sprach zu ihnen: Gehet hin in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der trägt ei- nen Krug mit Wasser; dem folget nach, und wo er eingehet, da sprechet zu dem Hauswirth: Der Meister sagt: Wo ist die Herberg, daß ich den Ueberschritt mit meinen Jüngern esse? Und er wird euch einen grossen Saal zeigen, der ge- rüstet und bereitet ist; Daselbst bereitet uns. Und seine Jünger giengen aus und kamen in die Stadt, und fanden, wie Er es ihnen gesaget hatte.
Christus ist ganz Israelit bis auf den letzten Mo- ment seines Lebens -- und er lässt keine Gelegenheit vorbey, seine Achtung für alle religiose Gebräuche sei- ner Kirche an den Tag zu legen; Zugleich aber auch keine Gelegenheit, Proben seiner höheren übermenschli- chen Einsicht zu geben. Nichts bleibt Ihm unbemerkt, was Er bemerken will. Alles Abwesende, was auf Ihn eine unmittelbare Beziehung hat, kann sich ihm als ge- genwärtig darstellen. Es geht kein frommer Knecht zum Brunnen, keine Magd verrichtet, als vor seinen Au- gen ein an sich unbedeutendes Hausgeschäfte, das Er nicht bemerke, wofür Er ihnen nicht eine erfreuende Be- lohnung auszudenken wisse. -- Er weiß, wie's in den Häusern und in den Herzen der Menschen aussieht. Alles ist aufgeschlossen vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben.
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Vorbereitung zum Paſcha ꝛc.
ſprach zu ihnen: Gehet hin in die Stadt, und es wird euch ein Menſch begegnen, der trägt ei- nen Krug mit Waſſer; dem folget nach, und wo er eingehet, da ſprechet zu dem Hauswirth: Der Meiſter ſagt: Wo iſt die Herberg, daß ich den Ueberſchritt mit meinen Jüngern eſſe? Und er wird euch einen groſſen Saal zeigen, der ge- rüſtet und bereitet iſt; Daſelbſt bereitet uns. Und ſeine Jünger giengen aus und kamen in die Stadt, und fanden, wie Er es ihnen geſaget hatte.
Chriſtus iſt ganz Iſraelit bis auf den letzten Mo- ment ſeines Lebens — und er läſſt keine Gelegenheit vorbey, ſeine Achtung für alle religioſe Gebräuche ſei- ner Kirche an den Tag zu legen; Zugleich aber auch keine Gelegenheit, Proben ſeiner höheren übermenſchli- chen Einſicht zu geben. Nichts bleibt Ihm unbemerkt, was Er bemerken will. Alles Abweſende, was auf Ihn eine unmittelbare Beziehung hat, kann ſich ihm als ge- genwärtig darſtellen. Es geht kein frommer Knecht zum Brunnen, keine Magd verrichtet, als vor ſeinen Au- gen ein an ſich unbedeutendes Hausgeſchäfte, das Er nicht bemerke, wofür Er ihnen nicht eine erfreuende Be- lohnung auszudenken wiſſe. — Er weiß, wie’s in den Häuſern und in den Herzen der Menſchen ausſieht. Alles iſt aufgeſchloſſen vor den Augen deſſen, dem wir Rechenſchaft zu geben haben.
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Vorbereitung zum Paſcha ꝛc.
ſprach zu ihnen: Gehet hin in die Stadt, und
es wird euch ein Menſch begegnen, der trägt ei-
nen Krug mit Waſſer; dem folget nach, und
wo er eingehet, da ſprechet zu dem Hauswirth:
Der Meiſter ſagt: Wo iſt die Herberg, daß ich
den Ueberſchritt mit meinen Jüngern eſſe? Und
er wird euch einen groſſen Saal zeigen, der ge-
rüſtet und bereitet iſt; Daſelbſt bereitet uns.
Und ſeine Jünger giengen aus und kamen in die
Stadt, und fanden, wie Er es ihnen geſaget
hatte.
Chriſtus iſt ganz Iſraelit bis auf den letzten Mo-
ment ſeines Lebens — und er läſſt keine Gelegenheit
vorbey, ſeine Achtung für alle religioſe Gebräuche ſei-
ner Kirche an den Tag zu legen; Zugleich aber auch
keine Gelegenheit, Proben ſeiner höheren übermenſchli-
chen Einſicht zu geben. Nichts bleibt Ihm unbemerkt,
was Er bemerken will. Alles Abweſende, was auf Ihn
eine unmittelbare Beziehung hat, kann ſich ihm als ge-
genwärtig darſtellen. Es geht kein frommer Knecht
zum Brunnen, keine Magd verrichtet, als vor ſeinen Au-
gen ein an ſich unbedeutendes Hausgeſchäfte, das Er
nicht bemerke, wofür Er ihnen nicht eine erfreuende Be-
lohnung auszudenken wiſſe. — Er weiß, wie’s in
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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 449[469]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/477>, abgerufen am 25.11.2024.
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