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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.

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ein Kind machen könne. Die Donna muß also
das Ding oft genug und zwar multifariam versucht
haben.

Den folgenden Tag hatte zwar der Regen
aufgehört, aber der Weg war fürchterlich schlecht.
Gerne hätten wir eine Fuhre genommen, aber es
war keine zu haben, und wir mußten zu Fuße
fortbattern. Alle Augenblick gleiteten unsre Füße
aus, und Pardanz, da lag bald dieser, bald jener
auf der Nase. Mich traf dieses Unglück gar sehr
oft. Mit Mühe kamen wir auf ein Dorf jenseits
Wallhausen, wo Herr Schulze mit den beyden
theologischen Studenten beym Pastor Loci ein-
kehrte. Ich und Hr. Wolf blieben in der Schenke,
und erst in Berg versammelten wir uns wieder.

Die Herren, welche beym Pastor eingekehrt wa-
ren, wären zwar sehr gerne früh weggegangen,
aber das ginge nicht, denn beym Pastor müßen
früh nach verlesenem ellenlangen Morgensegen drey
bis vier Lieder gesungen werden, und so Etwas ko-
stet Zeit. Wer sich nicht in diese Ordnung fügt, wird
vom Hn. Pastor für einen Freygeist und unflätigen
Kerl erklärt, und darf nicht wiederkommen. Ich
erinnerte mich bey der drolligen Erzählung von
der Singerey und Beterey beym Pastor -- --
an die Singerey beym ehemaligen Pastor Thiels
zu Udenheim in der Pfalz, wo man nicht eher

ein Kind machen koͤnne. Die Donna muß alſo
das Ding oft genug und zwar multifariam verſucht
haben.

Den folgenden Tag hatte zwar der Regen
aufgehoͤrt, aber der Weg war fuͤrchterlich ſchlecht.
Gerne haͤtten wir eine Fuhre genommen, aber es
war keine zu haben, und wir mußten zu Fuße
fortbattern. Alle Augenblick gleiteten unſre Fuͤße
aus, und Pardanz, da lag bald dieſer, bald jener
auf der Naſe. Mich traf dieſes Ungluͤck gar ſehr
oft. Mit Muͤhe kamen wir auf ein Dorf jenſeits
Wallhauſen, wo Herr Schulze mit den beyden
theologiſchen Studenten beym Paſtor Loci ein-
kehrte. Ich und Hr. Wolf blieben in der Schenke,
und erſt in Berg verſammelten wir uns wieder.

Die Herren, welche beym Paſtor eingekehrt wa-
ren, waͤren zwar ſehr gerne fruͤh weggegangen,
aber das ginge nicht, denn beym Paſtor muͤßen
fruͤh nach verleſenem ellenlangen Morgenſegen drey
bis vier Lieder geſungen werden, und ſo Etwas ko-
ſtet Zeit. Wer ſich nicht in dieſe Ordnung fuͤgt, wird
vom Hn. Paſtor fuͤr einen Freygeiſt und unflaͤtigen
Kerl erklaͤrt, und darf nicht wiederkommen. Ich
erinnerte mich bey der drolligen Erzaͤhlung von
der Singerey und Beterey beym Paſtor — —
an die Singerey beym ehemaligen Paſtor Thiels
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[194/0202] ein Kind machen koͤnne. Die Donna muß alſo das Ding oft genug und zwar multifariam verſucht haben. Den folgenden Tag hatte zwar der Regen aufgehoͤrt, aber der Weg war fuͤrchterlich ſchlecht. Gerne haͤtten wir eine Fuhre genommen, aber es war keine zu haben, und wir mußten zu Fuße fortbattern. Alle Augenblick gleiteten unſre Fuͤße aus, und Pardanz, da lag bald dieſer, bald jener auf der Naſe. Mich traf dieſes Ungluͤck gar ſehr oft. Mit Muͤhe kamen wir auf ein Dorf jenſeits Wallhauſen, wo Herr Schulze mit den beyden theologiſchen Studenten beym Paſtor Loci ein- kehrte. Ich und Hr. Wolf blieben in der Schenke, und erſt in Berg verſammelten wir uns wieder. Die Herren, welche beym Paſtor eingekehrt wa- ren, waͤren zwar ſehr gerne fruͤh weggegangen, aber das ginge nicht, denn beym Paſtor muͤßen fruͤh nach verleſenem ellenlangen Morgenſegen drey bis vier Lieder geſungen werden, und ſo Etwas ko- ſtet Zeit. Wer ſich nicht in dieſe Ordnung fuͤgt, wird vom Hn. Paſtor fuͤr einen Freygeiſt und unflaͤtigen Kerl erklaͤrt, und darf nicht wiederkommen. Ich erinnerte mich bey der drolligen Erzaͤhlung von der Singerey und Beterey beym Paſtor — — an die Singerey beym ehemaligen Paſtor Thiels zu Udenheim in der Pfalz, wo man nicht eher

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/202>, abgerufen am 23.11.2024.