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Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 4. Leipzig u. a., 1778.

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VI. Abschnitt. II. Fragment.

Hier noch ein sehr charakteristisches Gesicht von einem großen Phlegmatiker, der nur im
Umrisse des Auges und der Nase und in der Augenbraune etwas cholerisches hat.

[Abbildung]
Beylage D.
Ein schattirtes Profil mit gebundenem Haar. F.
Des IV Ban-
des XXVII.
Tafel. Profil-
porträt F.

Eine sprechende Physiognomie. Gewiß ist viel Wahrheit drinn. Wahrheit kann
seyn, obgleich das Bild unähnlich seyn mag. Wahrheit -- heißt sodann so viel als
Homogenität, Gleichartigkeit, Zusammenstimmung. Aber auch ganz wahr ist das
Gesicht gewiß nicht -- so wenig als ganz ähnlich. Hier entdecken wir abermals wieder Fehler von
der Mahlermanier. Jch deute auf den Umriß des Schädels von der Stirne zum Halse.

Sonst
VI. Abſchnitt. II. Fragment.

Hier noch ein ſehr charakteriſtiſches Geſicht von einem großen Phlegmatiker, der nur im
Umriſſe des Auges und der Naſe und in der Augenbraune etwas choleriſches hat.

[Abbildung]
Beylage D.
Ein ſchattirtes Profil mit gebundenem Haar. F.
Des IV Ban-
des XXVII.
Tafel. Profil-
portraͤt F.

Eine ſprechende Phyſiognomie. Gewiß iſt viel Wahrheit drinn. Wahrheit kann
ſeyn, obgleich das Bild unaͤhnlich ſeyn mag. Wahrheit — heißt ſodann ſo viel als
Homogenitaͤt, Gleichartigkeit, Zuſammenſtimmung. Aber auch ganz wahr iſt das
Geſicht gewiß nicht — ſo wenig als ganz aͤhnlich. Hier entdecken wir abermals wieder Fehler von
der Mahlermanier. Jch deute auf den Umriß des Schaͤdels von der Stirne zum Halſe.

Sonſt
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[354/0420] VI. Abſchnitt. II. Fragment. Hier noch ein ſehr charakteriſtiſches Geſicht von einem großen Phlegmatiker, der nur im Umriſſe des Auges und der Naſe und in der Augenbraune etwas choleriſches hat. [Abbildung] Beylage D. Ein ſchattirtes Profil mit gebundenem Haar. F. Eine ſprechende Phyſiognomie. Gewiß iſt viel Wahrheit drinn. Wahrheit kann ſeyn, obgleich das Bild unaͤhnlich ſeyn mag. Wahrheit — heißt ſodann ſo viel als Homogenitaͤt, Gleichartigkeit, Zuſammenſtimmung. Aber auch ganz wahr iſt das Geſicht gewiß nicht — ſo wenig als ganz aͤhnlich. Hier entdecken wir abermals wieder Fehler von der Mahlermanier. Jch deute auf den Umriß des Schaͤdels von der Stirne zum Halſe. Sonſt

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Zitationshilfe: Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 4. Leipzig u. a., 1778, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente04_1778/420>, abgerufen am 24.11.2024.