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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797.

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von den tausendfachen Ränken, deren sich der Hof
bedient, das schöne Gebäu unserer neuen Verfas-
sung zu untergraben. Ihr habt die offenbaren
Feinde des Gesetzes besiegt; und die Verräther
werden Euch nicht schaden können, weil Ihr gera-
den Sinnes, weil Ihr ein unverdorbenes Volk
seyd."

"Da ich den Freyheitsbaum zu Sulzbach
aufrichten half, da ich unter seinem Schatten zu
Euch redete, da ich an Eurem ländlichen Feste und
Gesange Theil nahm: wie fühlte ich mich da so
selig! Wie schlug mein Herz vor Freude! Wie
leicht vergaß ich alle Leiden, mit denen die Fein-
de des Volks mein Leben hier vergällen! Hätte ich
nicht geschworen, an dem Posten zu sterben, den
mir die Vorsehung angewiesen hat: so würde ich
mir unter Euch eine Hütte bauen, und den Rest
meiner Tage dem Genusse der schönen Natur,
und der einsamen Betrachtung nützlicher Wahrhei-
ten widmen."

Dieß auszuführen würde ihm wenig Ueberwin-
dung gekostet haben. Sein häusliches Leben war
sehr einfach und thätig. Sein Tisch war arm,
seine Kleidung reinlich, aber gering. Wer mit ihm
umging, wunderte sich, daß der Mann, den man
überall der Schwelgerey beschuldigte, so mäßig

von den tauſendfachen Raͤnken, deren ſich der Hof
bedient, das ſchoͤne Gebaͤu unſerer neuen Verfaſ-
ſung zu untergraben. Ihr habt die offenbaren
Feinde des Geſetzes beſiegt; und die Verraͤther
werden Euch nicht ſchaden koͤnnen, weil Ihr gera-
den Sinnes, weil Ihr ein unverdorbenes Volk
ſeyd.“

„Da ich den Freyheitsbaum zu Sulzbach
aufrichten half, da ich unter ſeinem Schatten zu
Euch redete, da ich an Eurem laͤndlichen Feſte und
Geſange Theil nahm: wie fuͤhlte ich mich da ſo
ſelig! Wie ſchlug mein Herz vor Freude! Wie
leicht vergaß ich alle Leiden, mit denen die Fein-
de des Volks mein Leben hier vergaͤllen! Haͤtte ich
nicht geſchworen, an dem Poſten zu ſterben, den
mir die Vorſehung angewieſen hat: ſo wuͤrde ich
mir unter Euch eine Huͤtte bauen, und den Reſt
meiner Tage dem Genuſſe der ſchoͤnen Natur,
und der einſamen Betrachtung nuͤtzlicher Wahrhei-
ten widmen.“

Dieß auszufuͤhren wuͤrde ihm wenig Ueberwin-
dung gekoſtet haben. Sein haͤusliches Leben war
ſehr einfach und thaͤtig. Sein Tiſch war arm,
ſeine Kleidung reinlich, aber gering. Wer mit ihm
umging, wunderte ſich, daß der Mann, den man
uͤberall der Schwelgerey beſchuldigte, ſo maͤßig

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[219/0223] von den tauſendfachen Raͤnken, deren ſich der Hof bedient, das ſchoͤne Gebaͤu unſerer neuen Verfaſ- ſung zu untergraben. Ihr habt die offenbaren Feinde des Geſetzes beſiegt; und die Verraͤther werden Euch nicht ſchaden koͤnnen, weil Ihr gera- den Sinnes, weil Ihr ein unverdorbenes Volk ſeyd.“ „Da ich den Freyheitsbaum zu Sulzbach aufrichten half, da ich unter ſeinem Schatten zu Euch redete, da ich an Eurem laͤndlichen Feſte und Geſange Theil nahm: wie fuͤhlte ich mich da ſo ſelig! Wie ſchlug mein Herz vor Freude! Wie leicht vergaß ich alle Leiden, mit denen die Fein- de des Volks mein Leben hier vergaͤllen! Haͤtte ich nicht geſchworen, an dem Poſten zu ſterben, den mir die Vorſehung angewieſen hat: ſo wuͤrde ich mir unter Euch eine Huͤtte bauen, und den Reſt meiner Tage dem Genuſſe der ſchoͤnen Natur, und der einſamen Betrachtung nuͤtzlicher Wahrhei- ten widmen.“ Dieß auszufuͤhren wuͤrde ihm wenig Ueberwin- dung gekoſtet haben. Sein haͤusliches Leben war ſehr einfach und thaͤtig. Sein Tiſch war arm, ſeine Kleidung reinlich, aber gering. Wer mit ihm umging, wunderte ſich, daß der Mann, den man uͤberall der Schwelgerey beſchuldigte, ſo maͤßig

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/223>, abgerufen am 24.11.2024.