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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Wassertonnenaufzüge.
[Abbildung] Fig. 143.

Den Gesetzen des Falles gemäss tritt während des Niederganges
eine zunehmende Beschleunigung der Geschwindigkeit ein. Das Ge-
wicht der abwärts bewegten Theile aber vergrössert sich während des
Niederganges infolge des Umstandes, dass das Seilgewicht beim Beginne
der Bewegung grösser an der Seite des Aufganges war, wo die Schale
sich unten befand, hier aber, je weiter die Schale steigt, immer geringer
wird und an der entgegengesetzten Seite wächst. Wollte man also die
Schalen sich selbst überlassen, so würden sie mit heftigem Stosse unten
aufschlagen. Zur Vermeidung dieser Gefahr ist die Anbringung einer
Bremse (R in Fig. 143) unerlässlich, mit deren Hilfe die Bewegungs-
geschwindigkeit geregelt werden kann. Auch bei den grössten Hoch-
öfen pflegt die Zeitdauer eines Aufganges nicht über 3 Minuten zu
betragen, da erst gegen Ende des Hubes jene Abminderung der Be-
schleunigung nothwendig wird.

Gerade bei diesen Aufzügen ist auch jene oben erwähnte Vor-
richtung zum Festhalten der auf der Gicht angelangten Schale unent-
behrlich. Ohne dieselbe würde es sehr leicht geschehen können, dass
vorzeitiger Niedergang eintritt, wenn die untere Schale vom Wasser
entleert ist, ehe die Karren von der oben befindlichen abgefahren sind.

Wendet man zum Füllen der auf der Gicht befindlichen Wasser-
behälter eine von der Betriebsmaschine für das Gebläse betriebene
Druckpumpe an, welche unausgesetzt das Wasser empor befördert, so
genügt eine verhältnissmässig geringe Arbeitsleistung derselben, um
die für den Betrieb des Aufzuges periodisch erforderlichen Wasser-
mengen in den Behältern anzusammeln, und die Anlage einer besondern
Betriebsmaschine für den Aufzug wird entbehrlich. Noch einfacher
gestaltet sich die Anlage, wenn man -- wie es in gebirgigen Gegenden

Wassertonnenaufzüge.
[Abbildung] Fig. 143.

Den Gesetzen des Falles gemäss tritt während des Niederganges
eine zunehmende Beschleunigung der Geschwindigkeit ein. Das Ge-
wicht der abwärts bewegten Theile aber vergrössert sich während des
Niederganges infolge des Umstandes, dass das Seilgewicht beim Beginne
der Bewegung grösser an der Seite des Aufganges war, wo die Schale
sich unten befand, hier aber, je weiter die Schale steigt, immer geringer
wird und an der entgegengesetzten Seite wächst. Wollte man also die
Schalen sich selbst überlassen, so würden sie mit heftigem Stosse unten
aufschlagen. Zur Vermeidung dieser Gefahr ist die Anbringung einer
Bremse (R in Fig. 143) unerlässlich, mit deren Hilfe die Bewegungs-
geschwindigkeit geregelt werden kann. Auch bei den grössten Hoch-
öfen pflegt die Zeitdauer eines Aufganges nicht über 3 Minuten zu
betragen, da erst gegen Ende des Hubes jene Abminderung der Be-
schleunigung nothwendig wird.

Gerade bei diesen Aufzügen ist auch jene oben erwähnte Vor-
richtung zum Festhalten der auf der Gicht angelangten Schale unent-
behrlich. Ohne dieselbe würde es sehr leicht geschehen können, dass
vorzeitiger Niedergang eintritt, wenn die untere Schale vom Wasser
entleert ist, ehe die Karren von der oben befindlichen abgefahren sind.

Wendet man zum Füllen der auf der Gicht befindlichen Wasser-
behälter eine von der Betriebsmaschine für das Gebläse betriebene
Druckpumpe an, welche unausgesetzt das Wasser empor befördert, so
genügt eine verhältnissmässig geringe Arbeitsleistung derselben, um
die für den Betrieb des Aufzuges periodisch erforderlichen Wasser-
mengen in den Behältern anzusammeln, und die Anlage einer besondern
Betriebsmaschine für den Aufzug wird entbehrlich. Noch einfacher
gestaltet sich die Anlage, wenn man — wie es in gebirgigen Gegenden

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[453/0513] Wassertonnenaufzüge. [Abbildung Fig. 143.] Den Gesetzen des Falles gemäss tritt während des Niederganges eine zunehmende Beschleunigung der Geschwindigkeit ein. Das Ge- wicht der abwärts bewegten Theile aber vergrössert sich während des Niederganges infolge des Umstandes, dass das Seilgewicht beim Beginne der Bewegung grösser an der Seite des Aufganges war, wo die Schale sich unten befand, hier aber, je weiter die Schale steigt, immer geringer wird und an der entgegengesetzten Seite wächst. Wollte man also die Schalen sich selbst überlassen, so würden sie mit heftigem Stosse unten aufschlagen. Zur Vermeidung dieser Gefahr ist die Anbringung einer Bremse (R in Fig. 143) unerlässlich, mit deren Hilfe die Bewegungs- geschwindigkeit geregelt werden kann. Auch bei den grössten Hoch- öfen pflegt die Zeitdauer eines Aufganges nicht über 3 Minuten zu betragen, da erst gegen Ende des Hubes jene Abminderung der Be- schleunigung nothwendig wird. Gerade bei diesen Aufzügen ist auch jene oben erwähnte Vor- richtung zum Festhalten der auf der Gicht angelangten Schale unent- behrlich. Ohne dieselbe würde es sehr leicht geschehen können, dass vorzeitiger Niedergang eintritt, wenn die untere Schale vom Wasser entleert ist, ehe die Karren von der oben befindlichen abgefahren sind. Wendet man zum Füllen der auf der Gicht befindlichen Wasser- behälter eine von der Betriebsmaschine für das Gebläse betriebene Druckpumpe an, welche unausgesetzt das Wasser empor befördert, so genügt eine verhältnissmässig geringe Arbeitsleistung derselben, um die für den Betrieb des Aufzuges periodisch erforderlichen Wasser- mengen in den Behältern anzusammeln, und die Anlage einer besondern Betriebsmaschine für den Aufzug wird entbehrlich. Noch einfacher gestaltet sich die Anlage, wenn man — wie es in gebirgigen Gegenden

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/513>, abgerufen am 22.12.2024.