der Wassergehalt, je trockener also das betreffende Holz ist. Als Durch- schnittswerthe kann man annehmen 1):
für vollständig trockenes Holz (ohne jeden Wassergehalt) 3800 W.-E.
" lufttrockenes Holz mit 20 Proc. Wasser 2900 W.-E.
Darren des Holzes. Der selbst im lufttrockenen Holze noch ziemlich beträchtliche Wassergehalt verringert nicht allein, wie sich aus Vorstehendem ergiebt, nicht unbeträchtlich die Wärmeleistungsfähigkeit des Holzes, sondern auch, indem er in die Verbrennungserzeugnisse übergeht und hier Wärme aufnimmt, in sehr erheblicher Weise die bei der Verbrennung des Holzes erreichbare Temperatur. Für Processe, zu deren Durchführung eine hohe Temperatur Bedingung ist, lässt sich das Holz demnach nur verwenden, wenn man ihm durch einen künstlichen Trocknungsprocess bei einer Temperatur von etwas über 100°C. die grössere Menge des ihm im lufttrockenen Zustande noch gebliebenen Wassers entzieht. Hierdurch allerdings werden die Kosten des Brenn- materiales nicht unerheblich gesteigert.
Man benutzt zum Darren gemauerte Kammern, welche in irgend einer Weise auf die erforderliche Temperatur erhitzt werden und in welchen das Holz, welches am zweckmässigsten auf leichten eisernen Wagen sich befindet, bis zur beendigten Trocknung belassen wird. Für genügenden Luftwechsel zur Ableitung der sich bildenden Wasserdämpfe muss natürlich gesorgt werden. In einzelnen Fällen benutzt man erhitzten Gebläsewind zum Trocknen, welcher durch Röhren in die Kammern geführt wird; in anderen bringt man an einer passenden Stelle der Kammer eine Rostfeuerung an und führt die Verbrennungs- gase durch die Kammer selbst hindurch, wobei sie das aus dem Holze verflüchtigte Wasser mitnehmen; oder man legt ein System eiserner Röhren in die Kammer, durch welches die Verbrennungsgase hindurch- ziehen, solcherart mittelbar die Kammer erwärmend.
Infolge der raschen Ausdehnung der Verkehrsmittel verliert das immerhin ziemlich kostspielige Holz als Brennstoff für die Eisenindustrie von Jahr zu Jahr an Wichtigkeit und wird durch mineralische Brenn- stoffe selbst in solchen Gegenden ersetzt, wohin diese aus entlegeneren Gegenden geschafft werden müssen.
2. Die Holzkohle.
Darstellung.
Wenn man Holz bei Luftabschluss auf eine Temperatur von über 150°C. erhitzt, so tritt, wie schon erwähnt, Zersetzung ein, sauerstoff- haltige Destillationserzeugnisse werden verflüchtigt und das Holz wird braun; steigert man die Temperatur auf 300--350°C., so entweichen theerige Bildungen, Holzessig, aber auch Kohlenoxyd nebst Kohlensäure, und als schwarzer Rückstand hinterbleibt die bekannte Holzkohle.
Für die Durchführung des Verkohlungsprocesses giebt es im Wesent- lichen drei Methoden.
1)Th. Erhard, Tabellen zur Feuerungskunde, Freiberg 1878.
Die Holzkohle.
der Wassergehalt, je trockener also das betreffende Holz ist. Als Durch- schnittswerthe kann man annehmen 1):
für vollständig trockenes Holz (ohne jeden Wassergehalt) 3800 W.-E.
„ lufttrockenes Holz mit 20 Proc. Wasser 2900 W.-E.
Darren des Holzes. Der selbst im lufttrockenen Holze noch ziemlich beträchtliche Wassergehalt verringert nicht allein, wie sich aus Vorstehendem ergiebt, nicht unbeträchtlich die Wärmeleistungsfähigkeit des Holzes, sondern auch, indem er in die Verbrennungserzeugnisse übergeht und hier Wärme aufnimmt, in sehr erheblicher Weise die bei der Verbrennung des Holzes erreichbare Temperatur. Für Processe, zu deren Durchführung eine hohe Temperatur Bedingung ist, lässt sich das Holz demnach nur verwenden, wenn man ihm durch einen künstlichen Trocknungsprocess bei einer Temperatur von etwas über 100°C. die grössere Menge des ihm im lufttrockenen Zustande noch gebliebenen Wassers entzieht. Hierdurch allerdings werden die Kosten des Brenn- materiales nicht unerheblich gesteigert.
Man benutzt zum Darren gemauerte Kammern, welche in irgend einer Weise auf die erforderliche Temperatur erhitzt werden und in welchen das Holz, welches am zweckmässigsten auf leichten eisernen Wagen sich befindet, bis zur beendigten Trocknung belassen wird. Für genügenden Luftwechsel zur Ableitung der sich bildenden Wasserdämpfe muss natürlich gesorgt werden. In einzelnen Fällen benutzt man erhitzten Gebläsewind zum Trocknen, welcher durch Röhren in die Kammern geführt wird; in anderen bringt man an einer passenden Stelle der Kammer eine Rostfeuerung an und führt die Verbrennungs- gase durch die Kammer selbst hindurch, wobei sie das aus dem Holze verflüchtigte Wasser mitnehmen; oder man legt ein System eiserner Röhren in die Kammer, durch welches die Verbrennungsgase hindurch- ziehen, solcherart mittelbar die Kammer erwärmend.
