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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797.

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andern Seite verließ ich doch ungern ein Land, in
welchem ich mehr gesehen und mehr erfahren hatte,
als ich nie wieder sehen und erfahren kann, ich
mag hinkommen, wohin ich will, und sollte ich
Methusalems Alter erreichen. Ich dachte dankbar
zurück, an so manchen guten Tag, den mir die
Franzosen gemacht hatten, und den ich durchaus
nicht verdient hatte, nach dem, was ich gegen sie
auszuführen übernommen hatte.

Sollte dieses Buch, wie ich jezt gewiß weiß,
daß es geschehen ist, und ferner auch geschehen
wird, nach Frankreich gebracht, und da gelesen
werden, so bitte ich alle ehrliche Republikaner mir
zu glauben, wenn ich sie versichere, daß ich ihren
Staat verlassen habe mit Gedanken, die ihrer wür-
dig waren. Ein Republikaner muß billig urthei-
len, und nicht, wie etwan ein rasender Jakobiner
oder Sanskulotte: und dann habe ich vor dem
Richterstuhl der Republikaner wenig oder nichts
mehr zu fürchten. Sie werden die Lage, worin
ich mich noch im September 1793 befand, überle-
gen, und dann vielleicht finden, daß ich, wenn
ich mich an ihnen ja versündiget habe, es aus Un-
kunde, Leichtsinn und Unüberlegtheit, diesen mei-
nen hauptsächlichsten Fehlern, mehr geschehen ist,
als aus Bosheit oder Despotensinn.


andern Seite verließ ich doch ungern ein Land, in
welchem ich mehr geſehen und mehr erfahren hatte,
als ich nie wieder ſehen und erfahren kann, ich
mag hinkommen, wohin ich will, und ſollte ich
Methuſalems Alter erreichen. Ich dachte dankbar
zuruͤck, an ſo manchen guten Tag, den mir die
Franzoſen gemacht hatten, und den ich durchaus
nicht verdient hatte, nach dem, was ich gegen ſie
auszufuͤhren uͤbernommen hatte.

Sollte dieſes Buch, wie ich jezt gewiß weiß,
daß es geſchehen iſt, und ferner auch geſchehen
wird, nach Frankreich gebracht, und da geleſen
werden, ſo bitte ich alle ehrliche Republikaner mir
zu glauben, wenn ich ſie verſichere, daß ich ihren
Staat verlaſſen habe mit Gedanken, die ihrer wuͤr-
dig waren. Ein Republikaner muß billig urthei-
len, und nicht, wie etwan ein raſender Jakobiner
oder Sanskulotte: und dann habe ich vor dem
Richterſtuhl der Republikaner wenig oder nichts
mehr zu fuͤrchten. Sie werden die Lage, worin
ich mich noch im September 1793 befand, uͤberle-
gen, und dann vielleicht finden, daß ich, wenn
ich mich an ihnen ja verſuͤndiget habe, es aus Un-
kunde, Leichtſinn und Unuͤberlegtheit, dieſen mei-
nen hauptſaͤchlichſten Fehlern, mehr geſchehen iſt,
als aus Bosheit oder Deſpotenſinn.


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[160/0164] andern Seite verließ ich doch ungern ein Land, in welchem ich mehr geſehen und mehr erfahren hatte, als ich nie wieder ſehen und erfahren kann, ich mag hinkommen, wohin ich will, und ſollte ich Methuſalems Alter erreichen. Ich dachte dankbar zuruͤck, an ſo manchen guten Tag, den mir die Franzoſen gemacht hatten, und den ich durchaus nicht verdient hatte, nach dem, was ich gegen ſie auszufuͤhren uͤbernommen hatte. Sollte dieſes Buch, wie ich jezt gewiß weiß, daß es geſchehen iſt, und ferner auch geſchehen wird, nach Frankreich gebracht, und da geleſen werden, ſo bitte ich alle ehrliche Republikaner mir zu glauben, wenn ich ſie verſichere, daß ich ihren Staat verlaſſen habe mit Gedanken, die ihrer wuͤr- dig waren. Ein Republikaner muß billig urthei- len, und nicht, wie etwan ein raſender Jakobiner oder Sanskulotte: und dann habe ich vor dem Richterſtuhl der Republikaner wenig oder nichts mehr zu fuͤrchten. Sie werden die Lage, worin ich mich noch im September 1793 befand, uͤberle- gen, und dann vielleicht finden, daß ich, wenn ich mich an ihnen ja verſuͤndiget habe, es aus Un- kunde, Leichtſinn und Unuͤberlegtheit, dieſen mei- nen hauptſaͤchlichſten Fehlern, mehr geſchehen iſt, als aus Bosheit oder Deſpotenſinn.

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/164>, abgerufen am 22.11.2024.