Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.licher in Halle, als die Lauchstädter Badezeit. Ich Ich. Das thut mir leid; ich glaubte, Sie wür- Er. Der Alte will nicht mehr spucken (Geld Ich. Sie haben doch einen schönen Wechsel ge- Er. O ja, dreyhundert Thaler; aber man hat Während der Badezeit zu Lauchstädt wird der licher in Halle, als die Lauchſtaͤdter Badezeit. Ich Ich. Das thut mir leid; ich glaubte, Sie wuͤr- Er. Der Alte will nicht mehr ſpucken (Geld Ich. Sie haben doch einen ſchoͤnen Wechſel ge- Er. O ja, dreyhundert Thaler; aber man hat Waͤhrend der Badezeit zu Lauchſtaͤdt wird der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0068" n="60"/> licher in Halle, als die Lauchſtaͤdter Badezeit. Ich<lb/> kenne Studenten, welche hoͤchſtens 250 Thaler<lb/> Wechſel haben koͤnnen, und doch in einem Som-<lb/> mer 80 Thaler in Lauchſtaͤdt verbringen: ſonach<lb/> bleibt alſo dem Herrn noch ein Suͤmmchen von 170<lb/> Thalern uͤbrig, womit er alle ſeine andern Beduͤrf-<lb/> niſſe beſtreiten ſoll. Das kann er nun nicht, er<lb/> muß alſo borgen, und am Ende ſeine Glaͤubiger<lb/> prellen. Noch heute, da ich dieſes niederſchreibe,<lb/> fand ich einen mir bekannten Studenten hinter dem<lb/> Rathhaus auf der Straße „Lieber Laukhard, ſagte<lb/> er, beſuchen Sie mich noch dieſe Woche; naͤchſten<lb/> Sonntag gehe ich ab.“</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Ich</hi>. Das thut mir leid; ich glaubte, Sie wuͤr-<lb/> den noch bis auf Michaelis hier bleiben.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Er</hi>. Der Alte will nicht mehr ſpucken (Geld<lb/> ſchicken) Mein S...ß (Schulden) ſind ſo groß,<lb/> daß ich die Manichaͤer nicht bezahlen kann. Ich<lb/> muß mich druͤcken mit der Malice (heimlich fortma-<lb/> chen.)</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Ich</hi>. Sie haben doch einen ſchoͤnen Wechſel ge-<lb/> habt.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Er</hi>. O ja, dreyhundert Thaler; aber man hat<lb/> auch Ausgaben; das verfluchte Lauchſtaͤdt allein<lb/> koſtet mich uͤber vierhundert Thaler, ſeitdem ich<lb/> hier bin.</p><lb/> <p>Waͤhrend der Badezeit zu Lauchſtaͤdt wird der<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [60/0068]
licher in Halle, als die Lauchſtaͤdter Badezeit. Ich
kenne Studenten, welche hoͤchſtens 250 Thaler
Wechſel haben koͤnnen, und doch in einem Som-
mer 80 Thaler in Lauchſtaͤdt verbringen: ſonach
bleibt alſo dem Herrn noch ein Suͤmmchen von 170
Thalern uͤbrig, womit er alle ſeine andern Beduͤrf-
niſſe beſtreiten ſoll. Das kann er nun nicht, er
muß alſo borgen, und am Ende ſeine Glaͤubiger
prellen. Noch heute, da ich dieſes niederſchreibe,
fand ich einen mir bekannten Studenten hinter dem
Rathhaus auf der Straße „Lieber Laukhard, ſagte
er, beſuchen Sie mich noch dieſe Woche; naͤchſten
Sonntag gehe ich ab.“
Ich. Das thut mir leid; ich glaubte, Sie wuͤr-
den noch bis auf Michaelis hier bleiben.
Er. Der Alte will nicht mehr ſpucken (Geld
ſchicken) Mein S...ß (Schulden) ſind ſo groß,
daß ich die Manichaͤer nicht bezahlen kann. Ich
muß mich druͤcken mit der Malice (heimlich fortma-
chen.)
Ich. Sie haben doch einen ſchoͤnen Wechſel ge-
habt.
Er. O ja, dreyhundert Thaler; aber man hat
auch Ausgaben; das verfluchte Lauchſtaͤdt allein
koſtet mich uͤber vierhundert Thaler, ſeitdem ich
hier bin.
Waͤhrend der Badezeit zu Lauchſtaͤdt wird der
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