Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 3. Leipzig u. a., 1777.

Bild:
<< vorherige Seite
Frauenspersonen.
[Abbildung]
Eilftes Fragment.
Sieben weibliche Silhouetten.

Bis auf Eine alle von unbekannten Personen -- und alle unterm Originale -- besonders um
den Mund alle, etwa 1. und 3. ausgenommen, verdorben. Lassen wir also den Mund bey allen
dahin gestellt seyn -- und sagen nur ein Wort von den Stirnen und Nasen.

Keine schlechte Stirn unter allen. Wenn ich reihordnen dürfte -- wäre 2. die unterste --
dann folgte 4, dann 1, dann 3, dann 6 -- dann 5 -- dann 7. -- 7 hat offenbar die denkendste
Stirn -- aber auch keine von allen Nasen ist gemein -- Jn der, unsern vorliegenden Silhouetten
nach -- geringsten, 4 -- ist offenbar Geistesfruchtbarkeit. Dann folgte in Ansehung des Gei-
stes und zugleich der Empfindsamkeit -- 1 -- dann 2 -- dann 3, dann 6, dann 7, dann 5 --
Zeigt mir Nasen, wie 5. besonders, an einem unbedeutenden Alltagsgesichte! Das männlichste Kinn
scheint 1, das weiblichste 2, das gütigste 5. zu haben.

Zwölftes
Frauensperſonen.
[Abbildung]
Eilftes Fragment.
Sieben weibliche Silhouetten.

Bis auf Eine alle von unbekannten Perſonen — und alle unterm Originale — beſonders um
den Mund alle, etwa 1. und 3. ausgenommen, verdorben. Laſſen wir alſo den Mund bey allen
dahin geſtellt ſeyn — und ſagen nur ein Wort von den Stirnen und Naſen.

Keine ſchlechte Stirn unter allen. Wenn ich reihordnen duͤrfte — waͤre 2. die unterſte —
dann folgte 4, dann 1, dann 3, dann 6 — dann 5 — dann 7. — 7 hat offenbar die denkendſte
Stirn — aber auch keine von allen Naſen iſt gemein — Jn der, unſern vorliegenden Silhouetten
nach — geringſten, 4 — iſt offenbar Geiſtesfruchtbarkeit. Dann folgte in Anſehung des Gei-
ſtes und zugleich der Empfindſamkeit — 1 — dann 2 — dann 3, dann 6, dann 7, dann 5 —
Zeigt mir Naſen, wie 5. beſonders, an einem unbedeutenden Alltagsgeſichte! Das maͤnnlichſte Kinn
ſcheint 1, das weiblichſte 2, das guͤtigſte 5. zu haben.

Zwoͤlftes
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0501" n="311"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Frauensper&#x017F;onen.</hi> </hi> </fw><lb/>
          <figure/>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Eilftes Fragment.<lb/><hi rendition="#g">Sieben weibliche Silhouetten.</hi></hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">B</hi>is auf Eine alle von unbekannten Per&#x017F;onen &#x2014; und alle unterm Originale &#x2014; be&#x017F;onders um<lb/>
den Mund alle, etwa 1. und 3. ausgenommen, verdorben. La&#x017F;&#x017F;en wir al&#x017F;o den Mund bey allen<lb/>
dahin ge&#x017F;tellt &#x017F;eyn &#x2014; und &#x017F;agen nur ein Wort von den Stirnen und Na&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Keine &#x017F;chlechte Stirn unter allen. Wenn ich reihordnen du&#x0364;rfte &#x2014; wa&#x0364;re 2. die unter&#x017F;te &#x2014;<lb/>
dann folgte 4, dann 1, dann 3, dann 6 &#x2014; dann 5 &#x2014; dann 7. &#x2014; 7 hat offenbar die denkend&#x017F;te<lb/>
Stirn &#x2014; aber auch keine von allen Na&#x017F;en i&#x017F;t gemein &#x2014; Jn der, un&#x017F;ern vorliegenden Silhouetten<lb/>
nach &#x2014; gering&#x017F;ten, 4 &#x2014; i&#x017F;t offenbar Gei&#x017F;tesfruchtbarkeit. Dann folgte in An&#x017F;ehung des Gei-<lb/>
&#x017F;tes und zugleich der Empfind&#x017F;amkeit &#x2014; 1 &#x2014; dann 2 &#x2014; dann 3, dann 6, dann 7, dann 5 &#x2014;<lb/>
Zeigt mir Na&#x017F;en, wie 5. be&#x017F;onders, an einem unbedeutenden Alltagsge&#x017F;ichte! Das ma&#x0364;nnlich&#x017F;te Kinn<lb/>
&#x017F;cheint 1, das weiblich&#x017F;te 2, das gu&#x0364;tig&#x017F;te 5. zu haben.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Zwo&#x0364;lftes</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[311/0501] Frauensperſonen. [Abbildung] Eilftes Fragment. Sieben weibliche Silhouetten. Bis auf Eine alle von unbekannten Perſonen — und alle unterm Originale — beſonders um den Mund alle, etwa 1. und 3. ausgenommen, verdorben. Laſſen wir alſo den Mund bey allen dahin geſtellt ſeyn — und ſagen nur ein Wort von den Stirnen und Naſen. Keine ſchlechte Stirn unter allen. Wenn ich reihordnen duͤrfte — waͤre 2. die unterſte — dann folgte 4, dann 1, dann 3, dann 6 — dann 5 — dann 7. — 7 hat offenbar die denkendſte Stirn — aber auch keine von allen Naſen iſt gemein — Jn der, unſern vorliegenden Silhouetten nach — geringſten, 4 — iſt offenbar Geiſtesfruchtbarkeit. Dann folgte in Anſehung des Gei- ſtes und zugleich der Empfindſamkeit — 1 — dann 2 — dann 3, dann 6, dann 7, dann 5 — Zeigt mir Naſen, wie 5. beſonders, an einem unbedeutenden Alltagsgeſichte! Das maͤnnlichſte Kinn ſcheint 1, das weiblichſte 2, das guͤtigſte 5. zu haben. Zwoͤlftes

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente03_1777
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente03_1777/501
Zitationshilfe: Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 3. Leipzig u. a., 1777, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente03_1777/501>, abgerufen am 23.11.2024.