Infolge der raschen Ausdehnung der Verkehrsmittel verliert das immerhin ziemlich kostspielige Holz als Brennstoff für die Eisenindustrie von Jahr zu Jahr an Wichtigkeit und wird durch mineralische Brenn- stoffe selbst in solchen Gegenden ersetzt, wohin diese aus entlegeneren Gegenden geschafft werden müssen.
2. Die Holzkohle.
Darstellung.
Wenn man Holz bei Luftabschluss auf eine Temperatur von über 150°C. erhitzt, so tritt, wie schon erwähnt, Zersetzung ein, sauerstoff- haltige Destillationserzeugnisse werden verflüchtigt und das Holz wird braun; steigert man die Temperatur auf 300—350°C., so entweichen theerige Bildungen, Holzessig, aber auch Kohlenoxyd nebst Kohlensäure, und als schwarzer Rückstand hinterbleibt die bekannte Holzkohle.
Für die Durchführung des Verkohlungsprocesses giebt es im Wesent- lichen drei Methoden.
1)Th. Erhard, Tabellen zur Feuerungskunde, Freiberg 1878.
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Die Holzkohle.
der Wassergehalt, je trockener also das betreffende Holz ist. Als Durch-
schnittswerthe kann man annehmen 1):
für vollständig trockenes Holz (ohne jeden Wassergehalt) 3800 W.-E.
„ lufttrockenes Holz mit 20 Proc. Wasser 2900 W.-E.
Darren des Holzes. Der selbst im lufttrockenen Holze noch
ziemlich beträchtliche Wassergehalt verringert nicht allein, wie sich aus
Vorstehendem ergiebt, nicht unbeträchtlich die Wärmeleistungsfähigkeit
des Holzes, sondern auch, indem er in die Verbrennungserzeugnisse
übergeht und hier Wärme aufnimmt, in sehr erheblicher Weise die bei
der Verbrennung des Holzes erreichbare Temperatur. Für Processe, zu
deren Durchführung eine hohe Temperatur Bedingung ist, lässt sich das
Holz demnach nur verwenden, wenn man ihm durch einen künstlichen
Trocknungsprocess bei einer Temperatur von etwas über 100°C. die
grössere Menge des ihm im lufttrockenen Zustande noch gebliebenen
Wassers entzieht. Hierdurch allerdings werden die Kosten des Brenn-
materiales nicht unerheblich gesteigert.
Man benutzt zum Darren gemauerte Kammern, welche in irgend
einer Weise auf die erforderliche Temperatur erhitzt werden und in
welchen das Holz, welches am zweckmässigsten auf leichten eisernen
Wagen sich befindet, bis zur beendigten Trocknung belassen wird. Für
genügenden Luftwechsel zur Ableitung der sich bildenden Wasserdämpfe
muss natürlich gesorgt werden. In einzelnen Fällen benutzt man
erhitzten Gebläsewind zum Trocknen, welcher durch Röhren in die
Kammern geführt wird; in anderen bringt man an einer passenden
Stelle der Kammer eine Rostfeuerung an und führt die Verbrennungs-
gase durch die Kammer selbst hindurch, wobei sie das aus dem Holze
verflüchtigte Wasser mitnehmen; oder man legt ein System eiserner
Röhren in die Kammer, durch welches die Verbrennungsgase hindurch-
ziehen, solcherart mittelbar die Kammer erwärmend.
Infolge der raschen Ausdehnung der Verkehrsmittel verliert das
immerhin ziemlich kostspielige Holz als Brennstoff für die Eisenindustrie
von Jahr zu Jahr an Wichtigkeit und wird durch mineralische Brenn-
stoffe selbst in solchen Gegenden ersetzt, wohin diese aus entlegeneren
Gegenden geschafft werden müssen.
2. Die Holzkohle.
Darstellung.
Wenn man Holz bei Luftabschluss auf eine Temperatur von über
150°C. erhitzt, so tritt, wie schon erwähnt, Zersetzung ein, sauerstoff-
haltige Destillationserzeugnisse werden verflüchtigt und das Holz wird
braun; steigert man die Temperatur auf 300—350°C., so entweichen
theerige Bildungen, Holzessig, aber auch Kohlenoxyd nebst Kohlensäure,
und als schwarzer Rückstand hinterbleibt die bekannte Holzkohle.
Für die Durchführung des Verkohlungsprocesses giebt es im Wesent-
lichen drei Methoden.
1) Th. Erhard, Tabellen zur Feuerungskunde, Freiberg 1878.
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/57>, abgerufen am 27.11.2024.
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