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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Cowper's Winderhitzer.
der Kammer ausserhalb c ist, wie
die Abbildung erkennen lässt, aus-
gefüllt mit zahlreichen (800--900)
senkrecht gerichteten Kanälen oder
Schächten, deren Wände aus ca.
60 mm breiten feuerfesten Ziegeln
bestehen und deren lichte Weite
120--180 mm zu betragen pflegt.
Unten ruhen diese Schächte auf
einem Gitter, welches von Guss-
eisenstützen getragen wird. Solcher-
art entsteht unterhalb der Schächte
ein freier Raum e, in welchen bei
der Reinigung des Apparates der
Staub hinabfällt und welcher von
aussen durch Mannlöcher f zu-
gänglich ist.

Die Verbrennungsgase, nach-
dem sie das Rohr c verlassen
haben, wenden sich abwärts, ver-
theilen sich in den einzelnen Ka-
nälen d und gelangen schliess-
lich, nachdem sie entsprechend
abgekühlt worden sind, durch den
Raum e in den Essenkanal g.

Ist der Apparat ausreichend
erhitzt, so wird das Essenventil,
der Gasschieber in der Verlänge-
rung des Rohres a und die Zu-
flussöffnung für die Luft (bei b)
geschlossen, die Eintrittsöffnung
für den kalten Wind dagegen,
welche dicht neben der Austritts-
öffnung g für die Gase liegt und
in der Abbildung nicht sichtbar
ist, und die bei h angeordnete
Austrittsöffnung für den heissen
Wind geöffnet. Der Wind nimmt
nunmehr den entgegengesetzten
Weg als vorhin die Gase und ge-
langt durch h in die Leitung nach
dem Hochofen.

Zur Ermöglichung der Reini-
gung des Apparates ist im Scheitel
ein Mannloch i angebracht, welches
während des Betriebes durch einen
eingesetzten Stein verschlossen ge-
halten wird. Der Apparat wird
kalt gelegt, nach Verlauf von drei
Tagen steigt ein Arbeiter hinein

[Abbildung] Fig. 130.

Cowper’s Winderhitzer.
der Kammer ausserhalb c ist, wie
die Abbildung erkennen lässt, aus-
gefüllt mit zahlreichen (800—900)
senkrecht gerichteten Kanälen oder
Schächten, deren Wände aus ca.
60 mm breiten feuerfesten Ziegeln
bestehen und deren lichte Weite
120—180 mm zu betragen pflegt.
Unten ruhen diese Schächte auf
einem Gitter, welches von Guss-
eisenstützen getragen wird. Solcher-
art entsteht unterhalb der Schächte
ein freier Raum e, in welchen bei
der Reinigung des Apparates der
Staub hinabfällt und welcher von
aussen durch Mannlöcher f zu-
gänglich ist.

Die Verbrennungsgase, nach-
dem sie das Rohr c verlassen
haben, wenden sich abwärts, ver-
theilen sich in den einzelnen Ka-
nälen d und gelangen schliess-
lich, nachdem sie entsprechend
abgekühlt worden sind, durch den
Raum e in den Essenkanal g.

Ist der Apparat ausreichend
erhitzt, so wird das Essenventil,
der Gasschieber in der Verlänge-
rung des Rohres a und die Zu-
flussöffnung für die Luft (bei b)
geschlossen, die Eintrittsöffnung
für den kalten Wind dagegen,
welche dicht neben der Austritts-
öffnung g für die Gase liegt und
in der Abbildung nicht sichtbar
ist, und die bei h angeordnete
Austrittsöffnung für den heissen
Wind geöffnet. Der Wind nimmt
nunmehr den entgegengesetzten
Weg als vorhin die Gase und ge-
langt durch h in die Leitung nach
dem Hochofen.

Zur Ermöglichung der Reini-
gung des Apparates ist im Scheitel
ein Mannloch i angebracht, welches
während des Betriebes durch einen
eingesetzten Stein verschlossen ge-
halten wird. Der Apparat wird
kalt gelegt, nach Verlauf von drei
Tagen steigt ein Arbeiter hinein

[Abbildung] Fig. 130.

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[421/0481] Cowper’s Winderhitzer. der Kammer ausserhalb c ist, wie die Abbildung erkennen lässt, aus- gefüllt mit zahlreichen (800—900) senkrecht gerichteten Kanälen oder Schächten, deren Wände aus ca. 60 mm breiten feuerfesten Ziegeln bestehen und deren lichte Weite 120—180 mm zu betragen pflegt. Unten ruhen diese Schächte auf einem Gitter, welches von Guss- eisenstützen getragen wird. Solcher- art entsteht unterhalb der Schächte ein freier Raum e, in welchen bei der Reinigung des Apparates der Staub hinabfällt und welcher von aussen durch Mannlöcher f zu- gänglich ist. Die Verbrennungsgase, nach- dem sie das Rohr c verlassen haben, wenden sich abwärts, ver- theilen sich in den einzelnen Ka- nälen d und gelangen schliess- lich, nachdem sie entsprechend abgekühlt worden sind, durch den Raum e in den Essenkanal g. Ist der Apparat ausreichend erhitzt, so wird das Essenventil, der Gasschieber in der Verlänge- rung des Rohres a und die Zu- flussöffnung für die Luft (bei b) geschlossen, die Eintrittsöffnung für den kalten Wind dagegen, welche dicht neben der Austritts- öffnung g für die Gase liegt und in der Abbildung nicht sichtbar ist, und die bei h angeordnete Austrittsöffnung für den heissen Wind geöffnet. Der Wind nimmt nunmehr den entgegengesetzten Weg als vorhin die Gase und ge- langt durch h in die Leitung nach dem Hochofen. Zur Ermöglichung der Reini- gung des Apparates ist im Scheitel ein Mannloch i angebracht, welches während des Betriebes durch einen eingesetzten Stein verschlossen ge- halten wird. Der Apparat wird kalt gelegt, nach Verlauf von drei Tagen steigt ein Arbeiter hinein [Abbildung Fig. 130.]

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/481>, abgerufen am 29.06.2024.