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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.

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Eps tenienfis Dominus Mayer
Prellte die Wirthin um Speck und Eyer:
Der Spaß war hübsch, doch wahrlich rar
Für den Verstand des Musjeh Maar.

In und um Halle geschehen dergleichen Wuch-
tereyen mehrmals, so wie zu Jena, Göttingen,
Erlangen u. s. w. Aber unsre jetzigen Wirthe und
Kneipenhalter sind auch viel aufmerksamer, als
sonst. Neulich erzählte mir der Schenkwirth zu
Stichelsdorf, Herr Runge, folgende Raupe,
welche ihm vor zwey Jahren die Studenten spiel-
ten. Etwan vierzehn bis achtzehn Hallenser ka-
men nach Stichelsdorf, und ließen sich den dasi-
gen herrlichen Breyhan trefflich schmecken, forder-
ten Abendbrod, und machten eine Zeche von ohn-
gefähr acht Thaler. Da sie in der obern Stube
allein waren, so warfen sie nach und nach ihre
Hüte herunter, und schlichen sich mit bloßen Kö-
pfen, gleichsam als wollten sie ihre Necessitäten ver-
richten, zum Hause hinaus, und marschierten nach
Reideburg zu. Aber Hr. Runge, welcher nun
inne ward, daß er geprellt war, verfolgte sie, und
war so glücklich, einige einzuholen, welche sich
zwar zur Wehre sezten, endlich aber doch dem
Wirth und seinen Helfern sich als Gefangene über-
lassen mußten. Sie hatten kein Geld, und Runge
war zufrieden, daß sie ihm ihre Namen sagten:

er
Eps tenienfis Dominus Mayer
Prellte die Wirthin um Speck und Eyer:
Der Spaß war hübſch, doch wahrlich rar
Für den Verſtand des Musjeh Maar.

In und um Halle geſchehen dergleichen Wuch-
tereyen mehrmals, ſo wie zu Jena, Goͤttingen,
Erlangen u. ſ. w. Aber unſre jetzigen Wirthe und
Kneipenhalter ſind auch viel aufmerkſamer, als
ſonſt. Neulich erzaͤhlte mir der Schenkwirth zu
Stichelsdorf, Herr Runge, folgende Raupe,
welche ihm vor zwey Jahren die Studenten ſpiel-
ten. Etwan vierzehn bis achtzehn Hallenſer ka-
men nach Stichelsdorf, und ließen ſich den daſi-
gen herrlichen Breyhan trefflich ſchmecken, forder-
ten Abendbrod, und machten eine Zeche von ohn-
gefaͤhr acht Thaler. Da ſie in der obern Stube
allein waren, ſo warfen ſie nach und nach ihre
Huͤte herunter, und ſchlichen ſich mit bloßen Koͤ-
pfen, gleichſam als wollten ſie ihre Neceſſitaͤten ver-
richten, zum Hauſe hinaus, und marſchierten nach
Reideburg zu. Aber Hr. Runge, welcher nun
inne ward, daß er geprellt war, verfolgte ſie, und
war ſo gluͤcklich, einige einzuholen, welche ſich
zwar zur Wehre ſezten, endlich aber doch dem
Wirth und ſeinen Helfern ſich als Gefangene uͤber-
laſſen mußten. Sie hatten kein Geld, und Runge
war zufrieden, daß ſie ihm ihre Namen ſagten:

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[112/0120] Eps tenienfis Dominus Mayer Prellte die Wirthin um Speck und Eyer: Der Spaß war hübſch, doch wahrlich rar Für den Verſtand des Musjeh Maar. In und um Halle geſchehen dergleichen Wuch- tereyen mehrmals, ſo wie zu Jena, Goͤttingen, Erlangen u. ſ. w. Aber unſre jetzigen Wirthe und Kneipenhalter ſind auch viel aufmerkſamer, als ſonſt. Neulich erzaͤhlte mir der Schenkwirth zu Stichelsdorf, Herr Runge, folgende Raupe, welche ihm vor zwey Jahren die Studenten ſpiel- ten. Etwan vierzehn bis achtzehn Hallenſer ka- men nach Stichelsdorf, und ließen ſich den daſi- gen herrlichen Breyhan trefflich ſchmecken, forder- ten Abendbrod, und machten eine Zeche von ohn- gefaͤhr acht Thaler. Da ſie in der obern Stube allein waren, ſo warfen ſie nach und nach ihre Huͤte herunter, und ſchlichen ſich mit bloßen Koͤ- pfen, gleichſam als wollten ſie ihre Neceſſitaͤten ver- richten, zum Hauſe hinaus, und marſchierten nach Reideburg zu. Aber Hr. Runge, welcher nun inne ward, daß er geprellt war, verfolgte ſie, und war ſo gluͤcklich, einige einzuholen, welche ſich zwar zur Wehre ſezten, endlich aber doch dem Wirth und ſeinen Helfern ſich als Gefangene uͤber- laſſen mußten. Sie hatten kein Geld, und Runge war zufrieden, daß ſie ihm ihre Namen ſagten: er

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/120>, abgerufen am 25.11.2024.