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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783.

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Unausbleibliche Zerstörung Jerusalems.
Wort und jeder Brief und jeder Geist, der das Ende
der Welt unmittelbar nahe behauptet, Lüge und
Trug, dafür dürfen wir's auf das Wort des Herrn
hin, ohne Intoleranz oder Härte erklären.

185.
Unausbleibliche Zerstörung Jerusalems.

Darum wenn ihr den Greuel der Verwü-Matth.
XXIV.
15-20.

stung sehen werdet, davon durch Daniel den
Propheten gesagt ist, am heiligen Orte stehen:
Marc.
XIII. 14-18.

Wer es lieset, der merke es! -- Der merke, daß
bey Daniel von dieser Begebenheit die Rede ist, undLuc. XVII.
31-33.

lasse sich warnen! -- Alsdann fliehen die, welche
im jüdischen Lande sind, auf die Berge. Und
Luc. XXI.
20-23.

wer auf dem Dache ist, der steige nicht hinab,
etwas aus seinem Hause zu nehmen. Und wer
auf dem Felde ist, der kehre nicht wieder hinter
sich, seine Kleider zu nehmen. Wehe aber den
Schwangern und den Säugenden in denselbigen
Tagen! Bittet nur, daß euere Flucht nicht im
Winter, noch am Sabbath geschehe!
-- In der
Parallelstelle bey Lukas heißt es: Wenn ihr aber
sehen werdet, daß Jerusalem mit Kriegsheeren
umlägert wird, alsdann erkennet
-- dann sey es
euch gewiß -- daß ihre Verwüstung genahet ist
-- dann hoffet nur keine Rettung mehr! Wer alsdenn
im jüdischen Lande ist, der fliehe auf das Ge-
birge, und wer mitten darinnen ist, der weiche
heraus, und wer auf dem Lande ist, der gehe

nicht
B b 4

Unausbleibliche Zerſtörung Jeruſalems.
Wort und jeder Brief und jeder Geiſt, der das Ende
der Welt unmittelbar nahe behauptet, Lüge und
Trug, dafür dürfen wir’s auf das Wort des Herrn
hin, ohne Intoleranz oder Härte erklären.

185.
Unausbleibliche Zerſtörung Jeruſalems.

Darum wenn ihr den Greuel der Verwü-Matth.
XXIV.
15-20.

ſtung ſehen werdet, davon durch Daniel den
Propheten geſagt iſt, am heiligen Orte ſtehen:
Marc.
XIII. 14-18.

Wer es lieſet, der merke es! — Der merke, daß
bey Daniel von dieſer Begebenheit die Rede iſt, undLuc. XVII.
31-33.

laſſe ſich warnen! — Alsdann fliehen die, welche
im jüdiſchen Lande ſind, auf die Berge. Und
Luc. XXI.
20-23.

wer auf dem Dache iſt, der ſteige nicht hinab,
etwas aus ſeinem Hauſe zu nehmen. Und wer
auf dem Felde iſt, der kehre nicht wieder hinter
ſich, ſeine Kleider zu nehmen. Wehe aber den
Schwangern und den Säugenden in denſelbigen
Tagen! Bittet nur, daß euere Flucht nicht im
Winter, noch am Sabbath geſchehe!
— In der
Parallelſtelle bey Lukas heißt es: Wenn ihr aber
ſehen werdet, daß Jeruſalem mit Kriegsheeren
umlägert wird, alsdann erkennet
— dann ſey es
euch gewiß — daß ihre Verwüſtung genahet iſt
— dann hoffet nur keine Rettung mehr! Wer alsdenn
im jüdiſchen Lande iſt, der fliehe auf das Ge-
birge, und wer mitten darinnen iſt, der weiche
heraus, und wer auf dem Lande iſt, der gehe

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[391[411]/0419] Unausbleibliche Zerſtörung Jeruſalems. Wort und jeder Brief und jeder Geiſt, der das Ende der Welt unmittelbar nahe behauptet, Lüge und Trug, dafür dürfen wir’s auf das Wort des Herrn hin, ohne Intoleranz oder Härte erklären. 185. Unausbleibliche Zerſtörung Jeruſalems. Darum wenn ihr den Greuel der Verwü- ſtung ſehen werdet, davon durch Daniel den Propheten geſagt iſt, am heiligen Orte ſtehen: Wer es lieſet, der merke es! — Der merke, daß bey Daniel von dieſer Begebenheit die Rede iſt, und laſſe ſich warnen! — Alsdann fliehen die, welche im jüdiſchen Lande ſind, auf die Berge. Und wer auf dem Dache iſt, der ſteige nicht hinab, etwas aus ſeinem Hauſe zu nehmen. Und wer auf dem Felde iſt, der kehre nicht wieder hinter ſich, ſeine Kleider zu nehmen. Wehe aber den Schwangern und den Säugenden in denſelbigen Tagen! Bittet nur, daß euere Flucht nicht im Winter, noch am Sabbath geſchehe! — In der Parallelſtelle bey Lukas heißt es: Wenn ihr aber ſehen werdet, daß Jeruſalem mit Kriegsheeren umlägert wird, alsdann erkennet — dann ſey es euch gewiß — daß ihre Verwüſtung genahet iſt — dann hoffet nur keine Rettung mehr! Wer alsdenn im jüdiſchen Lande iſt, der fliehe auf das Ge- birge, und wer mitten darinnen iſt, der weiche heraus, und wer auf dem Lande iſt, der gehe nicht Matth. XXIV. 15-20. Marc. XIII. 14-18. Luc. XVII. 31-33. Luc. XXI. 20-23. B b 4

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Zitationshilfe: Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 391[411]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/419>, abgerufen am 01.09.2024.