und trägt an der nach oben gerichteten Seite die Zähne, in welche das betreffende Getriebe eingreift.
Für die Aufstellung und Bewegung der Koksausdrückmaschine muss natürlich ein entsprechend breiter Raum an derjenigen Seite der Koksofenbatterie (Rückseite) frei gehalten werden, von welcher aus das Ausdrücken erfolgen soll; und an der gegenüberliegenden Vorderseite muss eine, von den Oefen her um einige Grade abfallende Ebene von mindestens 12 m Breite zur Aufnahme der herauskommenden Koks eingerichtet werden, welche mit guten, harten Ziegeln in Rollschichten gepflastert oder mit Eisenplatten belegt wird. Zum Ablöschen der glühen- den Koks, damit sie nicht an der Luft verbrennen, werden auf dieser Ebene den Oefen gegenüber mehrere Hochdruckwasserständer mit Schlauchhähnen aufgestellt.
Den Transport der Koks schliesslich bewirkt man, wo es angeht, durch Verladen in Wagen, welche auf einer so tief gelegenen Ebene auf Schienen laufen, dass ihre Oberkante in gleichem Höhenstande mit der Vorderkante der soeben besprochenen Koksrampe sich befindet und die Koks durch Krücken ohne Weiteres in die Wagen hinübergeschoben werden können.
Es folgt aus dieser Anordnung, dass jede derartige Koksofenanlage aus drei Terrassen besteht: zu oberst die Scheitelebene (Gichtebene) mit den Schienengleisen für die Kohlenwagen, welche von der Kohlenwäsche oder dem Abladeplatze auf wagerechter oder schwach geneigter Ebene hierher gerollt werden; dann die Koksrampe in der Ebene der Ofen- sohlen; zu unterst die Ebene für die Abfuhr mit den Schienengleisen für die Transportwagen.
Bei den Appolt'schen Oefen beschränkt sich die Anlage auf zwei Terrassen, die aber in erheblich grösserem Abstande als bei den wage- rechten Oefen auseinander liegen.
Die Betriebsergebnisse der einzelnen Koksofensysteme wurden theilweise schon bei der Besprechung der letzteren mitgetheilt. Es handelt sich hierbei vornehmlich um das Ausbringen an Koks und um die Zeitdauer der Verkokung. Ersteres wird bei denjenigen Oefen, bei welchen der Luft der Zutritt in das Ofeninnere vollständig ab- geschnitten ist, also bei den Oefen von Appolt, Coppee, Lürmann, Carves u. a. durchschnittlich höher sein, als bei den älteren Oefen, bei denen man aus angeführten Gründen der Luft schon durch Oeffnungen in der Ofenthür Zutritt in das Innere verstattet; aber das Ausbringen ist auch, wie leicht begreiflich, gar sehr abhängig von der chemischen Zusammensetzung, d. h. dem Gasgehalte der Kohle und ihrem Aschen- gehalte. Aus diesem Grunde ist ein Vergleich des Ausbringens ver- schiedener Ofensysteme nur dann zuverlässig, wenn auch ganz die näm- lichen Kohlen in denselben verkokt wurden. Im Ganzen schwankt das Ausbringen gemäss dieser Verschiedenheiten zwischen 65--80 Proc.
Die Zeitdauer der Verkokung richtet sich, wie natürlich, von der Temperatur des Ofeninnern, also von der Grösse der feuerberührten Fläche und der Breite des Ofenquerschnittes, und schwankt zwischen 24--60 Stunden. Der breitere Ofen erfordert die längere Zeit, fasst dafür aber auch die grössere Menge Kohlen, so dass hierdurch wenigstens
Die Brennstoffe.
und trägt an der nach oben gerichteten Seite die Zähne, in welche das betreffende Getriebe eingreift.
Für die Aufstellung und Bewegung der Koksausdrückmaschine muss natürlich ein entsprechend breiter Raum an derjenigen Seite der Koksofenbatterie (Rückseite) frei gehalten werden, von welcher aus das Ausdrücken erfolgen soll; und an der gegenüberliegenden Vorderseite muss eine, von den Oefen her um einige Grade abfallende Ebene von mindestens 12 m Breite zur Aufnahme der herauskommenden Koks eingerichtet werden, welche mit guten, harten Ziegeln in Rollschichten gepflastert oder mit Eisenplatten belegt wird. Zum Ablöschen der glühen- den Koks, damit sie nicht an der Luft verbrennen, werden auf dieser Ebene den Oefen gegenüber mehrere Hochdruckwasserständer mit Schlauchhähnen aufgestellt.
Den Transport der Koks schliesslich bewirkt man, wo es angeht, durch Verladen in Wagen, welche auf einer so tief gelegenen Ebene auf Schienen laufen, dass ihre Oberkante in gleichem Höhenstande mit der Vorderkante der soeben besprochenen Koksrampe sich befindet und die Koks durch Krücken ohne Weiteres in die Wagen hinübergeschoben werden können.
Es folgt aus dieser Anordnung, dass jede derartige Koksofenanlage aus drei Terrassen besteht: zu oberst die Scheitelebene (Gichtebene) mit den Schienengleisen für die Kohlenwagen, welche von der Kohlenwäsche oder dem Abladeplatze auf wagerechter oder schwach geneigter Ebene hierher gerollt werden; dann die Koksrampe in der Ebene der Ofen- sohlen; zu unterst die Ebene für die Abfuhr mit den Schienengleisen für die Transportwagen.
