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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Der Hochofenprocess.
gase von der durchschnittlichen wirklichen Zusammensetzung ganz er-
heblich abweiche.1)

Für die Ausführung der Berechnung ist es erforderlich, dass die
Zusammensetzung der Gichtgase in Gewichtsprocenten statt, wie sonst
üblich, in Raumtheilen angegeben werde. Eine Umrechnung einer nach
Raumtheilen ausgeführten Analyse in Gewichtsprocente ist unschwer
zu bewirken.

Beispiel der Rechnung.2) In dem mit Holzkohlen betriebenen
Hochofen Nr. 2 zu Vordernberg wurde weisses für den Puddelbetrieb
bestimmtes Roheisen dargestellt, und es betrug der Verbrauch an
Schmelzmaterialien zur Darstellung von
100 kg Roheisen
durchschnittlich:

Erz     212.69 kg
Zuschlagsthonschiefer     13.90 "
Holzkohle     74.00 "

Die Erze wurden zu etwa ein Drittel im ungerösteten, zu zwei
Drittel im gerösteten Zustande verwendet, und die Zusammen-
setzung des Erzgemisches
(Möllers) excl. des Zuschlagthon-
schiefers war folgende:

[Tabelle]

Zusammensetzung des Zuschlagthonschiefers

[Tabelle]
1) Jaumain fand z. B. an einigen Oefen der letzteren Art den Gehalt der Gicht-
gase an Kohlensäure und Kohlenoxyd:
[Tabelle]
Vergl. dessen Abhandlung unter Literatur.
2) Nach F. Friderici, Oesterr. Ztschr. f. Berg- und Hüttenwesen 1882, S. 2.

Der Hochofenprocess.
gase von der durchschnittlichen wirklichen Zusammensetzung ganz er-
heblich abweiche.1)

Für die Ausführung der Berechnung ist es erforderlich, dass die
Zusammensetzung der Gichtgase in Gewichtsprocenten statt, wie sonst
üblich, in Raumtheilen angegeben werde. Eine Umrechnung einer nach
Raumtheilen ausgeführten Analyse in Gewichtsprocente ist unschwer
zu bewirken.

Beispiel der Rechnung.2) In dem mit Holzkohlen betriebenen
Hochofen Nr. 2 zu Vordernberg wurde weisses für den Puddelbetrieb
bestimmtes Roheisen dargestellt, und es betrug der Verbrauch an
Schmelzmaterialien zur Darstellung von
100 kg Roheisen
durchschnittlich:

Erz     212.69 kg
Zuschlagsthonschiefer     13.90 „
Holzkohle     74.00 „

Die Erze wurden zu etwa ein Drittel im ungerösteten, zu zwei
Drittel im gerösteten Zustande verwendet, und die Zusammen-
setzung des Erzgemisches
(Möllers) excl. des Zuschlagthon-
schiefers war folgende:

[Tabelle]

Zusammensetzung des Zuschlagthonschiefers

[Tabelle]
1) Jaumain fand z. B. an einigen Oefen der letzteren Art den Gehalt der Gicht-
gase an Kohlensäure und Kohlenoxyd:
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Vergl. dessen Abhandlung unter Literatur.
2) Nach F. Friderici, Oesterr. Ztschr. f. Berg- und Hüttenwesen 1882, S. 2.
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[488/0548] Der Hochofenprocess. gase von der durchschnittlichen wirklichen Zusammensetzung ganz er- heblich abweiche. 1) Für die Ausführung der Berechnung ist es erforderlich, dass die Zusammensetzung der Gichtgase in Gewichtsprocenten statt, wie sonst üblich, in Raumtheilen angegeben werde. Eine Umrechnung einer nach Raumtheilen ausgeführten Analyse in Gewichtsprocente ist unschwer zu bewirken. Beispiel der Rechnung. 2) In dem mit Holzkohlen betriebenen Hochofen Nr. 2 zu Vordernberg wurde weisses für den Puddelbetrieb bestimmtes Roheisen dargestellt, und es betrug der Verbrauch an Schmelzmaterialien zur Darstellung von 100 kg Roheisen durchschnittlich: Erz 212.69 kg Zuschlagsthonschiefer 13.90 „ Holzkohle 74.00 „ Die Erze wurden zu etwa ein Drittel im ungerösteten, zu zwei Drittel im gerösteten Zustande verwendet, und die Zusammen- setzung des Erzgemisches (Möllers) excl. des Zuschlagthon- schiefers war folgende: Zusammensetzung des Zuschlagthonschiefers 1) Jaumain fand z. B. an einigen Oefen der letzteren Art den Gehalt der Gicht- gase an Kohlensäure und Kohlenoxyd: Vergl. dessen Abhandlung unter Literatur. 2) Nach F. Friderici, Oesterr. Ztschr. f. Berg- und Hüttenwesen 1882, S. 2.

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 488. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/548>, abgerufen am 21.11.2024.