abwärts geneigte Düse. 1) In gewisser Beziehung können demnach die Feuer als sehr niedrige Schachtöfen betrachtet werden; aber während die Schachtöfen, wie erwähnt, die vollkommenste Form aller Erhitzungs- apparate bilden, gehören die Feuer zu den allerunvollkommensten. Bei der geringen Höhe derselben ist die gegenseitige Einwirkung der wärme- abgebenden Gase und wärmeaufnehmenden Körper eine sehr beschränkte; bei dem geringen Rauminhalte der Feuer überhaupt ist das Verhältniss ihrer wärmedurchlassenden Aussenfläche zu ihrem nutzbaren Innern ein beträchtliches. Ihr Wirkungsgrad ist daher selten höher als 0.05.
Man pflegt die Feuer nur dann zu benutzen, wenn so kleine Mengen von Erzen, Metallen oder sonstigen Substanzen mit einem Male verarbeitet werden sollen, dass aus diesem Grunde die Anwendung eines grösseren, vollkommneren Ofens nicht thunlich erscheint.
c) Flammöfen.
Die Erhitzung in denselben geschieht in allen Fällen durch Be- rührung einer gebildeten Flamme mit den betreffenden Körpern oder den dieselben enthaltenden Gefässen; die Hauptachse dieser Oefen aber ist, abweichend von den Schachtöfen mit Gasfeuerung, horizontal oder geneigt, häufig auch mehr oder weniger gekrümmt oder gebrochen. Der ganze Ofen kann als ein in horizontaler oder geneigter Richtung sich fortziehender Kanal betrachtet werden, innerhalb dessen sich die zu erhitzenden Körper befinden. In den für metallurgische Zwecke bestimmten Oefen pflegt man zur Aufnahme jener Körper innerhalb des erwähnten Feuerkanales eine Erweiterung mit ebener, geneigter oder muldenförmiger Sohle, den Herd des Ofens anzuordnen und nennt in diesem Falle den Ofen insbesondere Herdflammofen. 2)
Der zum Betriebe des Ofens erforderliche Luftzug wird, da die zu überwindenden Widerstände niemals sehr bedeutend sind, fast immer durch die Wirkung einer Esse hervorgebracht.
Es folgt aus dieser allgemeinen Schilderung eines Flammofens, dass eine Bewegung der zu erhitzenden Körper dem Gasstrome entgegen, welche im Schachtofen so ausserordentlich günstig auf die Leistung desselben wirkt, hier gar nicht oder in nur sehr untergeordnetem Maasse zu erreichen ist. Die Körper befinden sich von Anfang an in dem heissesten Theile des Ofens, den die Gase im noch hocherhitzten Zu- stande und ohne wieder mit jenen Körpern in Berührung zu treten, verlassen; die Gase nehmen demgemäss einen sehr grossen Theil der überhaupt entwickelten Wärme mit fort, und diese grosse Menge aus- tretender Wärme lässt sich für den eigentlichen Zweck des Flammofens nur dann theilweise wieder nutzbar machen, wenn man sie zur Er- hitzung der zuströmenden Verbrennungsluft beziehentlich -- bei Gas- feuerung -- der als Brennstoff dienenden Gase benutzt und solcherart wieder in den Ofen zurückführt.
1) Das bekannteste solcher Feuer ist das in jeder Schmiedewerkstatt sich findende Schmiedefeuer.
2) Flammöfen ohne Herd sind z. B. Dampfkesselöfen, Kessel zum Schmelzen von Blei u. s. w., Ringöfen zum Brennen von Kalk; u. a. m.
Die verschiedenen Ofengattungen.
abwärts geneigte Düse. 1) In gewisser Beziehung können demnach die Feuer als sehr niedrige Schachtöfen betrachtet werden; aber während die Schachtöfen, wie erwähnt, die vollkommenste Form aller Erhitzungs- apparate bilden, gehören die Feuer zu den allerunvollkommensten. Bei der geringen Höhe derselben ist die gegenseitige Einwirkung der wärme- abgebenden Gase und wärmeaufnehmenden Körper eine sehr beschränkte; bei dem geringen Rauminhalte der Feuer überhaupt ist das Verhältniss ihrer wärmedurchlassenden Aussenfläche zu ihrem nutzbaren Innern ein beträchtliches. Ihr Wirkungsgrad ist daher selten höher als 0.05.
Man pflegt die Feuer nur dann zu benutzen, wenn so kleine Mengen von Erzen, Metallen oder sonstigen Substanzen mit einem Male verarbeitet werden sollen, dass aus diesem Grunde die Anwendung eines grösseren, vollkommneren Ofens nicht thunlich erscheint.
c) Flammöfen.
Die Erhitzung in denselben geschieht in allen Fällen durch Be- rührung einer gebildeten Flamme mit den betreffenden Körpern oder den dieselben enthaltenden Gefässen; die Hauptachse dieser Oefen aber ist, abweichend von den Schachtöfen mit Gasfeuerung, horizontal oder geneigt, häufig auch mehr oder weniger gekrümmt oder gebrochen. Der ganze Ofen kann als ein in horizontaler oder geneigter Richtung sich fortziehender Kanal betrachtet werden, innerhalb dessen sich die zu erhitzenden Körper befinden. In den für metallurgische Zwecke bestimmten Oefen pflegt man zur Aufnahme jener Körper innerhalb des erwähnten Feuerkanales eine Erweiterung mit ebener, geneigter oder muldenförmiger Sohle, den Herd des Ofens anzuordnen und nennt in diesem Falle den Ofen insbesondere Herdflammofen. 2)
Der zum Betriebe des Ofens erforderliche Luftzug wird, da die zu überwindenden Widerstände niemals sehr bedeutend sind, fast immer durch die Wirkung einer Esse hervorgebracht.
