Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783.

Bild:
<< vorherige Seite

Glaubenskraft. Feigenbaum.
was ihr bittet im Gebeth, so ihr glaubet, so
werdet ihr's empfangen. Markus
erzählt die Sa-Marc.
XI. 12.

che noch etwas umständlicher. Des folgenden Ta-
ges, da sie von Bethanien ausgiengen, hatte Ihn
gehungert. -- Und als Er von ferne einen
Feigenbaum sahe, der Laub hatte, kam Er, ob
Er vielleicht etwas an demselbigen fände. Und
als Er zu demselbigen kam, fand Er nichts, denn
nur Laub, denn es war nicht der Feigen Zeit.
Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es
esse fürhin niemand keine Frucht von dir in die
Ewigkeit, und seine Jünger höreten es. -- Und
da sie am Morgen vorübergiengen -- sahen sie,
daß der Feigenbaum aus der Wurzel verdorret
war. Und Petrus gedachte daran, und sprach
zu Ihm: Siehe: Der Feigenbaum, den du ver-
flucht hast, ist verdorret. Und Jesus antwortete
und sprach zu ihnen: Habet den Glauben Got-
tes
(Glauben an Gott, göttlichen Glauben) denn,
wahrlich: Ich sage euch: Wenn Jemand zu die-
sem Berge sprechen wird: Erhebe dich und wirf
dich ins Meer, und zweifelt nicht in seinem Her-
zen, sondern glaubt, daß es geschehen werde,
was er saget; So wird ihm begegnen, was er
sagen wird. Darum sag' Ich euch, Alles, darum
ihr im Gebethe bittet, glaubet, daß ihr es em-
pfahet: -- Und es wird euch werden. Und wenn
ihr stehet und bethet; So verzeihet, wenn ihr
etwas wider Jemand habt, auf daß euch auch

euer
U 4

Glaubenskraft. Feigenbaum.
was ihr bittet im Gebeth, ſo ihr glaubet, ſo
werdet ihr’s empfangen. Markus
erzählt die Sa-Marc.
XI. 12.

che noch etwas umſtändlicher. Des folgenden Ta-
ges, da ſie von Bethanien ausgiengen, hatte Ihn
gehungert. — Und als Er von ferne einen
Feigenbaum ſahe, der Laub hatte, kam Er, ob
Er vielleicht etwas an demſelbigen fände. Und
als Er zu demſelbigen kam, fand Er nichts, denn
nur Laub, denn es war nicht der Feigen Zeit.
Und Jeſus antwortete und ſprach zu ihm: Es
eſſe fürhin niemand keine Frucht von dir in die
Ewigkeit, und ſeine Jünger höreten es. — Und
da ſie am Morgen vorübergiengen — ſahen ſie,
daß der Feigenbaum aus der Wurzel verdorret
war. Und Petrus gedachte daran, und ſprach
zu Ihm: Siehe: Der Feigenbaum, den du ver-
flucht haſt, iſt verdorret. Und Jeſus antwortete
und ſprach zu ihnen: Habet den Glauben Got-
tes
(Glauben an Gott, göttlichen Glauben) denn,
wahrlich: Ich ſage euch: Wenn Jemand zu die-
ſem Berge ſprechen wird: Erhebe dich und wirf
dich ins Meer, und zweifelt nicht in ſeinem Her-
zen, ſondern glaubt, daß es geſchehen werde,
was er ſaget; So wird ihm begegnen, was er
ſagen wird. Darum ſag’ Ich euch, Alles, darum
ihr im Gebethe bittet, glaubet, daß ihr es em-
pfahet: — Und es wird euch werden. Und wenn
ihr ſtehet und bethet; So verzeihet, wenn ihr
etwas wider Jemand habt, auf daß euch auch