Bei den Appolt’schen Oefen beschränkt sich die Anlage auf zwei Terrassen, die aber in erheblich grösserem Abstande als bei den wage- rechten Oefen auseinander liegen.
Die Betriebsergebnisse der einzelnen Koksofensysteme wurden theilweise schon bei der Besprechung der letzteren mitgetheilt. Es handelt sich hierbei vornehmlich um das Ausbringen an Koks und um die Zeitdauer der Verkokung. Ersteres wird bei denjenigen Oefen, bei welchen der Luft der Zutritt in das Ofeninnere vollständig ab- geschnitten ist, also bei den Oefen von Appolt, Coppée, Lürmann, Carvès u. a. durchschnittlich höher sein, als bei den älteren Oefen, bei denen man aus angeführten Gründen der Luft schon durch Oeffnungen in der Ofenthür Zutritt in das Innere verstattet; aber das Ausbringen ist auch, wie leicht begreiflich, gar sehr abhängig von der chemischen Zusammensetzung, d. h. dem Gasgehalte der Kohle und ihrem Aschen- gehalte. Aus diesem Grunde ist ein Vergleich des Ausbringens ver- schiedener Ofensysteme nur dann zuverlässig, wenn auch ganz die näm- lichen Kohlen in denselben verkokt wurden. Im Ganzen schwankt das Ausbringen gemäss dieser Verschiedenheiten zwischen 65—80 Proc.
Die Zeitdauer der Verkokung richtet sich, wie natürlich, von der Temperatur des Ofeninnern, also von der Grösse der feuerberührten Fläche und der Breite des Ofenquerschnittes, und schwankt zwischen 24—60 Stunden. Der breitere Ofen erfordert die längere Zeit, fasst dafür aber auch die grössere Menge Kohlen, so dass hierdurch wenigstens
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[82/0110]
Die Brennstoffe.
und trägt an der nach oben gerichteten Seite die Zähne, in welche das
betreffende Getriebe eingreift.
Für die Aufstellung und Bewegung der Koksausdrückmaschine
muss natürlich ein entsprechend breiter Raum an derjenigen Seite der
Koksofenbatterie (Rückseite) frei gehalten werden, von welcher aus das
Ausdrücken erfolgen soll; und an der gegenüberliegenden Vorderseite
muss eine, von den Oefen her um einige Grade abfallende Ebene von
mindestens 12 m Breite zur Aufnahme der herauskommenden Koks
eingerichtet werden, welche mit guten, harten Ziegeln in Rollschichten
gepflastert oder mit Eisenplatten belegt wird. Zum Ablöschen der glühen-
den Koks, damit sie nicht an der Luft verbrennen, werden auf dieser
Ebene den Oefen gegenüber mehrere Hochdruckwasserständer mit
Schlauchhähnen aufgestellt.
Den Transport der Koks schliesslich bewirkt man, wo es angeht,
durch Verladen in Wagen, welche auf einer so tief gelegenen Ebene
auf Schienen laufen, dass ihre Oberkante in gleichem Höhenstande mit
der Vorderkante der soeben besprochenen Koksrampe sich befindet und
die Koks durch Krücken ohne Weiteres in die Wagen hinübergeschoben
werden können.
Es folgt aus dieser Anordnung, dass jede derartige Koksofenanlage
aus drei Terrassen besteht: zu oberst die Scheitelebene (Gichtebene) mit
den Schienengleisen für die Kohlenwagen, welche von der Kohlenwäsche
oder dem Abladeplatze auf wagerechter oder schwach geneigter Ebene
hierher gerollt werden; dann die Koksrampe in der Ebene der Ofen-
sohlen; zu unterst die Ebene für die Abfuhr mit den Schienengleisen
für die Transportwagen.
Bei den Appolt’schen Oefen beschränkt sich die Anlage auf zwei
Terrassen, die aber in erheblich grösserem Abstande als bei den wage-
rechten Oefen auseinander liegen.
Die Betriebsergebnisse der einzelnen Koksofensysteme wurden
theilweise schon bei der Besprechung der letzteren mitgetheilt. Es
handelt sich hierbei vornehmlich um das Ausbringen an Koks und
um die Zeitdauer der Verkokung. Ersteres wird bei denjenigen Oefen,
bei welchen der Luft der Zutritt in das Ofeninnere vollständig ab-
geschnitten ist, also bei den Oefen von Appolt, Coppée, Lürmann,
Carvès u. a. durchschnittlich höher sein, als bei den älteren Oefen,
bei denen man aus angeführten Gründen der Luft schon durch Oeffnungen
in der Ofenthür Zutritt in das Innere verstattet; aber das Ausbringen
ist auch, wie leicht begreiflich, gar sehr abhängig von der chemischen
Zusammensetzung, d. h. dem Gasgehalte der Kohle und ihrem Aschen-
gehalte. Aus diesem Grunde ist ein Vergleich des Ausbringens ver-
schiedener Ofensysteme nur dann zuverlässig, wenn auch ganz die näm-
lichen Kohlen in denselben verkokt wurden. Im Ganzen schwankt das
Ausbringen gemäss dieser Verschiedenheiten zwischen 65—80 Proc.
Die Zeitdauer der Verkokung richtet sich, wie natürlich, von der
Temperatur des Ofeninnern, also von der Grösse der feuerberührten
Fläche und der Breite des Ofenquerschnittes, und schwankt zwischen
24—60 Stunden. Der breitere Ofen erfordert die längere Zeit, fasst
dafür aber auch die grössere Menge Kohlen, so dass hierdurch wenigstens
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/110>, abgerufen am 23.11.2024.
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