Es folgt aus dieser allgemeinen Schilderung eines Flammofens, dass eine Bewegung der zu erhitzenden Körper dem Gasstrome entgegen, welche im Schachtofen so ausserordentlich günstig auf die Leistung desselben wirkt, hier gar nicht oder in nur sehr untergeordnetem Maasse zu erreichen ist. Die Körper befinden sich von Anfang an in dem heissesten Theile des Ofens, den die Gase im noch hocherhitzten Zu- stande und ohne wieder mit jenen Körpern in Berührung zu treten, verlassen; die Gase nehmen demgemäss einen sehr grossen Theil der überhaupt entwickelten Wärme mit fort, und diese grosse Menge aus- tretender Wärme lässt sich für den eigentlichen Zweck des Flammofens nur dann theilweise wieder nutzbar machen, wenn man sie zur Er- hitzung der zuströmenden Verbrennungsluft beziehentlich — bei Gas- feuerung — der als Brennstoff dienenden Gase benutzt und solcherart wieder in den Ofen zurückführt.
1) Das bekannteste solcher Feuer ist das in jeder Schmiedewerkstatt sich findende Schmiedefeuer.
2) Flammöfen ohne Herd sind z. B. Dampfkesselöfen, Kessel zum Schmelzen von Blei u. s. w., Ringöfen zum Brennen von Kalk; u. a. m.
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Die verschiedenen Ofengattungen.
abwärts geneigte Düse. 1) In gewisser Beziehung können demnach die
Feuer als sehr niedrige Schachtöfen betrachtet werden; aber während
die Schachtöfen, wie erwähnt, die vollkommenste Form aller Erhitzungs-
apparate bilden, gehören die Feuer zu den allerunvollkommensten. Bei
der geringen Höhe derselben ist die gegenseitige Einwirkung der wärme-
abgebenden Gase und wärmeaufnehmenden Körper eine sehr beschränkte;
bei dem geringen Rauminhalte der Feuer überhaupt ist das Verhältniss
ihrer wärmedurchlassenden Aussenfläche zu ihrem nutzbaren Innern
ein beträchtliches. Ihr Wirkungsgrad ist daher selten höher als 0.05.
Man pflegt die Feuer nur dann zu benutzen, wenn so kleine
Mengen von Erzen, Metallen oder sonstigen Substanzen mit einem Male
verarbeitet werden sollen, dass aus diesem Grunde die Anwendung
eines grösseren, vollkommneren Ofens nicht thunlich erscheint.
c) Flammöfen.
Die Erhitzung in denselben geschieht in allen Fällen durch Be-
rührung einer gebildeten Flamme mit den betreffenden Körpern oder
den dieselben enthaltenden Gefässen; die Hauptachse dieser Oefen aber
ist, abweichend von den Schachtöfen mit Gasfeuerung, horizontal oder
geneigt, häufig auch mehr oder weniger gekrümmt oder gebrochen.
Der ganze Ofen kann als ein in horizontaler oder geneigter Richtung
sich fortziehender Kanal betrachtet werden, innerhalb dessen sich die
zu erhitzenden Körper befinden. In den für metallurgische Zwecke
bestimmten Oefen pflegt man zur Aufnahme jener Körper innerhalb
des erwähnten Feuerkanales eine Erweiterung mit ebener, geneigter
oder muldenförmiger Sohle, den Herd des Ofens anzuordnen und
nennt in diesem Falle den Ofen insbesondere Herdflammofen. 2)
Der zum Betriebe des Ofens erforderliche Luftzug wird, da die
zu überwindenden Widerstände niemals sehr bedeutend sind, fast immer
durch die Wirkung einer Esse hervorgebracht.
Es folgt aus dieser allgemeinen Schilderung eines Flammofens, dass
eine Bewegung der zu erhitzenden Körper dem Gasstrome entgegen,
welche im Schachtofen so ausserordentlich günstig auf die Leistung
desselben wirkt, hier gar nicht oder in nur sehr untergeordnetem Maasse
zu erreichen ist. Die Körper befinden sich von Anfang an in dem
heissesten Theile des Ofens, den die Gase im noch hocherhitzten Zu-
stande und ohne wieder mit jenen Körpern in Berührung zu treten,
verlassen; die Gase nehmen demgemäss einen sehr grossen Theil der
überhaupt entwickelten Wärme mit fort, und diese grosse Menge aus-
tretender Wärme lässt sich für den eigentlichen Zweck des Flammofens
nur dann theilweise wieder nutzbar machen, wenn man sie zur Er-
hitzung der zuströmenden Verbrennungsluft beziehentlich — bei Gas-
feuerung — der als Brennstoff dienenden Gase benutzt und solcherart
wieder in den Ofen zurückführt.
1) Das bekannteste solcher Feuer ist das in jeder Schmiedewerkstatt sich findende
Schmiedefeuer.
2) Flammöfen ohne Herd sind z. B. Dampfkesselöfen, Kessel zum Schmelzen
von Blei u. s. w., Ringöfen zum Brennen von Kalk; u. a. m.
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/141>, abgerufen am 23.11.2024.
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