euer
U 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0339" n="311[331]"/><fw place="top" type="header">Glaubenskraft. Feigenbaum.</fw><lb/><hi rendition="#fr">was ihr bittet im Gebeth, &#x017F;o ihr glaubet, &#x017F;o<lb/>
werdet ihr&#x2019;s empfangen. Markus</hi> erzählt die Sa-<note place="right">Marc.<lb/><hi rendition="#aq">XI.</hi> 12.</note><lb/>
che noch etwas um&#x017F;tändlicher. <hi rendition="#fr">Des folgenden Ta-<lb/>
ges, da &#x017F;ie von Bethanien ausgiengen, hatte Ihn<lb/>
gehungert. &#x2014; Und als Er von ferne einen<lb/>
Feigenbaum &#x017F;ahe, der Laub hatte, kam Er, ob<lb/>
Er vielleicht etwas an dem&#x017F;elbigen fände. Und<lb/>
als Er zu dem&#x017F;elbigen kam, fand Er nichts, denn<lb/>
nur Laub, denn es war nicht der Feigen Zeit.<lb/>
Und Je&#x017F;us antwortete und &#x017F;prach zu ihm: Es<lb/>
e&#x017F;&#x017F;e fürhin niemand keine Frucht von dir in die<lb/>
Ewigkeit, und &#x017F;eine Jünger höreten es. &#x2014; Und<lb/>
da &#x017F;ie am Morgen vorübergiengen &#x2014; &#x017F;ahen &#x017F;ie,<lb/>
daß der Feigenbaum aus der Wurzel verdorret<lb/>
war. Und Petrus gedachte daran, und &#x017F;prach<lb/>
zu Ihm: Siehe: Der Feigenbaum, den du ver-<lb/>
flucht ha&#x017F;t, i&#x017F;t verdorret. Und Je&#x017F;us antwortete<lb/>
und &#x017F;prach zu ihnen: Habet den Glauben Got-<lb/>
tes</hi> (Glauben an Gott, göttlichen Glauben) <hi rendition="#fr">denn,<lb/>
wahrlich: Ich &#x017F;age euch: Wenn Jemand zu die-<lb/>
&#x017F;em Berge &#x017F;prechen wird: Erhebe dich und wirf<lb/>
dich ins Meer, und zweifelt nicht in &#x017F;einem Her-<lb/>
zen, &#x017F;ondern glaubt, daß es ge&#x017F;chehen werde,<lb/>
was er &#x017F;aget; So wird ihm begegnen, was er<lb/>
&#x017F;agen wird. Darum &#x017F;ag&#x2019; Ich euch, Alles, darum<lb/>
ihr im Gebethe bittet, glaubet, daß ihr es em-<lb/>
pfahet: &#x2014; Und es wird euch werden. Und wenn<lb/>
ihr &#x017F;tehet und bethet; So verzeihet, wenn ihr<lb/>
etwas wider Jemand habt, auf daß euch auch</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">U 4</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">euer</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[311[331]/0339] Glaubenskraft. Feigenbaum. was ihr bittet im Gebeth, ſo ihr glaubet, ſo werdet ihr’s empfangen. Markus erzählt die Sa- che noch etwas umſtändlicher. Des folgenden Ta- ges, da ſie von Bethanien ausgiengen, hatte Ihn gehungert. — Und als Er von ferne einen Feigenbaum ſahe, der Laub hatte, kam Er, ob Er vielleicht etwas an demſelbigen fände. Und als Er zu demſelbigen kam, fand Er nichts, denn nur Laub, denn es war nicht der Feigen Zeit. Und Jeſus antwortete und ſprach zu ihm: Es eſſe fürhin niemand keine Frucht von dir in die Ewigkeit, und ſeine Jünger höreten es. — Und da ſie am Morgen vorübergiengen — ſahen ſie, daß der Feigenbaum aus der Wurzel verdorret war. Und Petrus gedachte daran, und ſprach zu Ihm: Siehe: Der Feigenbaum, den du ver- flucht haſt, iſt verdorret. Und Jeſus antwortete und ſprach zu ihnen: Habet den Glauben Got- tes (Glauben an Gott, göttlichen Glauben) denn, wahrlich: Ich ſage euch: Wenn Jemand zu die- ſem Berge ſprechen wird: Erhebe dich und wirf dich ins Meer, und zweifelt nicht in ſeinem Her- zen, ſondern glaubt, daß es geſchehen werde, was er ſaget; So wird ihm begegnen, was er ſagen wird. Darum ſag’ Ich euch, Alles, darum ihr im Gebethe bittet, glaubet, daß ihr es em- pfahet: — Und es wird euch werden. Und wenn ihr ſtehet und bethet; So verzeihet, wenn ihr etwas wider Jemand habt, auf daß euch auch euer Marc. XI. 12. U 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/339
Zitationshilfe: Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 311[331]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/339>, abgerufen am 28.07.2024.