den. Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht, denn wer da zweifelt, der ist gleich wie die Meereswoge, die vom Winde hin und her getrieben wird. Ein solcher Mensch denke nicht, daß er etwas von dem Herrn empfangen werde. Und noch eins aus eben diesem Briefe, eines grossen er- fahrnen Bethers. Leidet jemand unter Euch, derJakobi V. 13. 16. 17. 18. bethe. Bekenne einer dem andern seine Sünden, und bethet für einander, auf daß ihr gesund werdet. Des Gerechten Gebeth vermag viel, wenn es ernstlich ist. Elias war ein Mensch, gleich wie wir: Und er bethete ernstlich, daß es nicht regnen sollte, und es regnete nicht auf Er- den drey Jahre und sechs Monden, und Er be- thete abermal, und der Himmel gab den Regen, und die Erde brachte ihre Frucht.
Fest, wie an einem Felsen -- halte dich an diesen Gottesworten, leidender Bruder! Gedrückte Schwester! Himmel und Erde vergehen, aber Gottesworte werden nicht vergehen.
49. Gesetz und Propheten.
Alles, was ihr wollet, das Euch die LeuteMatth. VII. 12. thun sollen, das thut auch Ihr Ihnen: denn das ist das Gesetz und die Propheten. -- Das Geheimniß aller Geheimnisse; Der Schlüssel zu allen Geheimnissen und allen Kräften und Freuden liegt in diesem Worte. Es geht gar nichts über diese alles in sich fassende Regel, die
auf
D 2
Bitten.
den. Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht, denn wer da zweifelt, der iſt gleich wie die Meereswoge, die vom Winde hin und her getrieben wird. Ein ſolcher Menſch denke nicht, daß er etwas von dem Herrn empfangen werde. Und noch eins aus eben dieſem Briefe, eines groſſen er- fahrnen Bethers. Leidet jemand unter Euch, derJakobi V. 13. 16. 17. 18. bethe. Bekenne einer dem andern ſeine Sünden, und bethet für einander, auf daß ihr geſund werdet. Des Gerechten Gebeth vermag viel, wenn es ernſtlich iſt. Elias war ein Menſch, gleich wie wir: Und er bethete ernſtlich, daß es nicht regnen ſollte, und es regnete nicht auf Er- den drey Jahre und ſechs Monden, und Er be- thete abermal, und der Himmel gab den Regen, und die Erde brachte ihre Frucht.
Feſt, wie an einem Felſen — halte dich an dieſen Gottesworten, leidender Bruder! Gedrückte Schweſter! Himmel und Erde vergehen, aber Gottesworte werden nicht vergehen.
49. Geſetz und Propheten.
Alles, was ihr wollet, das Euch die LeuteMatth. VII. 12. thun ſollen, das thut auch Ihr Ihnen: denn das iſt das Geſetz und die Propheten. — Das Geheimniß aller Geheimniſſe; Der Schlüſſel zu allen Geheimniſſen und allen Kräften und Freuden liegt in dieſem Worte. Es geht gar nichts über dieſe alles in ſich faſſende Regel, die
auf
D 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0079"n="51[71]"/><fwplace="top"type="header">Bitten.</fw><lb/><hirendition="#fr">den. Er bitte aber im Glauben und zweifle<lb/>
nicht, denn wer da zweifelt, der iſt gleich wie<lb/>
die Meereswoge, die vom Winde hin und her<lb/>
getrieben wird. Ein ſolcher Menſch denke nicht,<lb/>
daß er etwas von dem Herrn empfangen werde.</hi><lb/>
Und noch eins aus eben dieſem Briefe, eines groſſen er-<lb/>
fahrnen Bethers. <hirendition="#fr">Leidet jemand unter Euch, der</hi><noteplace="right">Jakobi <hirendition="#aq">V.</hi><lb/>
13. 16.<lb/>
17. 18.</note><lb/>
bethe. Bekenne einer dem andern ſeine Sünden,<lb/>
und bethet für einander, auf daß ihr geſund<lb/>
werdet. Des Gerechten Gebeth vermag viel,<lb/>
wenn es ernſtlich iſt. Elias war ein Menſch,<lb/>
gleich wie wir: Und er bethete ernſtlich, daß es<lb/>
nicht regnen ſollte, und es regnete nicht auf Er-<lb/>
den drey Jahre und ſechs Monden, und Er be-<lb/>
thete abermal, und der Himmel gab den Regen,<lb/>
und die Erde brachte ihre Frucht.</p><lb/><p>Feſt, wie an einem Felſen — halte dich an dieſen<lb/>
Gottesworten, leidender Bruder! Gedrückte Schweſter!<lb/><hirendition="#fr">Himmel und Erde vergehen, aber Gottesworte<lb/>
werden nicht vergehen.</hi></p></div><lb/><divn="3"><head>49.<lb/>
Geſetz und Propheten.</head><lb/><p>Alles, <hirendition="#fr">was ihr wollet, das Euch die Leute</hi><noteplace="right">Matth.<lb/><hirendition="#aq">VII.</hi> 12.</note><lb/><hirendition="#fr">thun ſollen, das thut auch Ihr Ihnen: denn das<lb/>
iſt das Geſetz und die Propheten.</hi>— Das Geheimniß<lb/>
aller Geheimniſſe; Der Schlüſſel zu allen Geheimniſſen<lb/>
und allen Kräften und Freuden liegt in dieſem Worte. Es<lb/>
geht gar nichts über dieſe alles in ſich faſſende Regel, die<lb/><fwplace="bottom"type="sig">D 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">auf</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[51[71]/0079]
Bitten.
den. Er bitte aber im Glauben und zweifle
nicht, denn wer da zweifelt, der iſt gleich wie
die Meereswoge, die vom Winde hin und her
getrieben wird. Ein ſolcher Menſch denke nicht,
daß er etwas von dem Herrn empfangen werde.
Und noch eins aus eben dieſem Briefe, eines groſſen er-
fahrnen Bethers. Leidet jemand unter Euch, der
bethe. Bekenne einer dem andern ſeine Sünden,
und bethet für einander, auf daß ihr geſund
werdet. Des Gerechten Gebeth vermag viel,
wenn es ernſtlich iſt. Elias war ein Menſch,
gleich wie wir: Und er bethete ernſtlich, daß es
nicht regnen ſollte, und es regnete nicht auf Er-
den drey Jahre und ſechs Monden, und Er be-
thete abermal, und der Himmel gab den Regen,
und die Erde brachte ihre Frucht.
Jakobi V.
13. 16.
17. 18.
Feſt, wie an einem Felſen — halte dich an dieſen
Gottesworten, leidender Bruder! Gedrückte Schweſter!
Himmel und Erde vergehen, aber Gottesworte
werden nicht vergehen.
49.
Geſetz und Propheten.
Alles, was ihr wollet, das Euch die Leute
thun ſollen, das thut auch Ihr Ihnen: denn das
iſt das Geſetz und die Propheten. — Das Geheimniß
aller Geheimniſſe; Der Schlüſſel zu allen Geheimniſſen
und allen Kräften und Freuden liegt in dieſem Worte. Es
geht gar nichts über dieſe alles in ſich faſſende Regel, die
auf
Matth.
VII. 12.
D 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 51[71]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/79>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.