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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.

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geschlagen, wenn der Husar sich nicht drein gelegt
hätte.

Den andern Tag kam Curt zu mir. "Hört,
Nachbar, sagte er, ich habe Euch was zu sagen,
aber Ihr müßt ja nicht böse werden. Meine Toch-
ter der verfluchte Nickel, hat mir alles gestanden.
Nachdem der Umgang mit Euerm Töffel verbo-
ten war, durften sie sich nicht mehr öffentlich bey
einander sehen lassen, und da fiel ihnen ein, des
Nachts zusammen zu kriechen. Euer Töffel sollte
zu Rösen kommen, aber der fürchtete sich vor den
Todten auf dem Kirchhof; Röse hatte mehr Herz
und kroch zu Töffeln: sie hing allemal einen
Laken um, und da waren wir dumm genug, das
Mädel für ein Spökeding anzusehen. Heut hat
das Thier alles gebeichtet, und siehe da, die Ca-
naille ist schwanger. Was wollt Ihr nun thun,
Nachbar? Wir waren doch immer gute Freunde.
-- Was wollt ich machen, fuhr mein Landmann
fort? Der Spitakel war einmal gemacht: ich
hunzte meinen Töffel tüchtig ab, doch gab ich mei-
ne Einwilligung, und nun sind die Leutchen schon
lange Mann und Weib.

Uebrigens muß ich von unsern Landleuten nahe
bey Halle anmerken, daß der Aberglaube unter
ihnen wenig mehr herrscht, und daß sie bey weitem

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geſchlagen, wenn der Huſar ſich nicht drein gelegt
haͤtte.

Den andern Tag kam Curt zu mir. „Hoͤrt,
Nachbar, ſagte er, ich habe Euch was zu ſagen,
aber Ihr muͤßt ja nicht boͤſe werden. Meine Toch-
ter der verfluchte Nickel, hat mir alles geſtanden.
Nachdem der Umgang mit Euerm Toͤffel verbo-
ten war, durften ſie ſich nicht mehr oͤffentlich bey
einander ſehen laſſen, und da fiel ihnen ein, des
Nachts zuſammen zu kriechen. Euer Toͤffel ſollte
zu Roͤſen kommen, aber der fuͤrchtete ſich vor den
Todten auf dem Kirchhof; Roͤſe hatte mehr Herz
und kroch zu Toͤffeln: ſie hing allemal einen
Laken um, und da waren wir dumm genug, das
Maͤdel fuͤr ein Spoͤkeding anzuſehen. Heut hat
das Thier alles gebeichtet, und ſiehe da, die Ca-
naille iſt ſchwanger. Was wollt Ihr nun thun,
Nachbar? Wir waren doch immer gute Freunde.
— Was wollt ich machen, fuhr mein Landmann
fort? Der Spitakel war einmal gemacht: ich
hunzte meinen Toͤffel tuͤchtig ab, doch gab ich mei-
ne Einwilligung, und nun ſind die Leutchen ſchon
lange Mann und Weib.

Uebrigens muß ich von unſern Landleuten nahe
bey Halle anmerken, daß der Aberglaube unter
ihnen wenig mehr herrſcht, und daß ſie bey weitem

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[179/0187] geſchlagen, wenn der Huſar ſich nicht drein gelegt haͤtte. Den andern Tag kam Curt zu mir. „Hoͤrt, Nachbar, ſagte er, ich habe Euch was zu ſagen, aber Ihr muͤßt ja nicht boͤſe werden. Meine Toch- ter der verfluchte Nickel, hat mir alles geſtanden. Nachdem der Umgang mit Euerm Toͤffel verbo- ten war, durften ſie ſich nicht mehr oͤffentlich bey einander ſehen laſſen, und da fiel ihnen ein, des Nachts zuſammen zu kriechen. Euer Toͤffel ſollte zu Roͤſen kommen, aber der fuͤrchtete ſich vor den Todten auf dem Kirchhof; Roͤſe hatte mehr Herz und kroch zu Toͤffeln: ſie hing allemal einen Laken um, und da waren wir dumm genug, das Maͤdel fuͤr ein Spoͤkeding anzuſehen. Heut hat das Thier alles gebeichtet, und ſiehe da, die Ca- naille iſt ſchwanger. Was wollt Ihr nun thun, Nachbar? Wir waren doch immer gute Freunde. — Was wollt ich machen, fuhr mein Landmann fort? Der Spitakel war einmal gemacht: ich hunzte meinen Toͤffel tuͤchtig ab, doch gab ich mei- ne Einwilligung, und nun ſind die Leutchen ſchon lange Mann und Weib. Uebrigens muß ich von unſern Landleuten nahe bey Halle anmerken, daß der Aberglaube unter ihnen wenig mehr herrſcht, und daß ſie bey weitem M 2

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/187>, abgerufen am 25.11.2024.