
Materiale geschmiedeten oder gewalzten Stäben mit verschiedenen Quer-
schnitten wird demnach der durch eine länger fortgesetzte Bearbeitung
auf einen dünneren Querschnitt ausgestreckte Stab die grössere Festig-
keit per qmm besitzen und eine geringere Dehnung beim Zerreissen
zeigen als der dickere.

Beispiele.1)

[Tabelle]

Bei der Verarbeitung (dem Ausstrecken) des Eisens im
kalten Zustande wird neben der Härte (S. 644) die Festig-
keit, die Elasticitätsgrenze und, sofern die Verarbeitung
ein gewisses Maass nicht überschreitet, auch die Elasti-
cität erhöht, die Dehnungsfähigkeit aber erheblich ver-
ringert; durch Ausglühen lassen sich diese Eigenschaften
auf das ursprüngliche Maass zurückführen
.

Es ist z. B. bekannt, dass kalt gezogene Eisendrähte eine bedeu-
tend grössere Festigkeit besitzen als geglühte; aber ihre Elasticitäts-
grenze fällt schliesslich nahe mit der Festigkeit zusammen und ein
weiteres Ausziehen derselben ist deshalb ohne vorausgegangenes Glühen
nicht möglich. Wertheim2) fand:

[Tabelle]

1) Nach Brauns, „Stahl und Eisen“ 1883, S. 4.
2) Annales de chimie et de physique, sér. III, tome 12.
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[655/0723] Die Festigkeitseigenschaften. wird die Festigkeit regelmässig gesteigert, die Dehnungs- fähigkeit fast immer verringert. Von zwei aus demselben Materiale geschmiedeten oder gewalzten Stäben mit verschiedenen Quer- schnitten wird demnach der durch eine länger fortgesetzte Bearbeitung auf einen dünneren Querschnitt ausgestreckte Stab die grössere Festig- keit per qmm besitzen und eine geringere Dehnung beim Zerreissen zeigen als der dickere. Beispiele. 1) Bei der Verarbeitung (dem Ausstrecken) des Eisens im kalten Zustande wird neben der Härte (S. 644) die Festig- keit, die Elasticitätsgrenze und, sofern die Verarbeitung ein gewisses Maass nicht überschreitet, auch die Elasti- cität erhöht, die Dehnungsfähigkeit aber erheblich ver- ringert; durch Ausglühen lassen sich diese Eigenschaften auf das ursprüngliche Maass zurückführen. Es ist z. B. bekannt, dass kalt gezogene Eisendrähte eine bedeu- tend grössere Festigkeit besitzen als geglühte; aber ihre Elasticitäts- grenze fällt schliesslich nahe mit der Festigkeit zusammen und ein weiteres Ausziehen derselben ist deshalb ohne vorausgegangenes Glühen nicht möglich. Wertheim 2) fand: 1) Nach Brauns, „Stahl und Eisen“ 1883, S. 4. 2) Annales de chimie et de physique, sér. III, tome 12.

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 655. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/723>, abgerufen am 23.12.2024.