pfe für die Wahrheit -- hat er auf dem Schafot geblutet: das wissen Viele, aber Wenige wagen es zu sagen. Man hat dem Manne kleine, weibische Niederträchtigkeiten vorgeworfen: das war nur Verläumdung! Man hat ihn zum Barbaren gemacht, aber mehr aus Schwäche, Neid und Rachsucht, als aus Liebe zur Gerechtig- keit. Er verdient in keinem Pantheon aufgestellt zu werden; aber er verdient, daß man ihm eine Thräne weine, wie jedem gefallenen großen Man- ne, wandere er nun wie Marius unter den Ruinen von Karthago, oder wie Hutten auf der einsamen Insel des Zürchersees!
Wie fest er der Wahrheit anhing, und wie un- gestüm, aber auch wie edel er der Verläum- dung die Spitze bot, zeigt folgendes: "Weder Kerker, noch Tod soll mich antreiben, wider mei- ne Ueberzeugung zu sprechen. Man hat sich bis- her Mühe gegeben, mir euer Zutrauen zu rauben, man hat mich als einen Ausländer, als einen Abentheurer verschrieen. Man hat mir bis ins Hei- ligthum meiner friedlichen Wohnung Spionen und Verräther nachgeschickt, um meinen moralischen Charakter und meine Lebensart verdächtig zu ma- chen. Man hat spanische Inquisition über meine Privat-Unterredungen angestellt, und öffentliche Blätter mit den schwärzesten Verläumdungen wider
pfe fuͤr die Wahrheit — hat er auf dem Schafot geblutet: das wiſſen Viele, aber Wenige wagen es zu ſagen. Man hat dem Manne kleine, weibiſche Niedertraͤchtigkeiten vorgeworfen: das war nur Verlaͤumdung! Man hat ihn zum Barbaren gemacht, aber mehr aus Schwaͤche, Neid und Rachſucht, als aus Liebe zur Gerechtig- keit. Er verdient in keinem Pantheon aufgeſtellt zu werden; aber er verdient, daß man ihm eine Thraͤne weine, wie jedem gefallenen großen Man- ne, wandere er nun wie Marius unter den Ruinen von Karthago, oder wie Hutten auf der einſamen Inſel des Zuͤrcherſees!
Wie feſt er der Wahrheit anhing, und wie un- geſtuͤm, aber auch wie edel er der Verlaͤum- dung die Spitze bot, zeigt folgendes: „Weder Kerker, noch Tod ſoll mich antreiben, wider mei- ne Ueberzeugung zu ſprechen. Man hat ſich bis- her Muͤhe gegeben, mir euer Zutrauen zu rauben, man hat mich als einen Auslaͤnder, als einen Abentheurer verſchrieen. Man hat mir bis ins Hei- ligthum meiner friedlichen Wohnung Spionen und Verraͤther nachgeſchickt, um meinen moraliſchen Charakter und meine Lebensart verdaͤchtig zu ma- chen. Man hat ſpaniſche Inquiſition uͤber meine Privat-Unterredungen angeſtellt, und oͤffentliche Blaͤtter mit den ſchwaͤrzeſten Verlaͤumdungen wider
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pfe fuͤr die Wahrheit — hat er auf dem
Schafot geblutet: das wiſſen Viele, aber Wenige
wagen es zu ſagen. Man hat dem Manne kleine,
weibiſche Niedertraͤchtigkeiten vorgeworfen: das
war nur Verlaͤumdung! Man hat ihn zum
Barbaren gemacht, aber mehr aus Schwaͤche,
Neid und Rachſucht, als aus Liebe zur Gerechtig-
keit. Er verdient in keinem Pantheon aufgeſtellt
zu werden; aber er verdient, daß man ihm eine
Thraͤne weine, wie jedem gefallenen großen Man-
ne, wandere er nun wie Marius unter den
Ruinen von Karthago, oder wie Hutten auf
der einſamen Inſel des Zuͤrcherſees!
Wie feſt er der Wahrheit anhing, und wie un-
geſtuͤm, aber auch wie edel er der Verlaͤum-
dung die Spitze bot, zeigt folgendes: „Weder
Kerker, noch Tod ſoll mich antreiben, wider mei-
ne Ueberzeugung zu ſprechen. Man hat ſich bis-
her Muͤhe gegeben, mir euer Zutrauen zu rauben,
man hat mich als einen Auslaͤnder, als einen
Abentheurer verſchrieen. Man hat mir bis ins Hei-
ligthum meiner friedlichen Wohnung Spionen und
Verraͤther nachgeſchickt, um meinen moraliſchen
Charakter und meine Lebensart verdaͤchtig zu ma-
chen. Man hat ſpaniſche Inquiſition uͤber meine
Privat-Unterredungen angeſtellt, und oͤffentliche
Blaͤtter mit den ſchwaͤrzeſten Verlaͤumdungen wider
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/220>, abgerufen am 24.11.2024.
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