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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Die Oefen und feuerfesten Materialien.
Besprechung des betreffenden Processes ausführlichere Erörterung
finden.

b) Telleröfen. Der Herd ist tellerartig geformt und dreht sich
entweder um seine Achse, die in diesem Falle eine schwache Neigung
gegen die Vertikale zu haben pflegt, oder schwingt in horizontalen
Zapfen. Ein Ofen der ersteren Art, von Pernot construirt und für
verschiedene Zwecke verwendet, ist in Fig. 32 und 33 abgebildet. l ist
der Herd, aus starkem Eisenblech construirt und mit einem geeigneten
feuerfesten Material ausgefuttert. In der Mitte desselben sitzt die Achse

[Abbildung] Fig. 32.
d, in einer Nabe h der starken Eisenplatte e drehbar. Zur Unter-
stützung des Herdes dienen ausserdem die Rollen c c, welche auf einer
entsprechend geformten Bahn der Platte e laufen. An dem äusseren
Umfange des Gussstückes a, auf welchem der Herd befestigt ist, befindet
sich der Zahnkranz b, im Eingriffe mit einer Schraube k, welche von
aussen her vermittelst einer Transmission gedreht wird und die Drehung
auf den Zahnkranz und somit auf den Herd selbst überträgt. Die
Platte e wird von Rädern f f getragen, welche es ermöglichen, den
ganzen Herd nebst Zubehör wie einen Wagen aus dem Ofen seitlich
heraus zu schieben, wenn Reparaturen vorgenommen werden sollen
und in ähnlichen Fällen. Damit aber während des Betriebes ein dichter
Anschluss des Herdes an den feststehenden Theil des Ofens erzielt
werde, ohne dass jene Bewegung des Wagens erschwert werde, ruht
die Platte e nicht unmittelbar auf den Rädern, sondern auf Hebeln mit
Gegengewichten, wie in Fig. 33 erkennbar, welche den Herd empor-
drücken und solcherart den dichten Anschluss herstellen, sobald der
Wagen an Ort und Stelle ist, sich aber unschwer anheben lassen, wenn
der Herd herausgefahren werden soll. i sind die Schienen, auf welchen

Die Oefen und feuerfesten Materialien.
Besprechung des betreffenden Processes ausführlichere Erörterung
finden.

b) Telleröfen. Der Herd ist tellerartig geformt und dreht sich
entweder um seine Achse, die in diesem Falle eine schwache Neigung
gegen die Vertikale zu haben pflegt, oder schwingt in horizontalen
Zapfen. Ein Ofen der ersteren Art, von Pernot construirt und für
verschiedene Zwecke verwendet, ist in Fig. 32 und 33 abgebildet. l ist
der Herd, aus starkem Eisenblech construirt und mit einem geeigneten
feuerfesten Material ausgefuttert. In der Mitte desselben sitzt die Achse

[Abbildung] Fig. 32.
d, in einer Nabe h der starken Eisenplatte e drehbar. Zur Unter-
stützung des Herdes dienen ausserdem die Rollen c c, welche auf einer
entsprechend geformten Bahn der Platte e laufen. An dem äusseren
Umfange des Gussstückes a, auf welchem der Herd befestigt ist, befindet
sich der Zahnkranz b, im Eingriffe mit einer Schraube k, welche von
aussen her vermittelst einer Transmission gedreht wird und die Drehung
auf den Zahnkranz und somit auf den Herd selbst überträgt. Die
Platte e wird von Rädern f f getragen, welche es ermöglichen, den
ganzen Herd nebst Zubehör wie einen Wagen aus dem Ofen seitlich
heraus zu schieben, wenn Reparaturen vorgenommen werden sollen
und in ähnlichen Fällen. Damit aber während des Betriebes ein dichter
Anschluss des Herdes an den feststehenden Theil des Ofens erzielt
werde, ohne dass jene Bewegung des Wagens erschwert werde, ruht
die Platte e nicht unmittelbar auf den Rädern, sondern auf Hebeln mit
Gegengewichten, wie in Fig. 33 erkennbar, welche den Herd empor-
drücken und solcherart den dichten Anschluss herstellen, sobald der
Wagen an Ort und Stelle ist, sich aber unschwer anheben lassen, wenn
der Herd herausgefahren werden soll. i sind die Schienen, auf welchen

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[128/0168] Die Oefen und feuerfesten Materialien. Besprechung des betreffenden Processes ausführlichere Erörterung finden. b) Telleröfen. Der Herd ist tellerartig geformt und dreht sich entweder um seine Achse, die in diesem Falle eine schwache Neigung gegen die Vertikale zu haben pflegt, oder schwingt in horizontalen Zapfen. Ein Ofen der ersteren Art, von Pernot construirt und für verschiedene Zwecke verwendet, ist in Fig. 32 und 33 abgebildet. l ist der Herd, aus starkem Eisenblech construirt und mit einem geeigneten feuerfesten Material ausgefuttert. In der Mitte desselben sitzt die Achse [Abbildung Fig. 32.] d, in einer Nabe h der starken Eisenplatte e drehbar. Zur Unter- stützung des Herdes dienen ausserdem die Rollen c c, welche auf einer entsprechend geformten Bahn der Platte e laufen. An dem äusseren Umfange des Gussstückes a, auf welchem der Herd befestigt ist, befindet sich der Zahnkranz b, im Eingriffe mit einer Schraube k, welche von aussen her vermittelst einer Transmission gedreht wird und die Drehung auf den Zahnkranz und somit auf den Herd selbst überträgt. Die Platte e wird von Rädern f f getragen, welche es ermöglichen, den ganzen Herd nebst Zubehör wie einen Wagen aus dem Ofen seitlich heraus zu schieben, wenn Reparaturen vorgenommen werden sollen und in ähnlichen Fällen. Damit aber während des Betriebes ein dichter Anschluss des Herdes an den feststehenden Theil des Ofens erzielt werde, ohne dass jene Bewegung des Wagens erschwert werde, ruht die Platte e nicht unmittelbar auf den Rädern, sondern auf Hebeln mit Gegengewichten, wie in Fig. 33 erkennbar, welche den Herd empor- drücken und solcherart den dichten Anschluss herstellen, sobald der Wagen an Ort und Stelle ist, sich aber unschwer anheben lassen, wenn der Herd herausgefahren werden soll. i sind die Schienen, auf welchen

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/168>, abgerufen am 18.05.2024.